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Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Titel: Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Zula rannten darauf zu und hämmerten dagegen – er mit dem Säbelgriff, sie mit dem Stock.
    Fluchend eilte Akiro zu Hilfe, doch als er sie erreichte, riß er lediglich die Augen weit auf. Die Tür war ebenfalls aus klarem Kristall, und so konnten sie Conan ganz deutlich sehen. Das Breitschwert zum Schlag erhoben, schaute er sich wachsam in dem Gemach um, das ganz offensichtlich ein Spiegelkabinett war. Er schien jedoch Bombattas und Zulas Hämmern nicht zu vernehmen.
    »Kann er uns denn nicht hören?« fragte Malak und brüllte: »Conan! Bei Oguns Zehennägeln! Conan!«
    Zula ließ sich auf ein Knie fallen und betastete den unteren Türabschluß. »Wenn wir sie hochstemmen könnten ... Aber da ist kein Spalt! Nicht der geringste!«
    »Geht zur Seite!« knurrte Bombatta und nahm seinen Säbel nun in beide Hände. »Ich werde sie einbrechen, wenn das überhaupt möglich ist.«
    »Ihr alle geht zur Seite!« befahl Akiro. »Und seid still«, fügte er hinzu. Er kramte in seinem Lederbeutel und seufzte, als er sich eines aufgeweichten und dadurch unbrauchbaren Pulvers entledigte. Er suchte weiter und redete dabei unablässig: »Das hier ist keine Schenkenschlägerei, der man mit roher Gewalt ein Ende machen kann. Der Stygier ist ein ungeheuerlich mächtiger Hexer. Wenn ihr das nicht bedenkt, werden wir alle ... ah, da ist es ja!« Zufrieden lächelnd, brachte er ein kleines Fläschchen zum Vorschein, das ganz mit purstem Bienenwachs überzogen und mit einem Zaubersiegel versehen war.
    »Jehnna ist nicht hier«, stellte Bombatta plötzlich fest. »Wir müssen den Dieb seinem Schicksal überlassen und das Mädchen finden.«
    »Sie ist hier!« erklärte Akiro, ohne von dem Fläschchen hochzublicken, von dem er vorsichtig das Wachs abschälte – das mußte auf genau die richtige Weise geschehen, sollte der Inhalt nicht unbrauchbar werden. »Spürt ihr denn nicht ... nein, das könnt ihr vermutlich gar nicht. Der Nexus ist hier, das Zentrum aller Kräfte dieses Palasts!«
    Er hatte das letzte Wachs nun gelöst. Darunter befand sich eine dunkelschimmernde, feste Mischung, die gleichzeitig Fett und Rauch zu sein schien. Er rieb sich ein bißchen etwas auf die Spitze des linken kleinen Fingers und schrieb damit ein Zeichen auf die rechte Seite der durchsichtigen Tür. Dann malte er mit dem kleinen Finger der Rechten das gleiche Zeichen auf die linke Türseite.
    Akiro runzelte die Stirn, als die Runen zu zischen begannen, als brodelten sie, aber es gab nichts, was er dagegen hätte tun können. Schnell sagte er lautlos eine Beschwörung auf. Mit lauten Worten konnten Kräfte gerufen werden, aber die Erfahrung hatte ihn gelehrt, daß sie gefährlich, unzuverlässig oder abscheulich waren und manchmal alles zusammen. Druck breitete sich aus, er spürte ihn im Kopf. Die Geister, die er rief, verursachten ihn. Es handelte sich um Geister, die Dinge zu öffnen vermochten, die nicht zu öffnen waren, die Sachen heben konnten, die sich nicht heben ließen. Der Druck wuchs, und er wußte, daß sie seinem Rufe folgten. Der Druck wuchs, und Schweiß perlte auf seiner Stirn. Der Druck wuchs – und wuchs – und ...
    Mit einem Krächzen sackte er zusammen und wäre gestürzt, hätte er sich nicht gerade noch an die Tür stützen können.
    »Nun?« fragte Bombatta.
    Am ganzen Körper bebend, starrte Akiro erstaunt auf die Tür. Immer noch herrschte der Druck vor, der genügt hätte, das Eisentor einer Burg zu sprengen – aber hier erzielte er keine Wirkung. »Ein wahrhaft mächtiger Hexer!« wisperte er und fügte hinzu, als er ins Spiegelgemach blickte: »Wenn ihr an Götter glaubt, dann betet!«

Kapitel 13
    13
     
     
    Vorsichtig stiefelte Conan im Spiegelgemach herum, das Breitschwert kampfbereit in der Rechten. Die riesigen Spiegel warfen sein Bild zehntausendfach zurück, als Spiegelung um Spiegelung sich widerspiegelte, genau wie das Bild leuchtenden roten Steines auf einem schlanken Kristallpiedestal in der Mitte des Raumes. Fugenlos war die Mauer grimmiger Spiegelbilder, und ihm wurde klar, daß er gar nicht mehr wußte, welcher Spiegel die Tür verbarg, durch die er das Gemach betreten hatte.
    Er war dem Kleinod bisher aus dem Weg gegangen. Sein Leuchten und seine Farbe verrieten ihm sein wahres Wesen. Nie hatte er etwas so Scharlachrotes gesehen, allein schon dieser Farbton ließ ihn blinzeln. Solche mit Zauberkräften behafteten Dinge waren gefährlich, wenn man sich nicht mit ihnen auskannte – wie er auf schmerzlichste

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