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Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Titel: Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Männer begannen um Gnade zu flehen, als die Soldaten sie wegbrachten.
    »Nein!« schrillte ein dünner Mann mit riesiger Knollennase. »Ich hätte es nicht getan. Ich ...« Vegentius versetzte ihm einen Tritt, daß er außer Hörweite flog.
    Albanus schritt zu Sephanas Schlafgemach durch Korridore, die er von den unzähligen Malen kannte, da er Sephana aus anderen Gründen besucht hatte. Aber nicht, so dachte er, während er die Tür öffnete, aus lustbringenderen.
    Zögernd folgte ihm Demetrio und schaute sich furchtsam nach den Folgen der Zauberei um. Er sah nichts. Sephana lag auf dem Bett, allerdings rührte sie sich nicht und schien ihr Eindringen nicht bemerkt zu haben. Sie war nackt und hielt ein blaues Seidengewand in der Hand, als hätte sie es gerade anziehen wollen und es sich dann doch anders überlegt und sich statt dessen ins Bett fallen lassen. Albanus' Kichern klang wie das Rasseln einer Giftschlange.
    Der schlanke Jüngling trat auf Zehenspitzen näher heran. Er sah, daß sie die Augen offen hatte, aber es sprach kein Leben aus ihnen. Er berührte ihren Arm und holte erschrocken Luft. Er war hart wie Stein.
    »Sie lebt noch«, sagte Albanus plötzlich. »Eine lebende Statue. Jetzt braucht sie sich keine Sorgen um ihre Schönheit mehr zu machen. Das Alter wird sie ihr nicht rauben.«
    Demetrio erschauderte. »Wäre es nicht einfacher gewesen, sie zu töten?«
    Der Raubvogelgesichtige bedachte ihn mit einem Blick, der seines scheinbaren Wohlwollens wegen um so erschreckender war. »Ein König muß sich etwas Beispielloses einfallen lassen. Wer mit dem Gedanken spielt, mich zu verraten, wird an Sephanas Geschick denken und dann an das, das ihn erwarten mag. Mit dem Tod wird man viel schneller fertig. Würdet Ihr mich jetzt noch verraten, Demetrio?«
    Der weibische Jüngling brachte keinen Ton hervor, aber er schüttelte heftig den Kopf.
    Vegentius betrat lachend das Gemach. »Ihr hättet sie um ihr Leben winseln hören sollen! Als ob Tränen und Flehen unsere Klingen zurückhalten könnten!«
    »Dann habt Ihr Euch also ihrer aller entledigt?« fragte Albanus. »Aller unter diesem Dach? Diener und Sklaven ebenfalls?«
    Mit einem rohen Lachen fuhr sich der Mann mit dem kantigen Gesicht mit dem Finger bedeutungsvoll über den Hals. »Alle landeten in der Senkgrube. Da war einer – Leucas nannte er sich, als ob das von Bedeutung wäre –, der heulte wie ein Weib und sagte, daß nicht er, sondern jemand namens Conan es hätte tun sollen. Alles, um ... Was habt Ihr, Albanus?«
    Der finstere Lord war erblaßt. Sein Blick begegnete Demetrios. »Conan! Von ihm habt Ihr das Schwert zurückgekauft, nicht wahr?« Demetrio nickte. Doch obwohl Albanus ihn anblickte, sah er etwas anderes und war sich nicht einmal bewußt, daß er seine Gedanken laut aussprach. »Zufall? Es scheint mir das Werk der Götter zu sein, und wenn sie die Schicksalsfäden der Menschen verknüpfen, tun sie es nicht ohne Grund. Und dieser Grund mag sich als mörderisch erweisen.«
    »Es muß doch nicht der gleiche Mann sein«, gab Demetrio zu bedenken.
    »Zwei mit einem so barbarischen Namen?« entgegnete Albanus. »Das glaube ich nicht. Sucht ihn!« Sein Blick schien die beiden Männer zu durchbohren. »Ich will den Kopf dieses Conan!«

Kapitel 11
    11.
     
     
    Conan goß sich eine weitere Schöpfkelle voll Wasser über den Kopf und schaute sich mit rotgeäderten Augen im Hinterhof der Thestis um. Das erste, was er sah, war Ariane, die mit verschränkten Armen und abfälliger Miene dastand.
    »Wenn du dich schon in fremden Schenken herumtreibst und dich bis in den Morgen vollaufen läßt, mußt du mit einem Brummschädel rechnen«, sagte sie mitleidlos.
    »Mein Schädel brummt nicht«, entgegnete Conan. Er griff nach einem rauhen Handtuch und rieb sich Gesicht und Haar trocken. Hinter dem Handtuch versteckt, konnte er das Gesicht schmerzhaft verziehen. Er hoffte sehr, daß sie nicht schreien würde, denn dann bestand durchaus die Gefahr, daß sein Kopf zersprang.
    »Ich habe dich gestern abend noch gesucht«, sagte sie, glücklicherweise in normalem Tonfall. »Ich habe die Zusammenkunft mit Taras für dich vereinbart, allerdings war er anfangs sehr dagegen. Du mußt dich beeilen. Ich werde dir den Weg beschreiben.«
    »Kommst du denn nicht mit?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Er war verärgert, daß wir uns an dich gewandt haben. Er sagte, wir verstehen nichts von Söldnern, wissen nicht, wie man die guten von den schlechten unterscheidet.

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