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Conan-Saga 18 - Conan der Rächer

Conan-Saga 18 - Conan der Rächer

Titel: Conan-Saga 18 - Conan der Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Westen bewachen, während auf dem Hof gefeiert wurde und der Wein in Strömen floß, an die hübschen Mädchen, die er bei diesem Anlaß kennenlernen könnte, mochte er gar nicht denken. Ein verrückter Einfall des Zauberers, seine Gefangenen jahrelang einzusperren, um sie für eine Zaubertat zu benutzen, wo er doch bloß seine Soldaten auszuschicken brauchte, um in kürzester Zeit genauso viele Khitaier herbeizuschleppen. Verärgert vor sich hinbrummelnd stand er von der knarrenden Bank auf, um sich mehr Wein aus seinem Versteck zu holen. Seine Rüstung rasselte dabei übermäßig laut, wie er fand.
    Er erreichte die Wandnische mit seinen flüssigen Schätzen und streckte die Hand aus. Und das war das letzte, was er bewußt tat. Zehn kräftige Finger legten sich um seine Kehle und schnürten sie zu, bis Schwärze ihn einhüllte und er zu Boden sank.
    Conan verzog das Gesicht zu einem grimmigen Lächeln. So schnell und lautlos hatte er gehandelt, daß keiner der Schlafenden im Verlies aufgewacht war. Conan bückte sich nach dem Schlüsselring des Toten. Er versuchte ein paar Schlüssel im Schloß der nächsten Zelle.
    Bei dem leisen metallischen Knirschen drehte ein Gefangener sich um, schüttelte den Kopf und öffnete die Augen. Er unterdrückte die Verwünschungen, die ihm über die Lippen quellen wollten, als er die ungewöhnliche Gestalt an der Gittertür sah. Die Tür schwang auf, und sein Staunen wuchs. Mit einem Satz war er auf den Füßen, aber er hielt mitten im Sprung an, als das Licht der Öllampe auf dem Gang auf die Klinge in der Hand des Fremden fiel. Ein Wink des Riesen mahnte ihn zum Schweigen, und ein zweiter forderte ihn auf, ihm zu folgen.
    Im helleren Licht auf dem Gang weiteten sich die Augen des Gefangenen. Ungläubig schüttelte er den Kopf. Conan runzelte die Stirn und forschte in seinem Gedächtnis. Schließlich murmelte er: »Lyco von Khorshemish! Der bist du doch, oder?«
    »Ja!« Die Hände der beiden fanden sich zu einem kameradschaftlichen Druck. »Beim Busen Ischtars«, sagte der Gefangene. »Ich bin völlig verwirrt, Conan. Bist du mit einer aquilonischen Streitmacht hier, um dir den verfluchten Zauberer vorzunehmen, oder bist du auf dem Rücken eines Adlers hierhergeflogen?«
    »Weder noch, Lyco«, antwortete Conan grollend. »Ich bin hier, um den gelben Hund der gerechten Strafe zuzuführen, aber ich rechnete damit, meine Streitkräfte hier zu finden – und ich glaube, das habe ich auch! Als wir als Söldner Seite an Seite kämpften, war deine Klinge immer recht brauchbar.«
    »Du wirst auch mit den Klingen der anderen hier zufrieden sein – sofern du welche für sie hast. Meine Kameraden sind alle ausgezeichnete Kämpfer«, versicherte Lyco dem Cimmerier. »Und du darfst mir glauben, daß es uns eine Genugtuung sein wird, es diesen gelben Henkersknechten des Zauberers heimzuzahlen.«
    »Die Gelegenheit sollt ihr bekommen. Hier hast du die Verliesschlüssel. Befreie die anderen. Die Waffenkammer befindet sich am Ende dieses Korridors. Bewaffnet euch und schlagt zu, um euch zu rächen und die Königin von Aquilonien zu befreien.« Er lächelte grimmig über Lycos verblüffte Miene. »Jetzt weißt du, weshalb ich hier bin. Übrigens werdet ihr auf dem Hof unter der Menge khitaische Verbündete finden.«
    Und schon verschwand Conan wie ein Geist. Lyco machte sich daran, seine Kameraden zu wecken und die ersten zur Waffenkammer zu schicken, während er die weiteren Verliestüren öffnete.
    »Bei Mitra!« murmelte Lyco. »Der Barbar ist verrückt, wenn er die halbe Welt durchquert, um eine Frau zu befreien!« Aber Bewunderung leuchtete unverhohlen aus seinen Augen.
     

10. In der Höhle des Zauberers
    10
     
    IN DER HÖHLE DES ZAUBERERS
     
     
    Am Ende des klammen Korridors öffnete sich eine hohe Halle. Der Staub auf ihren Marmorfliesen war seit langem unberührt, aber das lastende Schweigen wirkte drohend. Die Decke der Halle verlor sich in der Dunkelheit. Wachsam schlich Conan durch den gewaltigen Raum zur Tür auf einen weiteren Korridor. So vorsichtig ging der Cimmerier, als müßte er befürchten, der Boden könnte sich unter seinen Füßen öffnen.
    Ein plötzliches Donnern hallte von den Wänden wider, und ein schriller, heulender Schrei jagte Conan einen Schauder über den Rücken. Mit gewaltigem Flügelrauschen stürzte sich unerwartet eine unirdische Kreatur von der Decke herab und schoß wie ein Habicht auf Conan zu.
    Der Barbar konnte sich gerade noch rechtzeitig zur

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