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Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien

Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien

Titel: Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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aquilonischen und poitanischen Ritter und die bossonischen Bogenschützen. Wo immer die stürmenden Horden der Stygier zu nahe kamen, erhoben die Bossonier sich und schossen ihre langen, gefiederten Pfeile ab, die eine weit größere Reichweite hatten als die Pfeile der berittenen stygischen Bogenschützen, und eine viel stärkere Durchschlagskraft, der auch Kettenrüstungen nicht standhielten.
    Pallantides gab sich jedoch keinen falschen Hoffnungen hin, was die Lage seiner Streitkräfte betraf. Das erste schwache Grau, das der Morgendämmerung vorausging, schob sich bereits vor die Sterne. Ohne ihre Pferde konnten die Aquilonier die beweglichen berittenen und zahlenmäßig weit überlegenen Stygier nicht schlagen. Denn ihre Feinde bekämpfen zu wollen, indem seine Männer ihnen zu Fuß durch die Wüste nachstellten, würde den Tod lediglich schneller herbeiführen.
    So, wie es jetzt für die Aquilonier stand, konnten sie ihre Stellung halten, solange ihre Vorräte reichten, denn die Stygier hatten keine schweren Rüstungen, die es ihren Männern ermöglichen würden, die Schutzwälle zu stürmen. Doch mit dem neuen Tag würde sich den Stygiern ein mächtiger Verbündeter zugesellen: die Wüstensonne. Selbst bei sparsamster Rationierung würden ihre Wasservorräte bald aufgebraucht sein, und die Belagerung machte es unmöglich, Wasser vom Bakhr zu holen.
    Auch die Pfeile der Bossonier würden nicht ewig reichen. Beim gegenwärtigen Verbrauch mußten die Köcher bis zum frühen Vormittag leer sein. Die Stygier brauchten lediglich die eingeschlossene Armee weiterhin zu umzingeln und mit ihren zwar leichten Pfeilen, die aber trotzdem tödlich sein konnten, einzudecken, dann würden die Aquilonier ihnen bis zum Abend hilflos ausgeliefert sein.
    Aber es sah ganz so aus, als hätten die Stygier andere Pläne. Trupp um Trupp zogen die berittenen Bogenschützen in Richtung der Schwarzen Sphinx ab und wurden schließlich zu bewegten Punkten gegen den Hintergrund des sich erhellenden Himmels, bis sie hinter den Dünen verschwanden.
    Als nicht ein einziger der Stygier mehr zu sehen war, schickte Pallantides einen Kundschafter aus, der für seine Flinkheit bekannt war. Um schneller voranzukommen, entledigte der Mann sich seiner Rüstung und sprintete nur in Schuhen und Lendentuch zur höchsten Düne zwischen Lager und Monument. Nach seiner Rückkehr meldete er:
    »Sie haben sich alle um die gräßliche schwarze Statue gesammelt, und ihr General hat sich auf sein Pferd gestellt und hält offenbar eine Ansprache. Ich glaube, sie machen sich zu einem großen Sturm bereit. Ich habe zumindest eine Schwadron der Schwarzgerüsteten gesehen.«
    Pallantides wandte sich seinen Männern zu, die sich endlich eine Rast gönnen konnten und hungrig ihr kaltes Frühstück verschlangen.
    »Wir können einige mit unseren Pfeilen und andere mit den Lanzen aufhalten«, sagte er zu Cenwulf und Amric. »Aber für jeden Gefallenen springen weitere ein. Wir werden unsere Ritter in der vordersten Reihe postieren, da sie die besten Rüstungen haben ...«
    Aber noch während er seine Anweisungen erteilte, erkannte er, wie sinnlos sie im Grund genommen waren, denn ihre Chancen waren gering.
    Und wo war der König?
     
     
    12
     
    DIE SCHWARZE BESTIE SCHLÄGT ZU
     
    Stein knirschte. Die gewaltige Tür in der Brust der Sphinx schwang auf. Mit der Fackel in der Hand, deren Schein auf sein Kettenhemd fiel und sich auf der Klinge seines blanken Schwertes spiegelte, stand Conan auf der Schwelle. Hinter ihn drängten sich Prinz Conn, Graf Trocero und der Druide Diviatix, der immer noch das Herz Ahrimans in der Hand hielt.
    Der Himmel war im Osten bereits heller geworden, und die Sterne dort hatten ihren Glanz verloren. Die gewaltigen, denen eines Hundes nachgebildeten Beine des steinernen Ungeheuers waren unterschiedlich vom Körper abgewinkelt, und jede Vorderpfote hatte die doppelte Größe eines Mannes. Jenseits davon erhoben sich die Dünen, die spärlich mit Kakteen und dürren Grasbüscheln bewachsen waren.
    Nichts rührte sich zwischen den Vorderbeinen der Statue oder der Wüste davor, jedenfalls nicht in Sichtweite. Aus einer anderen Richtung näherten sich jedoch die Geräusche einer größeren Truppe: Zu hören waren das Knarren der Sättel, das Rasseln von Waffen, das Wiehern und Stampfen von Pferden, das Schnaufen und Blubbern von Kamelen und murmelnde Männerstimmen. Über all das hinweg erklang die Stimme des stygischen Generals, der Befehle

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