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Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Titel: Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Krallen Jehnna – die ebenfalls nicht aufwachte – hoch- und davontrugen.
    Die mächtigen Schwingen brachten sie in Herzschlagschnelle über den schwarzen See zu dem schillernden Turm. Als der Vogel sich dort hinabließ, löste er sich wieder zu einer Rauchsäule auf, die innerhalb des Drudenfußes wirbelte, bis sie sich zu Amon-Rama, der Jehnna auf den Armen trug, zurückverwandelte.
    Sorgfältig verwischte er eine Linie des Fünfzacksterns mit dem Fuß, dann trat er hinaus. Um den Rest konnte er sich später kümmern, jetzt hatte er Wichtigeres zu tun. Der Hexer lächelte dünn hinab zu dem liebreizenden Gesicht des Mädchens, das immer noch tief schlief. Ja, etwas weit Wichtigeres.
    Kristalltreppen, die unter seinen eiligen Schritten klingelten, brachten ihn in den Palast. Zum Spiegelgemach hastete er und hindurch zu einem Gemach wie kein anderes in diesem glitzernden, facettierten Bauwerk, ja wie es seinesgleichen nirgendwo sonst auf der Welt gab.
    Überall im Palast, außer hier, war es immer hell, ohne daß Sonne oder Lampen benötigt wurden. Hier dagegen herrschte Dunkelheit. Die Wände schienen mit tiefstem Schwarz behangen zu sein – falls es überhaupt Wände waren, oder Decke, oder Boden, denn dieser Raum erstreckte sich scheinbar endlos in alle Richtungen, und kein Licht gab es in ihm, außer an zwei Punkten, die helle, offene Tür zum Spiegelgemach – doch das Licht endete an der Schwelle, und sein Schein fiel nicht herein; und ein sanftes Glühen, das ohne ersichtliche Quelle ein riesiges Bett mit vielen weichen Seidenkissen umgab. Auf dieses Bett legte Amon-Rama seine leichte Bürde.
    Er blickte auf sie hinab, doch seine stumpfschwarzen Augen blieben ausdruckslos. Dann strich seine Hand langsam vom schlanken Fußgelenk zum wohlgeformten Schenkel, zur schmalen Taille und der schwellenden Brust. Vor langen Jahren schon hatte ihn jegliche fleischliche Lust – durch seine ständige Beschäftigung mit Zauberkräften – verlassen, doch andere Lüste waren geblieben, deren Befriedigung er sich nicht entsagen wollte. Er brauchte dieses Mädchen nicht aus demselben Grund wie dieses törichte Weib, Taramis, weshalb sollte er seinen Lüsten dann nicht nachgeben? Doch erst, wenn er seinen Spaß mit den anderen gehabt hatte. Nun, da das Mädchen – die EINE – sich endlich in seiner Gewalt befand, war seine Ungeduld vergangen. Nun war Zeit für Vorbereitungen.
    »Hört mich!« rief er, und seine Stimme schien in unendlichen Fernen widerzuhallen. »Keine Tür! Kein Fenster! Kein Spalt! Kein Luftloch! So gebiete ich es, und so muß es sein!«
    Der Kristallpalast klingelte wie eine große Glocke und führte den Befehl seines Gebieters aus. Nicht die kleinste Öffnung von außen nach innen gab es mehr.
    »Na, dann wollen wir mal sehen, wie sie damit fertig werden«, brummte Amon-Rama.
    Mit einem einstweilen letzten Blick auf die reglos schlummernde Jehnna verließ er den merkwürdigen Raum. Als er die Tür hinter sich geschlossen hatte, blieb nur das eine Licht zurück, und Jehnna schien in ihm inmitten unendlicher Dunkelheit zu schweben.

Kapitel 12
    12
     
     
    Schwach schimmernde Dunkelheit füllte immer noch den Krater, als Conan erwachte. Auch ohne daß der Himmel es ihm mit erster Verfärbung im Osten verraten hätte, wußte er, daß der Morgen bald grauen würde. Um den See im Morgengrauen zu überqueren, mußten sie bereits zuvor auf den Beinen sein, deshalb hatte er sich selbst rechtzeitig geweckt. Er hatte in dieser Hinsicht keine Schwierigkeiten, außer wenn zuviel Wein seine Sinne hin und wieder einmal durcheinanderbrachte.
    Er warf die Decken von sich, steckte das Breitschwert, das nachts blank neben ihm gelegen hatte, in die Scheide und stand auf, um sich zu strecken. Er runzelte die Stirn, als sein Blick auf Jehnnas leere Decken fiel. Schnell schaute er sich um. Die Pferde schliefen mit gesenkten Köpfen. Nichts rührte sich. Er bückte sich, um Akiro und Malak zu stupsen. »Wacht auf«, sagte er ruhig. »Jehnna ist verschwunden. Steht auf!«
    Während er weiterging, hörte er Malak hinter sich erst brummen, dann fluchen, und Akiro klagte über sein Alter und sein ungestilltes Schlafbedürfnis. Vor Bombatta und Zula, die links und rechts neben den leeren Decken schliefen, blieb er stehen. Wütend blickte er hinunter auf den narbengesichtigen Krieger, der leise schnarchte, und setzte den gestiefelten Fuß auf seine Rippen.
    Erschrocken aufschreiend, fuhr Bombatta hoch. Einen Herzschlag später

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