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Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Titel: Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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aussandtet«, fügte er hinzu, als der heilige Mann fragend eine Braue
hob.
    »Sie sind zurückgekehrt?« Die
Erregung in seiner Stimme war unüberhörbar. »Die Augen des Feuers sind mein!
Die alten Götter seien gepriesen!« Plötzlich war er völlig ruhig. Nur der
eindringliche Ton zeugte von seinem Gefühlsaufruhr. »Bring die Rubine zu mir.
Sofort, Narr! Nichts hätte dich davon abhalten dürfen! Nichts! Und bring, auch
die Männer. Ihre Belohnung soll nicht gering sein!«
    »Imalla …« Jbeil zögerte.
»Sharmal ist allein, und seine Hände sind leer. Er brabbelt, daß die anderen
tot sind, und vieles andere. Aber in seinen Worten ist wenig Vernunft. Er …
er ist wahnsinnig, Imalla.«
    Basrakan knirschte mit den
Zähnen und zupfte an seinem geteilten Bart, als wollte er ihn mit den Wurzeln
ausreißen. »Seine Hände sind leer«, wiederholte er heiser. Er durfte jetzt
nicht um seinen Erfolg gebracht werden! Er würde es nicht zulassen. »Was ist
passiert, Jbeil? Wo sind die Augen des Feuers? Ich muß es wissen! Unterzieh
diesen Sharmal einer hochnotpeinlichen Befragung. Zieh ihm die Haut ab. Verseng
ihn bis auf die Knochen. Ich muß die Antwort haben!«
    »Aber Imalla«, wisperte Jbeil.
»Der Mann ist wahnsinnig. Er steht im Schutz der alten Götter!«
    »Tu, wie ich befahl!« donnerte
Basrakan, und sein Akoluth zuckte zusammen.
    »Wie Ihr befehlt, Imalla, so
wird es geschehen.« Jbeil verbeugte sich tief und ging rückwärts zur Tür.
    So viel ist geschehen, dachte
Basrakan, und in so kurzer Zeit. Da war doch etwas, das er vergessen hatte.
Etwas … »Jbeil!« Der andere zuckte zusammen und blieb stehen. »Es sind Fremde
in den Bergen, Jbeil. Sie müssen gefunden werden, und jeder Überlebende soll
als Opfer für die wahren Götter zu mir gebracht werden. Kümmere dich darum!« Er
winkte, und Jbeil rannte fast aus dem Gemach.

15.
     
     
    »Wir werden hier lagern«,
bestimmte Jondra, während die Sonne noch höher stieg. Arvaneus gab ihren Befehl
weiter. Gehorsam saßen die Jäger ab und versorgten sowohl ihre eigenen Pferde
als auch die Lasttiere.
    Conan hob fragend eine Braue.
Jondra schenkte ihm ein Lächeln. »Wenn man ein seltenes Tier jagt«, erklärte
sie ihm, »muß man gut darauf achten, daß man sein Jagdrevier auch erkennt. Wir
werden also in jedem Lager mehrere Tage bleiben und es suchen.«
    »Hoffen wir, daß das Tier nicht
uns sucht«, entgegnete Conan. Die Edle runzelte die Stirn, doch ehe sie
antworten konnte, kam Arvaneus herbei.
    »Möchtet Ihr, daß die
Fährtensucher jetzt gleich aufbrechen, meine Lady?« erkundigte er sich.
    Jondra nickte, und ihre Erregung
machte sie noch schöner. »Es wäre wundervoll, meine Beute gleich am ersten Tag
vor den Bogen zu kriegen. Ja, Arvaneus, schick deine besten Fährtensucher aus.«
    Sie blickte Conan erwartungsvoll
an, aber er tat, als bemerkte er es nicht. Er konnte mindestens genausogut
Fährten lesen wie Jondras Jäger, aber er war nicht daran interessiert, die
Kreatur aufzuspüren, die Jondra suchte. Er wollte lediglich sichergehen, daß
die beiden Frauen unbeschadet nach Shadizar zurückkamen, und wenn er das Lager
zum Spurensuchen verließ, konnte er sie nicht beschützen.
    Jondra war sichtlich enttäuscht,
als Conan schwieg, und der dunkeläugige Oberjäger sagte boshaft: »Es gehört
besondere Geschicklichkeit dazu, Fährten zu suchen.« Er verneigte sich vor
Jondra, dann machte er sich daran, die Männer auszuwählen. »Telades!« rief er.
»Zurat! Abu!« Als neun beisammen waren, verließ er mit ihnen in verschiedenen
Richtungen das Lager. Sie gingen zu Fuß, denn die Spuren, die ein Fährtensucher
fand, mußte er lesen können wie ein Gelehrter eine Schriftrolle, und vom
Pferderücken aus waren manche Spuren überhaupt nicht zu entdecken.
    Als die Fährtensucher fort
waren, erteilte die schöne Edle weitere Anweisungen, und Conan fand ein ruhiges
Plätzchen, wo er sich mit Wetzstein, einem Stoffetzen und einem Fläschchen mit
Olivenöl niederließ. Ein Schwert mußte gepflegt werden, besonders wenn es bald
wieder benutzt wurde, und der Cimmerier war sicher, daß seine Klinge nicht
lange untätig sein würde. Irgendwie ging ein bedrohliches Gefühl von den Bergen
aus, das selbst in den Steinen allgegenwärtig war und innere Unruhe in ihm
hervorrief. Der Wetzstein raspelte über die Klinge, und der Vormittag wurde
allmählich zum Nachmittag.
    Das Lager war geschickt gewählt,
fand Conan, jedenfalls so geschickt, wie es unter den Umständen

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