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Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Titel: Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Inhalt unsicher. »Wie? Wollt Ihr sie töten?«
    »Ihr habt nicht das Zeug zum König.« Albanus lachte abfällig. »Es ist eine Kunst, jemanden auf passende Weise für seine Missetat zu bestrafen. So, tretet einen Schritt zur Seite und schweigt!«
    Der schlanke junge Edle brauchte keine zweite Warnung. Er hielt den Pomander dicht unter die Nase, denn sagte man nicht, daß jede Beschwörung einen abscheulichen Gestank nach sich zog? Er wünschte verzweifelt, er wäre jetzt anderswo.
    Achtlos schob Albanus eine kostbare Schale aus Ghirgiz-Kristall von einem Tischchen, so daß sie auf dem Boden zersprang, und legte an ihre Stelle eine runde Silberplatte mit verschlungenen Gravierungen, denen zu folgen das Auge schmerzte. Hastig schob er die wallenden Ärmel seines tiefblauen Gewandes zurück, öffnete eine kleine Karaffe und tropfte rote Flüssigkeit auf einen Teil des eingravierten Musters, dabei murmelte er eine Beschwörung vor sich hin. Das Rot folgte den feinen Linien des Musters ganz genau.
    In einen Mörser aus dem Schädel einer Jungfrau gab Albanus eine Prise pulverisierten Haares von Sephanas Kopf – ihre Leibmagd hatte sich schnell bereiterklärt, für ein paar Goldstücke die ausgekämmten Haare aus der Haarbürste weiterzugeben. Gewisse andere Zutaten wurden mit einer brünierten Goldwaage abgewogen und ebenfalls in den Schädelmörser gegeben und schließlich mit dem Hüftknochen eines Neugeborenen als Stößel gut vermischt.
    Mit diesem Pulver füllte Albanus die restlichen Linien des Musters. Pulver und Flüssigkeit bildeten jedes eine geschlossene Figur, und obwohl sie einander nicht berührten, schien ein Teil beider Figuren sich innerhalb der anderen zu befinden, doch blieben diese Teile nicht gleich, und beobachtete das Auge sie zu eingehend, stieg Übelkeit in dem Betrachter auf.
    Einen kurzen Moment hielt Albanus in Vorfreude inne. Er hatte die vergangene Dürre bewirkt, doch dies war das erstemal, daß er seine Zauberkraft gegen einen Menschen anwandte. Die Freude an der Macht ließ sein Blut schneller fließen und erregte ihn wie eine begehrenswerte Frau. Jeder Moment des Abwartens erhöhte diese Lust, aber er wußte, daß er nicht viel Zeit hatte.
    Er breitete die Arme aus und begann seine Beschwörung in einer seit langem toten Sprache. Seine Stimme klang befehlend. Pulver und Flüssigkeit fingen zu glühen an, und seine Worte wurden eindringlicher.
    Demetrio wich zurück, als die unverständlichen Silben sich wie Nadelstiche in sein Gehirn zu bohren schienen, und er blieb erst stehen, als die Wand ihm Einhalt gebot. Obwohl er tatsächlich nicht ein Wort verstand, hatte doch alles in der Tiefe seiner Seele eine Bedeutung, und das Böse, das sie so liebte, hob sich wie ein Fidibus vor einem dunkel brennenden Berg ab. Er hätte gern geschrien, aber die Furcht verschloß ihm die Kehle, und so verloren sich die lautlosen Schreie in den dunklen Höhlen seines Geistes.
    Albanus hob die Stimme nicht, und doch schienen seine Worte nun die Wände zu erschüttern. Die Vorhänge flatterten wie windbewegt. Das Glühen auf der Silberplatte wurde immer stärker, bis es wie scharfe Klingen durch die geschlossenen Lider schnitt. Dann erhob sich an der Stelle von Pulver und Flüssigkeit ein brennender Dunst in Form des Musters, der von festerer Substanz zu sein schien als erstere.
    Ein Knall wie vom Donner erscholl in dem Gemach. Der Dunst war nicht mehr, und die gravierte Silberplatte war leer. Das Glühen hinter den Augen hielt noch kurz an, dann schwand auch das.
    Albanus seufzte schwer und senkte die Arme. »Es ist vollbracht«, murmelte er. Sein Blick traf sich mit Demetrios, und der Jüngling erschauderte.
    »Mein Lord Albanus«, sagte Demetrio, und ungewollte Ehrfurcht verschloß ihm schier die Kehle, während die Furcht ihn zu seiner Erklärung trieb. »Ich möchte Euch nur aufs neue versichern, daß ich Euch mit besten Kräften und soweit es in meiner Macht steht diene und mir nichts mehr wünsche, als Euch auf dem Drachenthron zu sehen, der rechtmäßig Euer ist.«
    »Seid Ihr denn ein guter Diener?« Albanus' Mundwinkel verzogen sich vor grausamer Belustigung.
    Ärger rötete das Gesicht des jungen Edlen, aber er stammelte: »Ja, das bin ich.«
    Albanus' Stimme war so glatt und schneidend wie die feinste Klinge. »Dann schweigt, bis ich wieder Bedarf für Eure Dienste habe.«
    Demetrio erbleichte. Albanus bemerkte es sehr wohl, doch er schwieg. Der Jüngling begann endlich zu erkennen, wo sein

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