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Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Titel: Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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wenigen Tagen getötet wurden! Wußte jemand, was seine
Raben leisteten? Jemand, der ihm feindlich gesinnt war? Noch ein anderer hatte
Menschen gemeldet, keine Soldaten, das konnten die Vögel unterscheiden. Wegen
ihrer Unfähigkeit zu zählen wußte er jedoch nicht, ob es wenige oder viele
waren. Außerdem mochten es dieselben sein, die der jetzt tote Rabe gemeint
hatte. Er würde mehr Streifen ausschicken müssen, um diese Eindringlinge zu
finden, wie viele verschiedene Gruppen es auch sein mochten.
    Zumindest hatte der Vogel, der
seine Krieger zu den ersten Gesichteten geführt hatte, den Sieg seiner Leute
gemeldet. Nein, nicht bloß Sieg, sondern völlige Vernichtung des Gegners. Aber
auch das brachte seine Probleme. Die Sieger lagerten jetzt, sagte der Rabe. Und
stritten zweifellos um den erbeuteten Plunder. Doch sie würden zurückkehren.
Sie mußten es. Er hatte ihnen einen Sieg gegeben, ein Zeichen der alten Götter.
    Ungewollt überschwemmte ihn
erneut seine eigentliche Sorge, die Wurzel aller anderen, die er seit Tagen
verzweifelt zu verdrängen suchte. Ein Zeichen der alten Götter! Das Zeichen der
Gunst der wahren Götter! Siebenmal hatte er versucht, den Drachen zu rufen, und
jedesmal heimlich, damit nicht einmal seine Akoluthen davon erfuhren. Und nicht
ein einziges Mal hatte er Erfolg gehabt. Weil er dieses Zeichen der Götter
nicht vorweisen konnte, wuchs die Unruhe in den Kezankierlagern. Und jene, die
er um die Augen des Feuers ausgeschickt hatte, waren nicht zurückgekehrt.
Konnte es sein, daß die Götter ihm ihre Gunst entzogen hatten?
    Er wand die Arme um sich und
wippte auf den Fersen. »Bin ich würdig, o Götter meiner Vorväter?« stöhnte er.
»Bin ich wahrhaftig würdig?«
    »Genau das fragen auch wir uns,
Imalla«, knurrte jemand.
    Basrakan wirbelte herum und
blinzelte, als er so unerwartet drei Männer vor sich sah. Er bemühte sich,
seine Haltung zurückzugewinnen, und zwei der Bärtigen wichen unwillkürlich
zurück. »Ihr wagt es, mich zu stören?« donnerte er. »Wie seid ihr an meinen
Wächtern vorbeigekommen?«
    Der Mann mit einem wie
Stierhörner geschwungenen Schnurrbart, der unerschüttert stehengeblieben war,
brummte: »Selbst Euren Wächtern sind Zweifel gekommen, Imalla.«
    »Du bist der, den man Walid
nennt«, sagte Basrakan. Eine Spur von Furcht sprach flüchtig aus des anderen
schwarzen Augen.
    Basrakans Kenntnis des Namens
hatte nichts mit Hellseherei zu tun. Man hatte ihm diesen Walid als einen der
Unruhestifter gemeldet und ihn auch beschrieben. Daran hatte Basrakan sich
sofort erinnert. Aber er hatte nicht damit gerechnet, daß diese Kerle so weit
gehen würden. Nun, er hatte sich auf jede Eventualität vorbereitet.
    Mit scheinbarer Ruhe zog er die
Hände in die langen Ärmel seines Gewandes zurück. »Und worin bestehen deine Zweifel,
Walid?«
    Der dichte Schnurrbart des
Angeredeten zuckte bei dieser erneuten Nennung seines Namens, und er drehte
leicht den Kopf, als suche er Unterstützung von seinen Begleitern. Sie blieben
jedoch hinter ihm stehen und vermieden es, ihm oder Basrakan in die Augen zu
sehen. Walid holte tief Atem. »Wir kamen hierher, viele von uns, weil wir
hörten, daß Ihr in der Gunst der alten Götter steht. Jene, die vor uns hier
herkamen, erzählen von einem sagenhaften Tier – einem Zeichen der Göttergunst
–, doch ich habe diese Kreatur noch nicht gesehen. Was ich gesehen habe,
sind Tausende unserer Landsleute, die Ihr in den Kampf gegen zamorianische
Soldaten geschickt habt. Und immer noch haben die Zamorier uns niedergemetzelt,
wenn wir gegen sie vorgingen. Keiner unserer Leute ist zurückgekehrt!«
    »Ist das alles?« fragte
Basrakan.
    Sein plötzlich milder Ton
überraschte Walid. »Ist das denn nicht genug?« fragte er.
    »Mehr als genug«, erwiderte
Basrakan. In seinem Ärmel umklammerten seine Finger kleine Beutel, die er vor
wenigen Tagen vorbereitet hatte, als die Unruhe unter den versammelten
Bergstämmen ihm zum erstenmal wirklich Sorgen gemacht hatte. Jetzt
beglückwünschte er sich zu seiner Voraussicht. »Ja, mehr als genug, Walid.«
    Bei diesen Worten zuckten
Basrakans Hände aus den Ärmeln. Mit einer Hand streute er gleichmäßig Pulver
aus einem Beutel über den Schnurrbärtigen, mit der anderen beschrieb er
magische Zeichen, dazu sprach er monoton etwas in einer Sprache, die seit
tausend Jahren tot war.
    Walid starrte einen Augenblick
erschrocken auf seine Brust, dann griff er mit einem Wutschrei nach seinem
Tulwar. Doch

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