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Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien

Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien

Titel: Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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dem Hagel doch einige Pfeile getroffen hatten.
    Auf den Dünen tauchten weitere stygische Soldaten auf und schossen brennende Pfeile in das Lager. Wie Kometen stießen sie durch die Luft, und da und dort fing ein Zelt Feuer.
    Die meisten Aquilonier waren bereits durch den Lärm geweckt worden, als die Fahnenflucht der Hilfskräfte bekannt wurde. Aufgerüttelt durch das Schrillen der Trompeten und die Kampfschreie der Stygier, stolperten sie aus den Zelten – manche mit brennenden Augen und hustend, wo der Rauch überhandnahm – und stülpten sich im Laufen die Helme über oder schnallten die Waffengürtel um.
    »Löscht die Feuer!« brüllte Pallantides. »Brecht die Zelte ab! Cenwulf! Wo, zum Teufel, seid Ihr?«
    »Hier!« schrie der Hauptmann der bossonischen Bogenschützen und bahnte sich einen Weg zum General. »Wo ist der König?«
    »Er verfolgt einen Späher in die Wüste. Verteilt Eure Männer um das Lager und schießt auf die huschenden Schwarzkutten. Und stellt einen Trupp ab, der sich der Hunde mit den Feuerpfeilen auf den Dünen annehmen soll! Amric!«
    »Hier, General!«
    »Laßt die Lanzer kniend vor den Bossoniern Stellung beziehen, damit sie bereit sind, einen Sturm abzuwehren. Und häuft vor ihnen Sand und Gerätschaften auf, um eine Brustwehr zu bilden ...«
     
    Thoth-Amon lächelte grimmig von seinem erhöhten Thron herab.
    »Viel zu lange warst du mir im Weg, Cimmerier«, sagte der Welt größer Schwarzer Magier. »Vor vierzig Jahren sah ich dich aus dem eisigen Norden in den Süden kommen. Gleich damals hätte ich dich zerschmettern sollen, als du noch schwach und ein unbedeutender Abenteurer warst. Hätte ich geahnt, wie mächtig du werden würdest, dann hätte ich dich getötet, als du mir zum erstenmal im Haus von Kallian Publico in die Quere kamst. { 1 } Oder als du mir meinen Plan vereitelt hast, der mir König Ferdrugos Zingara in die Hand gespielt hätte. { 2 } Oder als ich dich in Graf Valensos Fort am Westlichen Ozean sah. { 3 } Oder während deiner ersten Jahre der Herrschaft in Aquilonien, als ich Ascalantes Sklave in Tarantia war. { 4 } Aber glücklicherweise ist es nicht zu spät, zu tun, was ich bisher unterlassen habe.«
    Conan reichte die flackernde Fackel Trocero und überkreuzte die muskulösen Arme auf der Brust. Mit unbewegter Miene richtete er die Augen auf Thoth-Amon.
    »Sprich dich ruhig aus, Stygier«, grollte er. »Du hast dir so viel Mühe gemacht und dich in deiner Schläue fast verausgabt, um mich hierherzulocken, daß du es dir verdient hast, dir einmal alles vom Herzen zu reden.«
    Ein Zischen wie von einer Schlangengrube erklang von den Reihen der Schwarzgewandeten. Thoth-Amon lachte spöttisch. »Gut gebrüllt, Hund eines nordischen Wilden! Ich bewundere deine Gelassenheit so sehr, wie meine Zaubererbrüder sich über deine Unverschämtheit erregen. Doch nichts wird dir mehr helfen, deiner lange überfälligen Strafe zu entgehen. Einmal zu oft bist du mir in den Weg gelaufen, und das ist nun der letzte Akt unseres kleinen Dramas. Nicht nur Aquiloniens König ist mir in die Falle gegangen, auch seine Heerscharen. Während wir uns so angenehm unterhalten, greifen meine Krieger dein Lager an. Aquiloniens edle Ritter fallen durch unsere Schwerter, wie Weizen durch die Sense. Mehr als nur eine Dynastie endet heute hier – auch die Streitmacht eines Königreichs.«
    Conan zuckte die Schultern. »Vielleicht. Aber sehr furchterregend sind deine schleichenden Schlangen nicht, und meine edlen Ritter werden ihnen die krummen Giftzähne mit Leichtigkeit ziehen. Meine Soldaten, daran zweifle ich nicht, bringen bereits die rote Ernte ein ...«
    »Ich kämpfe nicht allein mit Schwertern ...«
    Thoth-Amon lächelte und schnippte mit einem Finger. Ein Blitz grünen Feuers schnellte aus der Fingerspitze durch die Arena und schlug in Troceros blankem Schwert ein. Der in den grünen Strahl gebadete Stahl glühte rot auf. Mit einem Fluch ließ der Graf das rauchende Schwert fallen und blies auf die versengten Finger.
    »... sondern auch mit Zauberei«, vollendete Thoth-Amon den Satz.
    Conans düsterer Blick wich nicht von des Hexers glitzernden Augen. »Zauberei«, brummte er, »läßt sich nur mit Zauberei bekämpfen.«
    Der vermummte kleine Mann neben Conan trat einen Schritt vor und warf den dunklen Kapuzenumhang ab, unter dem er ein weißes Gewand und einen Kranz aus Eichenlaub trug. Die Schwarzen Magier wichen unwillkürlich auf ihren Bänken zurück und zischten.
    »Ein

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