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Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien

Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien

Titel: Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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seinen Kampfruf hervor und schleuderte einen hölzernen Thron nach Conan.
    Der Cimmerier warf sich auf den Boden. Der Thron flog über seinen Kopf und schmetterte seine Angreifer nieder. Blitzschnell sprang Conan über sie hinweg auf das Podest und wollte sich auf Thoth-Amon werfen.
    Aber die alte Hexe stolperte ihm vor die Füße. Ihr weißes Gewand brannte lichterloh, und ihr Gellen übertönte schrill den Lärm ringsum. Conan wich zur Seite, als sie in Flammen gehüllt die Podeststufen hinunterpolterte. In diesem Augenblick nutzte Thoth-Amon seine Chance.
    Ein grüner Blitz tauchte die Halle in blendende Helligkeit und formte sich zu einer leuchtenden Wolke um den Stygier, gerade als Conan sich bückte, um Louhis Thron als Waffe hochzuheben.
    So flink er auch war, er war nicht schnell genug. Als er den Thron auf den Zauberer schmettern wollte, verschwand Thoth-Amon in grünem Leuchten und war nicht mehr zu sehen.
    Zähneknirschend drehte sich Conan um. In der Halle herrschte Chaos. Verstreute Kohlen hatten das Stroh auf dem Boden entzündet. Verwundete und Tote lagen herum. In einiger Entfernung sah er seinen Sohn mutig den Hocker schwingen. Der Junge hatte bereits ein halbes Dutzend Hexenmänner niedergestreckt, aber andere drangen mit ihren Stäben auf ihn ein. Doch ehe Conan ihm zu Hilfe eilen konnte, kamen etwa zwanzig der Hexenmänner die Stufen des Podests hoch und mit grimmigen, kalten Gesichtern und ihren schwarzen Stäben auf ihn zu.
     
     
    9
     
    NACHT DES BLUTES UND DER FLAMMEN
     
    Conan packte das Kupferbecken. Ohne darauf zu achten, daß er sich dabei die Finger versengte, schleuderte er das rauchende Gefäß gegen die oberste Reihe der heraufstürmenden Hyperboreaner. Mit Händen und Beinen um sich schlagend, stürzten sie rückwärts und nahmen ihre unteren Kameraden mit sich. Hastig wirbelte Conan herum, aber er sah nur noch eine blendende grüne Flamme um den riesenhaften Schwarzen, der ebenfalls verschwand. Offenbar vermochte dieser Zauber die gewaltige Entfernung zwischen dem eisigen Hyperborea und dem heißen Dschungelland Zembabwei zu überbrücken. Zweifellos waren die Adepten auf die gleiche Weise hierhergelangt.
    »Cimmerier!«
    Etwas im Ton dieser lispelnden Stimme ließ Conan zusammenzucken. Er drehte den Kopf.
    Der Kambujaner bot einen mitleiderregenden Anblick. Seine phantastischen juwelenbesetzten Gewänder waren zerrissen und schwarz von Ruß. Seine Edelsteinkrone war ihm vom kahlgeschorenen Kopf gerollt. Auf seinem versengten Gesicht hatten sich unzählige Brandblasen gebildet, aber durch sie hindurch brannten seine Augen mit tödlicher Macht in Conans.
    Eine reichberingte, ebenfalls stark versengte Hand war ausgestreckt. Ihre zitternden Finger strömten ein gespenstisches Leuchten aus, das den Cimmerier einzuhüllen begann.
    Conan keuchte. Ihm war, als tauchte man ihn in einen eisigen Fluß. Eine Lähmung erfaßte seine Gliedmaßen.
    Er biß die Zähne zusammen und kämpfte mit aller Kraft gegen diesen Bann an. Blut stieg ihm in den Kopf. Die Augen drohten ihm aus den Höhlen zu quellen. Und dann erstarrte er zu völliger Reglosigkeit. Selbst seine ungeheure Kraft vermochte diesen Zauber nicht zu brechen.
    Der kleine Kambujaner, der immer noch zwischen den jetzt erkaltenden Kohlen kauerte, lächelte, obgleich diese Lippenbewegung sein verbranntes Gesicht schmerzte. Unheiliger Triumph leuchtete aus seinen kalten Schlangenaugen.
    Bedächtig streckte er den Arm in ganzer Länge aus und murmelte eine magische Formel.
    Schmerz stach in Conans Herz, und Finsternis drückte ihn nieder.
    Nach einem unerwarteten Sirren und scharfen Aufschlag ragte plötzlich das breite Ende eines Armbrustbolzen aus der Schläfe Pra-Euns. Der Rest des Geschosses hatte sich in des Gottkönigs Gehirn gebohrt. Die kalten schwarzen Augen verschleierten sich.
    Ein Schauder durchzog die kauernde Gestalt, dann fiel sie leblos vornüber. Der Zauber erlosch, und Conan war frei.
    Er taumelte, fing sich und blieb keuchend stehen, während Kraft und Leben in seinen tauben Körper zurückflossen. Über die Leiche Pra-Euns schaute er zum fernen Eingang der Halle, wo Euric, der Jäger, soeben seine schwere Armbrust senkte. Es war vielleicht der schwierigste Schuß seines Lebens gewesen, den kauernden Hexer aus dieser Entfernung im trügerischen Dämmerlicht der Halle zu treffen.
    Hinter ihm drängten sich etwa ein Dutzend Ritter in Kettenrüstung, und gut hundert Soldaten in den Waffenröcken Tanasuls in die Halle.

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