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Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Titel: Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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hätte geschworen, daß ich der erste bei dir war.«
    Sie errötete heftig und sprang
auf. »Warte nur, bis …«
    Was immer ihre Drohung war,
Conan hörte sie nicht zu Ende, den in diesem Moment hastete Telades atemlos ins
Lager. Seinen Speer benutzte er als Spazierstock. Die Jäger scharten sich um
ihn, nachdem der Cimmerier ihn gerade erreicht hatte.
    Alle redeten gleichzeitig auf
den Fährtensucher ein.
    »Hast du Spuren gefunden?«
    »Wir haben einen gräßlichen
Schrei gehört!«
    »Was hast du gesehen?«
    »Es muß das Tier gewesen sein,
hinter dem wir her sind.«
    »Hast du die Bestie gefunden?«
    Telades nahm seinen Spitzhelm ab
und schüttelte den kahlgeschorenen Kopf. »Ich hörte den Schrei, sah jedoch
weder Tier noch Spur.«
    »Erstatte deine Meldung mir!«
sagte Jondra scharf. Die Jäger traten auseinander, um sie hindurch zu lassen.
Der Bogen in ihrer Hand verriet ihre Erregung. »Soll ich etwa warten, bis du
den andern alles erzählt hast?«
    »Nein, meine Lady«, antwortete
Telades verlegen. »Ich bitte um Vergebung, meine Lady. Was ich sah, war die
Armee. Soldaten!«
    Wieder überschüttete eine Flut
von Fragen den Mann.
    »Bist du sicher?«
    »Gehörten sie zu denen, die wir
kämpfen sahen?«
    »Wie konnten sie vor uns in die
Berge gelangen?«
    Jondras kühle graue Augen flogen
über die Jäger, die verstummten, als hätte sie die Peitsche geschwungen.
    »Wo sind diese Soldaten,
Telades?« fragte Conan. Jondra blickte ihn scharf an, schwieg jedoch.
    »Keine zwei Meilen nordöstlich
von hier«, antwortete Telades. »Ihr General ist Lord Tenerses. Ich kam nahe
genug heran, ihn zu erkennen, obwohl sie mich nicht sahen.«
    »Tenerses«, murmelte Conan
nachdenklich. »Ich habe von ihm gehört.«
    »Man sagt von ihm, er jage
hinter Ruhm her. Aber ich glaube nicht, daß er unvorsichtig ist«, meinte
Telades. »Sein Lager ist so gut versteckt in einer Schlucht, zu der es nur
einen Eingang gibt, so daß ich es bloß durch Zufall entdeckte. Und ich konnte
nicht sehen, wie viele Männer er bei sich hat.«
    »Bestimmt nicht weniger als
Zathanides«, brummte Conan. »Falls das, was ich von ihm hörte, stimmt. Er ist
sehr von seiner eigenen Wichtigkeit überzeugt, dieser Tenerses.«
    Jondra unterbrach die beiden
ungehalten. »Wenn ihr beide endlich fertig seid, euch über die Armee zu
unterhalten, würde ich gern über das hören, weshalb ich meine Männer
ausschickte. Hast du Spuren gefunden, Telades?«
    »Uh, nein, meine Lady. Keine
Spuren.«
    »Es sind ja noch neun andere
unterwegs«, murmelte die Edle halb zu sich. »Was diese Soldaten betrifft«, fuhr
sie in normalem Ton fort, »sie haben nichts mit uns zu tun, und wir nichts mit
ihnen. Es gibt keinen Grund, uns weiter über sie zu unterhalten, und sie dürfen
auch nicht auf uns aufmerksam werden. Verstanden?«
    Ihr Blick war gebieterisch, als
sie jeden einzelnen fest ansah, und jeder murmelte sein Ja und starrte zu
Boden, bis Conan an der Reihe war. Gletscherblaue Augen erwiderten ihren Blick
ruhig und fest, bis sich schließlich die grauen senkten.
    Als sie ihn wieder ansah, tat
sie es durch die langen Wimpern. »Ich muß mit dir reden, Conan«, sagte sie
leise. »In meinem Zelt. Ich … ich hätte gern deinen Rat zur Jagd.«
    Über Jondras Schulter sah Conan,
daß Tamira ihn angespannt beobachtete, die Hände in die Hüften gestemmt.
»Vielleicht später«, sagte er. Als die Edle verwirrt blinzelte und ihn
anstarrte, fügte er hastig hinzu: »Die Berge sind gefährlich. Wir können keinen
einzigen Wächter entbehren.« Ehe sie noch etwas sagen konnte – und er las aus
dem Funkeln ihrer Augen, daß sie vorhatte, sehr viel mehr zu sagen –, kehrte er
zu seinem Platz neben dem Felsblock zurück.
    Als er sich mit dem Rücken
wieder an den Stein lehnte, bemerkte er, daß beide Frauen zu ihm schauten, und
zwar beide mit finsterer Miene. Das alte Sprichwort erweist sich als wahr,
dachte er. Wer zwei Frauen hat, stellt häufig fest, daß ihm keine gehört. Und
ihm fiel nichts ein, was er hätte tun können. Seufzend wandte er sich wieder
der Pflege seines Schwerts zu. Manche Männer behaupteten, ihre Klingen besäßen
das Wesen von Frauen, aber er hatte noch nie von einem eifersüchtigen Schwert
gehört.
    Die anderen Fährtensucher
kehrten allmählich in immer kürzeren Abständen zurück. Ihnen ließ Jondra keine
Zeit, sich mit den Jägern zu unterhalten, ehe sie zu ihr kamen. Sie blickte
jedem entgegen, der das Lager betrat, und ihre Miene hielt alle anderen

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