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Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien

Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien

Titel: Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Prospero war eingetroffen!
     
    Als der Morgen den Osten rosa tönte, legte Conan einen warmen Wollumhang um die Schultern seines Sohnes. Obgleich er sich seine Hände an dem Kupferkessel verbrannt hatte und sie jetzt verbunden waren, hob er den müden Jungen auf das Pferd eines Soldaten. Die lange schreckliche Nacht des Blutes und der Flammen war vorbei und hatte für sie ein gutes Ende genommen. Prosperos Mannen hatten die Festung der Hexenpriesterin von allen ihren Anhängern gesäubert, und so dem Kult der Todesanbeter und seiner Schreckensherrschaft im Norden ein Ende gemacht.
    Conan schaute zurück. Flammen züngelten durch Schießscharten der Burg Pohiola. Das Dach der Festung war bereits eingestürzt. Unter den Trümmern lagen die Leichen von Pra-Eun und Louhi. Hatte er die Hexe nicht gewarnt, daß er ihr Tod sein würde?
    Prospero war wie der Wind nach Tanasul zurückgeritten, hatte in kürzester Zeit eine Kampftruppe um sich geschart und war durch Gunderland und das Grenzkönigreich gehetzt, als wären tausend Teufel hinter ihm her.
    Tag und Nacht hatten er und seine grimmigen Mannen ihre Pferde angespornt, immer in der Furcht, vielleicht zu spät zu kommen. Doch glücklicherweise hatten sie es gerade noch rechtzeitig geschafft. Erstaunt hatten sie festgestellt, als sie in Pfeilschußweite gekommen waren, daß nicht ein Wächter auf der Brustwehr oder hinter den Schießscharten stand und auf sie aufmerksam wurde. Der Grund war natürlich, daß Conan zu der Zeit ein halbes Hundert Hexenmänner und die vier gefährlichsten Zauberer der Welt in Schach hielt.
    Das Fallgatter war hochgezogen gewesen, und die mit Eisennägeln beschlagene Tür war ohne Widerstand aufgeschwungen. Die Verachtung der Diener der Weißen Hand für gewöhnliche Sterbliche und ihr Vertrauen in die Macht ihrer katzenäugigen Königin waren zu groß gewesen, als daß sie sich die Mühe gemacht hätten, die Tür zu verriegeln.
    Donner schüttelte die Erde. Flammen loderten zum Himmel. Hinter ihnen krachte die gewaltige Burg zusammen. Pohiola gab es nicht mehr, aber die Erinnerung an all das Böse, das von dort ausgegangen war, würde noch Tausende von Jahren in Mythen und Sagen weiterleben.
    Müde und verschwitzt, doch zufrieden, ja glücklich kam Prospero auf Conan zu, der noch neben dem Pferd mit dem schläfrigen Jungen stand, die Hand auf dessen Seite gedrückt. Des Cimmeriers Augen leuchteten auf.
    »Du hast ja sogar daran gedacht, meinen schwarzen Wotan mitzubringen!« Er grinste und tätschelte den mächtigen Rapphengst, der ihn erfreut mit der Nase stupste.
    »Wollen wir nach Hause zurückkehren?« fragte Prospero.
    »Ja – heim nach Tarantia. Ich habe eine Weile genug vom Jagen – und vom Gejagtwerden! Der Teufel hole diesen verdammten hyperboreanischen Nebel! Ich habe einen sauren Geschmack in der Gurgel!« Conan schaute sich nachdenklich um.
    »Suchst du etwas?« erkundigte sich sein alter Freund.
    »Ich habe nur überlegt. Du hast wohl nichts von dem guten poitanischen Rotwein bei dir? Wenn ich mich recht erinnere, war nach der Jagd noch ein bißchen davon übriggeblieben ...«
    Conan hielt mit rotem Kopf inne, denn Prospero lachte, bis ihm die Tränen über die Wangen rannen und ihre Spuren durch den verkrusteten Staub zogen.
     

Die Schwarze Sphinx von Nebthu
    Die Schwarze
    Sphinx
    von Nebthu



D IE S CHWARZE S PHINX VON N EBTHU
     
    Lin Carter und L. Sprague de Camp
     
     
    1
     
    DAS SCHÄDELFELD
     
    Die Nacht lag wie ein schwarzes Leichentuch auf der zertrampelten, blutgetränkten Erde Zingaras. Durch die zerrissenen Nebelschwaden spähte der fahle Mond auf ein Bild des Grauens. Die kahle, wellige Ebene, die zum seichten Alimane führte, war mit blutigen Leichen und Pferdekadavern übersät. Hunderte von toten Rittern lagen mit ihren Mannen für immer stumm, manche mit dem Gesicht in Blutlachen, andere mit dem Rücken und den starren Augen dem mitleidlosen Mond zugewandt. Das gräßliche Lachen der Hyänen schallte gespenstisch durch die Stille, wenn die Aasfresser sich auf die Toten stürzten, um sich den Bauch vollzuschlagen.
    Nur dünnbesiedelt war diese trostlose Nordostecke Zingaras. Stetig war die Bevölkerung, durch Jahrhunderte des Krieges und der Einfälle von Poitain über den Alimane, geschrumpft. Das Land hatten die Menschen zum größten Teil den Wölfen und Leoparden überlassen. Man raunte in letzter Zeit, daß die halbmenschlichen Ghuls, die angeblich auf bestimmten Bergen in Mittelzingara ihr Unwesen

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