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Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien

Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien

Titel: Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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den Arm um seinen Sohn gelegt hatte, schlief nicht. Grimmig starrte er in die Dunkelheit und fragte sich, was die Zukunft bringen mochte.
     
     
    8
     
    ADEPTEN DES SCHWARZEN RINGES
     
    Drei Männer und eine Frau saßen in thronähnlichen Sesseln aus schwarzem Holz auf dem kreisrunden Steinpodest in der Mitte der großen Halle von Pohiola. Die Sessel standen im Halbkreis um ein gewaltiges Kupferbecken mit glühenden Kohlen.
    Ein heftiger Sturm tobte um die Mauern der alten Burg. Blitze durchschnitten die wirbelnden schwarzen Wolken wie Flammendolche. Eisiger Regen peitschte gegen das steinerne Bauwerk, und die Erde erschauerte unter den ohrenbetäubenden Donnerschlägen.
    In der Halle jedoch war der Sturm nur gedämpft zu vernehmen, dafür hing knisternde Spannung in der klammen Luft. Die vier beobachteten einander stumm und verstohlen.
    Aus der widerhallenden Dunkelheit näherte sich eine Doppelreihe der schwarzgekleideten Diener der Weißen Hand, Conan in ihrer Mitte führend. Sein finsteres Gesicht war unbewegt, und Feuerschein glomm auf seiner nackten Brust. Mit hocherhobenem Kopf schritt sein Sohn neben ihm her. Die Hexenmänner führten die beiden zum Fuß des Podests.
    Conans funkelnder Blick richtete sich auf die kalten schwarzen Augen eines kräftig gebauten Mannes mit geschorenem Schädel und dunkelkupferfarbener Haut, der ein dunkelgrünes Gewand trug.
    »So begegnen wir uns wieder, Hund von einem Cimmerier«, sagte Thoth-Amon auf Aquilonisch mit kehligem Akzent.
    Conan spuckte vor ihm aus. Vater und Sohn hatten geschlafen und nach dem Erwachen zu essen bekommen, dann hatten sie wieder geschlafen. Mit verächtlicher Miene und ohne zu antworten, wandte er den Blick den anderen auf dem Podest zu. Die hyperboreanische Hexe kannte er, doch die beiden weiteren waren ihm fremd. Der erste war ein kleiner weibischer Mann in phantastischem, juwelenbestecktem Gewand, mit bernsteinfarbiger Haut, dessen fleischige Arme mit glitzernden Reifen geschmückt waren und der die kalten, seelenlosen Augen einer Schlange besaß.
    »Das ist der göttliche Pra-Eun, Lord des Scharlachroten Kreises, der heilige Gottkönig des dschungelumgürteten Angkhors im fernen Osten der Welt«, sagte Thoth-Amon, der Conans Blick gefolgt war. Der Cimmerier schwieg, aber der feiste kleine Kambujaner lächelte gewinnend.
    »Der große König von Aquilonien und ich sind alte Freunde – obgleich er mich nicht kennt. Er hat mir einmal einen unschätzbaren Gefallen erwiesen«, sagte Pra-Eun mit hoher, lispelnder Stimme.
    »Ich fürchte, davon weiß ich gar nichts«, gestand Thoth-Amon. Pra-Eun lächelte strahlend.
    »O ja! Vor einigen Jahren tötete er den schrecklichen Yah Chieng – vielleicht erinnert er sich daran? Diese unmögliche Person war der mächtigste Zauberer von Khitai, und sowohl mein Rivale als auch Vorgesetzter in seiner Eigenschaft als Haupt des Scharlachroten Kreises. Ich bin dem tapferen Monarchen von Aquilonien verbunden, denn hätte er dem elenden Yah Chieng nicht ein Ende gemacht, wäre heute nicht ich das Oberhaupt dieses Ordens!«
    Wieder lächelte Pra-Eun strahlend, doch Conan bemerkte, daß seine Augen daran nicht beteiligt waren. Sie blieben so hart und kalt wie die einer Otter.
    Neben dem kleinen Gottkönig saß Louhi in ihren weißen Gewändern, und neben ihr ein riesenhafter Schwarzer. Er war ein prächtiges Exemplar von Männlichkeit. Die mächtigen Muskeln seiner geölten Arme spielten beeindruckend. In seinem wolligen Lockenhaar wippten bunte Federn. Um die Schultern hatte er einen Umhang aus Leopardenfellen geschlungen. Reifen aus dickem, unverziertem Gold schmückten seine Handgelenke und Oberarme. Seine gleichmütigen Züge wären unbewegt, aber die Augen brannten in fast rötlichem Schein.
    »Und das ist Nenaunir, Prophet und Hoherpriester Damballahs – wie sein Volk Vater Set nennt – im fernen Zembabwei«, sagte Thoth-Amon. »Drei Millionen nackte Schwarze werden auf sein Wort hin die ganze Welt unterhalb von Kush in Blut und Flammen tauchen.«
    Conan schwieg immer noch. Der herrlich gebaute Schwarze brummte: »So gefährlich sieht er gar nicht aus, Stygier.« Seine Stimme war kalt, tief und schwer. »Weshalb fürchtet Ihr ihn so?«
    Blut stieg in Thoth-Amons ohnehin dunkles Gesicht. Er öffnete die Lippen, doch ehe er zu antworten vermochte, lachte die alte Frau barsch.
    »Ich teile die Meinung des Lords von Zembabwei!« raspelte Louhi. »Und ich habe eine kleine Unterhaltung für meine Gäste

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