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Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien

Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien

Titel: Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Weißer Druide aus dem Piktenland«, war eine Stimme über dem Gemurmel und Zischen zu hören.
    »Wahrhaftig«, sagte Thoth-Amon grimmig. »Und wenn meine Sinne mich nicht täuschen, ist es kein anderer als Diviatix.«
    »Diviatix!« erklang es aus hundert Kehlen gleichzeitig. Auf ein Zeichen ihres Oberhaupts verstummten die Zauberer. Der Druck von Hunderten von Augenpaaren senkte sich auf Conan und seine Begleiter hinab. Die stumme, geballte Kraft dieser schwarzen, glitzernden Augen schien durch Mark und Knochen zu dringen.
    Conans Haut prickelte. Eine eisige Hand griff nach seinem Herzen, und Kälte kroch durch seinen Körper. Vor seinen Augen drohte alles zu verschwimmen. Sein Herz setzte einen Schlag aus. Der junge Conn hinter ihm keuchte und taumelte.
    »Z-zauberei!« stöhnte der König. Eine tödliche Macht wirkte aus diesen geballten glitzernden Augen erdrückend auf ihn ein. Das Denken fiel ihm schwer, und gleich würden seine Beine ihn nicht mehr tragen können.
     
     
    10
     
    DER WEISSE DRUIDE UND DIE SCHWARZEN MAGIER
     
    Da brach der Druide den Bann. Er breitete die Arme aus und schwang seinen Eichenstab. Conan glaubte seinen Augen nicht trauen zu können, als er sah, daß aus dem alten toten Holz des Stabes frische junge Blätter sprossen. Diviatix stand inmitten pulsierenden goldenen Lichtes. Von seinem Stab stieg der würzige Duft fruchtbarer Erde und üppiger Pflanzen auf. Das warme Licht und der angenehme Geruch vertrieben das künstliche Hexenlicht und den klammen, modrigen Gestank, der diesen unterirdischen Gewölben anhaftete.
    Die Konzentration der Hexer des Schwarzen Ringes war gebrochen. Schlaff sanken sie auf ihren Bänken zusammen und wischten sich den Schweiß von der Stirn. Diviatix schwankte und kicherte, als gewinne der Wein, den er am Abend getrunken hatte, endlich Macht über ihn. So klein und unscheinbar er auch aussah, es bestand kein Zweifel, daß er Herr der Lage war.
    Thoth-Amon war das Lachen vergangen. Angespannt zog er die Brauen zusammen und richtete sich zu seiner vollen Größe auf, dann sandte er einen zweiten grünen Blitz aus. Diviatix fing ihn mit dem Stab auf. Der Blitz löste sich zu einem harmlosen Sprühregen zischender Fünkchen auf.
    Thoth-Amon schnellte weitere Blitze aus der schnippenden Fingerspitze, und die mächtigeren Zauberer des Schwarzen Ringes schöpften neuen Mut und folgten seinem Beispiel. Ein gewaltiger Sprühregen tödlicher Blitze peitschte auf Conans kleinen Trupp hinab. Eine Weile wehrte das pulsierende Licht sie wie ein goldener Schild ab, doch dann ermattete Diviatix. Zwar gelang es ihm, das goldene Glühen aufrechtzuhalten, aber einige der grünen Flammen drangen hindurch und pflügten rauchende Furchen ganz in der Nähe in den Sand.
    »Weiße Magie versagt im Wettkampf der Kräfte, Cimmerier!« rief Thoth-Amon.
    »Nun, so ist es wohl an der Zeit, sie zu verstärken.« Aus seinem Gürtel holte Conan die kleine Schatulle aus schimmerndem Kupfer. Ihr entnahm er einen großen roten Edelstein, der wie ein lebendes Herz zu pulsieren schien und ein blendendes Glühen ausstrahlte. Conan streckte ihn Diviatix entgegen, der nach ihm griff, wie ein Ertrinkender nach einer rettenden Hand.
    Als der Druide den Edelstein in den Fingern hielt, verstärkte sich der Schutzschild goldenen Lichtes um die kleine Gruppe. Blendende Strahlen lösten sich von ihm und schlugen wie Blitze auf die Schwarzen Magier ein. Ein schreckliches Schreien erfüllte die Luft. Einige der Hexer drückten die Hände auf die geblendeten Augen, andere sackten bewußtlos oder tot zusammen. Das goldene Leuchten pulsierte um den weißgewandeten Druiden, der jetzt übermenschlich groß und majestätisch wirkte. Die nicht von den Strahlen direkt getroffenen Zauberer rangen, vom Wahnsinn besessen, miteinander oder versuchten, durch die kleinere Tür der Arena zu fliehen.
    »Das Herz!« keuchte Thoth-Amon, der mit fahlem, plötzlich hohlwangigem Gesicht auf seinem schwarzen Thron zusammengesunken war und nun wie ein uralter Mann aussah.
    »Das Herz Ahrimans!« krächzte er.
    Conan lachte. »Hast du gedacht, ich würde mich ohne der Welt mächtigsten Talisman in deine Höhle wagen? Du hältst mich wohl immer noch für den unbesonnenen tollkühnen Burschen, der vor vierzig Jahren aus dem Norden kam.
    All die Jahre hat das Herz im Gewölbe des Mitraeums geschlummert. Als der Druide mir von deiner Absicht, es stehlen zu lassen, berichtete, sandte ich Herolde nach Tarantia, um sowohl das Herz als

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