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Conan-Saga 18 - Conan der Rächer

Conan-Saga 18 - Conan der Rächer

Titel: Conan-Saga 18 - Conan der Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Vorstellung, daß er seinem Ziel jetzt endlich nahe war.
     
    Auf der Straße nach Paikang stieg der Staub in würgenden Wolken auf. Hunderte von Khitanern, in Blau und Braun gewandet, näherten sich der Stadt.
    Die Sonne schien brennend auf die gewaltige weiße Marmormauer von Paikang. Sie spiegelte sich im Wasser des Grabens, genau wie die braunen Berge und der blaue Himmel, außer dort, wo eine Schar Enten schwamm.
    Hinter der Mauer erhoben sich die Pagoden Paikangs. Ihre Vielfachdächer mit den glasierten Platten schimmerten grün, blau und purpur, und ihre vergoldeten Ornamente an den Ecken glitzerten. Goldene Drachen und Löwen blickten mit aufgerissenen Rachen von der Brustwehr des großen Tores herunter.
    Die staubbedeckten Reihen des Landvolks strömten zu Fuß und auf Eseln durch dieses Tor. Ausnahmsweise hielten Yah Chiengs Soldaten nicht jeden einzelnen auf, um ihn nach seinem Begehr zu fragen, sondern beobachteten die Menge nur gleichmütig, auf ihre Piken oder Dreizacks gestützt. Da und dort hoben die farbenprächtigen Gewänder sich von der eintönigen Kleidung des einfachen Volkes ab. Besonders die Löwentänzer von Shaulun zogen die Blicke auf sich. Die vergoldete Löwenmaske blitzte in der Sonne und drehte die hervorquellenden Augen und heraushängende Zunge nach allen Seiten. Der Mann im vorderen Kostümteil mußte von beachtlicher Statur sein, denn das Kopfstück ragte hoch über die Menge hinweg.
    Innerhalb der Stadt drängte das Landvolk sich auf einer gewundenen Straße auf den Palast zu. Conan, der durch die Löcher unterhalb des Löwenschädels spähte, nahm die vielfältigen Gerüche der khitaischen Stadt auf und lauschte dem Lärm der Schausteller, die mit Glocken, Hörnern, Pfeifen und Rasseln auf sich aufmerksam machen wollten.
    Inmitten der Menge kam er zu einer weiteren Mauer, deren gewaltiges Tor weit offenstand. Die Menschenmassen zwängten sich hinein und teilten sich, um einen gewaltigen Jadeschirm mit Drachenreliefs links und rechts zu umgehen und sich dahinter wieder zu vereinigen. Sie befanden sich nun auf dem Hof von Yah Chiengs Festung, dem ehemaligen Palast der Kang-Sippe.
    Schiebend und rempelnd drängten sich die Massen an die Tische, an denen Yah Chiengs Diener Reisfleisch und Reiswein verteilten. Viele der Anwesenden waren bereits in leicht angeheiterter Feststimmung, und die Singsangstimmen der Khitaner hoben sich zu einer gewaltigen Geräuschkulisse. Gaukler jonglierten mit Bällen und Beilen, und da und dort zupfte ein Musikant auf einer einsaitigen Laute und sang wehmütige Lieder, die allerdings nur die, die sich dicht neben ihm befanden, hören konnten.
    Leng Chi flüsterte Conan zu: »Dort hinüber. Der Wettanz wird bald beginnen. Hebt Euch nur ja nicht hervor, denn es wäre schlimm, wenn Ihr ihn gewinnen würdet, da man Euch dann den Löwenkopf abnähme, um Euch mit dem Siegespreis auszuzeichnen ...«
     
    Es war dunkel in dem langen steinernen Korridor und totenstill. Wie eine Dschungelkatze schlich Conan dahin. Er hielt den blanken Tulwar in der Hand und bemühte sich, keinen Laut zu verursachen. Er trug eine khitaische Jacke und ein Seidenbeinkleid. Beides hatte er von einem Kaufmann in einem Grenzdorf erstanden.
    Es war bisher alles nach Plan verlaufen. Im zunehmenden Trubel auf dem nur mit Fackeln beleuchteten Hof war niemandem aufgefallen, daß eines der Löwenkostüme plötzlich nur noch einen Träger enthielt. Schatten und Nischen hatten Conan zu einem unbemerkten Eindringen verholfen. Jetzt befand er sich bereits tief im Innern der Festung seines Gegners.
    Seine Sinne waren bis aufs äußerste geschärft. Nicht zum erstenmal stahl er sich in das Heim eines feindlichen Zauberers. Die Erinnerung an grauenvolle Geschehnisse bei ähnlichen früheren Einbrüchen bedrängte ihn wie Dämonen. Das einzige in seinem Leben, das ihm zumindest eine Spur von Angst einhauchen konnte, war das Übernatürliche. Doch mit eiserner Selbstbeherrschung schüttelte er diese Urangst des Barbaren ab und rannte wie auf Katzenpfoten weiter.
    Der Korridor zweigte ab. Eine Gabelung endete an einer nach oben, die andere an einer nach unten führenden Treppe. Conan nahm die nach unten. Er hatte sich den Plan des Palasts gut eingeprägt.
     
    Yo La-gu, einer der Männer von Yah Chiengs Hundertschaften, saß auf einer Bank im Gang der Verliese unter der Zitadelle von Paikang. Seine Laune war nicht die beste. Weshalb mußte ausgerechnet er diese Milchgesichter von Gefangenen aus dem

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