Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Titel: Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
Vom Netzwerk:
zurück,
bis der Fährtensucher ihr Meldung erstattet hatte und sie ihm zu gehen
erlaubte.
    Keiner hatte etwas zu berichten,
was Jondra wirklich interessierte. Einer, der sich in Telades’ Nähe umgesehen
hatte, war auf ein Visierstück von einem Soldatenhelm gestoßen; ein anderer
hatte einen riesigen Bergwidder gesehen. Jondra drehte sich verärgert um, ehe
er davon zu Ende erzählt hatte. Ein paar hatten in der Ferne Kezankier erspäht,
und zwar in so großen Trupps, daß ein Vorsichtiger sich vor ihnen versteckte.
Keiner jedoch hatte Spuren des gesuchten Tieres entdeckt oder sonst etwas, das
auch nur im entferntesten darauf hindeutete, daß es sich in der Gegend befand
oder hindurchgekommen war. Jedem hörte die grauäugige Frau zu, und von jedem
entfernte sie sich, ungeduldig mit dem Bogen gegen den Schenkel pochend.
    Als letzter kehrte Arvaneus
zurück. Er kam ins Lager und stützte sich mit hochmütigem Lächeln auf seinen
Speer.
    »Nun?« fragte Jondra. »Ich nehme
an, du hast auch nichts entdeckt?«
    Der geiergesichtige Oberjäger zuckte
unter ihrem Ton zusammen, faßte sich jedoch schnell. Er verbeugte sich höfisch
vor ihr. »Meine Lady, was Ihr sucht, gebe ich Euch.« Während er sich
aufrichtete, warf er einen hämischen Blick auf Conan. » Ich, Arvaneus,
Sohn von Lord Andanezeus, gebe es Euch.«
    »Du hast es gefunden?« Eifer
rötete Jondras Gesicht. »Wo, Arvaneus?«
    »Eine knappe Meile östlich von
hier, meine Lady. Ich fand die Abdrücke von Krallen, so lang wie eine Männerhand,
und folgte der Spur. Sie war keinen Tag alt, und es kann keine andere Kreatur
in diesen Bergen geben, die Spuren hinterläßt, wie sie noch keines Menschen
Augen je sahen.«
    Alle starrten erstaunt auf
Jondra, die einen Freudensprung machte, sich dabei in der Luft drehte und dann
drei Tanzschritte tat. »Das muß es sein!« jubelte sie. »Das muß es sein! Dafür
mache ich dich reich, Arvaneus. Finde dieses Tier für mich, und ich schenke dir
einen Landsitz.«
    »Ich will kein Gold«, sagte
Arvaneus heiser, und seine Augen brannten plötzlich leidenschaftlich. »Auch
keinen Landsitz.«
    Jondra erstarrte, dann drehte
sie sich unsicher um. »Sattelt Pferde«, befahl sie. »Ich will diese Spur
sehen.«
    Der Oberjäger blickte besorgt
zum Himmel. Die Sonne, die hier in den Bergen wenig Wärme gab, stand auf halber
Höhe zwischen Zenit und Horizont. »Es ist zu spät zur Jagd. Morgen, im ersten
Tageslicht …«
    »Willst du meinen Befehl in
Frage stellen?« fauchte sie. »Ich bin keine Närrin, daß ich vor Sonnenuntergang
die Jagd nach einem gefährlichen Tier beginne! Aber ich will diese Spur sehen.
Sofort! Zwanzig Mann begleiten mich! Der Rest bleibt im Lager und bereitet
alles für die morgige Jagd vor.«
    »Wie Ihr befehlt, meine Lady«,
murmelte Arvaneus. Er bedachte Conan mit einem bösen Blick, als Jondra sich zu
dem riesenhaften Cimmerier umdrehte und leise fragte:
    »Begleitest du mich, Conan? Ich
… ich würde mich sicherer fühlen.« Die stockende Stimme und die Röte ihrer
Wangen verrieten, daß sie log. Obwohl es ihr offenbar schwerfiel, fügte sie
hinzu: »Bitte?«
    Wortlos stand Conan auf und ging
zu den Pferden. Arvaneus brüllte Befehle, und andere folgten dem Cimmerier. Als
Conan den Sattel festschnallte, wurde er auf Tamira aufmerksam, die sich
umständlich an einem Fuchs zu schaffen machte, der gleich neben seinem
Rapphengst stand.
    »Begleitest du mich, Conan?«
spöttelte sie. »Ich würde mich so viel sicherer fühlen.« Ihr Gesicht verzerrte
sich, als wollte sie ihn anspucken.
    Conan atmete rief aus. »Ich
möchte keine von euch beiden tot oder als Sklavin eines Kezankiers sehen! Du
bist hier sicherer, als sie dort draußen sein wird. Also begleite ich sie.«
    Er schwang sich in den Sattel,
und Tamira rannte neben ihm her, als er aus der Mulde ritt, wo die Pferde
angebunden waren.
    »Du wirst dort draußen sein«,
sagte sie, »genau wie sie. Vielleicht bin ich nicht mehr hier, wenn du
zurückkehrst, Conan, und die Rubine auch nicht. Was sollte mich hier halten?«
    »Ah, du wirst auf mich warten«,
sagte er lachend und trieb sein Pferd an. Der Stein, den sie ihm nachwarf,
prallte von seiner Schulter ab, doch er schaute nicht zurück.

16.
     
     
    Die zamorianischen Jäger ritten
hintereinander durch die Klüfte und Klammen, die die Berge durchzogen wie
Runzeln ein Greisengesicht. Arvaneus führte den Zug an, da er den Weg kannte,
und Jondra ritt dicht hinter ihm. Conan seinerseits hielt sich nahe der

Weitere Kostenlose Bücher