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Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Titel: Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Aufmerksamkeit dem Bauwerk zu. Überall glatte, glitzernde Wände, und rechts und links, in ziemlicher Entfernung, sah er Anfang oder Ende kristallener Kolonnaden mit hohen, kannelierten Säulen. Darüber erstreckten sich gewaltige Weiten senkrechter Wände, über denen sich facettierte Kuppeln und glitzernde Spitztürme dem Himmel entgegenstreckten.
    »Faszinierend«, murmelte Akiro und strich mit den Fingerspitzen über eine Kristallwand. »Nirgendwo sind Fugen zu sehen. Es muß wahrhaftig ein einziger gigantischer Edelstein sein. Faszinierend!«
    »Mir wäre lieber, es wäre einfacher Marmor«, brummte Conan. »Ihn zu erklettern, fände ich bestimmt eine Möglichkeit. Kommt, wir müssen eine Tür oder irgendeine andere Öffnung finden.«
    »Es gibt keine«, warf Akiro ein, ohne in seiner staunenden Betrachtung innezuhalten.
    »Wie kann ...«, begann Conan, aber dann fragte er lieber doch nicht, wie das möglich war und woher der Zauberer es wußte. Statt dessen brummte er: »Wie, bei Zandrus neun Höllen, können wir dann hineingelangen?«
    Akiro blinzelte ihn sichtlich erstaunt an. »Oh, das ist einfach.« Er trat an den Rand des Landungsstegs und deutete ins Wasser. »Dort unten ist eine Öffnung. Ich fühlte sie gleich, als ich nach einer suchte, vielleicht, weil sie die einzige ist, die ich finden konnte. Sie ist für unsere Zwecke groß genug.«
    »Wasserversorgung vom See?« fragte Zula zweifelnd.
    »Ich mag Wasser nicht«, brummelte Malak, aber es war der Palast, den er besorgt beäugte.
    Conan kniete sich neben den rundlichen Zauberer und blickte auf die Seeoberfläche. Sie war wieder völlig glatt, und er sah nur ihre Spiegelbilder. Es ist einfach nicht möglich, sagte er sich, daß dieser Amon-Rama sich einen Palast ohne richtigen Eingang bauen würde, nur mit einer simplen Öffnung unter Wasser. Eine Falle, dachte er, bei der Jehnna als Köder diente. Nun, dann sollte der Fallensteller erfahren, welcher Art jene waren, die er fangen wollte. Er füllte die Lunge mit Luft und tauchte in den See. Nur ein flüchtiges Platschen verriet, daß er darin verschwunden war.
    Das Wasser unter der Oberfläche war klar mit leicht grauem Ton. Mit kräftigen Zügen tauchte er tiefer und schwamm am Landungssteg entlang. An seinem Kristall hatten sich keinerlei Algen oder sonstige Unterwasserpflanzen angesiedelt, wie es bei anderem Baumaterial üblich war, das in ständiger Wasserberührung war.
    Er fand die Öffnung schnell. Es war ein riesiges Rohr, sein Durchmesser fast so breit wie seine ausgestreckten Arme, und verschlossen mit einem dicken Eisengitter. Er faßte das Gitter, stemmte die Füße gegen die Wand neben dem Rohr und zog. Es gab nicht im geringsten nach. Fester zog er, bis er glaubte, seine Sehnen knarren zu hören, aber das Gitter rührte sich immer noch nicht. Unwillkürlich erschrak er, als er plötzlich andere Hände neben seinen sah. Er blickte hoch und sah Bombattas angespanntes Gesicht – der Riese hatte seine Rüstung ausgezogen. Conan verdoppelte seine Anstrengung. Knochen und Muskeln zitterten, die Lunge brannte.
    Plötzlich, mit scharfem Knacken, brach ein Stab in einem Regen von Kristallsplittern heraus. Und nun kam Conan auch besser an die anderen heran. Weiteres Kristall splitterte, und ein Stab nach dem anderen kam frei.
    Conan ließ das Gitter fallen und schoß hoch zur Oberfläche. Als sein Kopf durch das Wasser stieß, keuchte er nach Atem. Er blickte sich nicht um, als Bombatta neben ihm auftauchte. Vom Rand des Landungsstegs blickten ihnen drei besorgte Gesichter entgegen.
    »Der Weg ist frei«, erklärte Conan zwischen heftigen Atemzügen. »Kommt!«
    »Gönnt euch einen Augenblick«, mahnte Akiro. »Kommt erst wieder zu Atem. Wir müssen einen Plan machen.«
    »Keine Zeit!« entgegnete Conan. Er holte noch einmal tief Luft und tauchte wieder unter.
    Mit einer geschickten Drehung schwamm er ins Rohr und mit festen Zügen immer weiter hinein. Das Licht schwand hinter ihm, und bald war er ganz im Dunkel. Dreißig Schritte hatte er in etwa zurückgelegt. Vierzig – seine Lunge brauchte Luft. Fünfzig, da sah er ein Glühen vor sich. Schnell schwamm er darauf zu und tauchte dann hoch zur Quelle des Lichtes. Er bewegte vorsichtig Arme und Beine, um nicht zu schnell hochzuschießen, und gelangte so fast lautlos an die Oberfläche.
    Er stellte fest, daß er sich in einem Brunnen aus demselben Kristall befand wie der des gesamten Palasts. Ein Holzeimer hing neben ihm an einem

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