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Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Titel: Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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seiner Hand anstarrten. Es war tatsächlich eine Frau, und
eine sehr hübsche noch dazu. Sie hatte weiche, olivgetönte Haut und dicht um
den Kopf geflochtenes Haar. Sie hörte auf zu beißen, und er lockerte den Druck
auf ihre Lippen. Er wollte ihr gerade sagen, daß er nicht vorhatte, ihr etwas
anzutun, sofern sie nicht Alarm schlüge, doch sie kam ihm zuvor.
    »Ich bin Zauberin«, flüsterte
sie heiser. »Und ich kenne dich, Conan, der du weit von Samaria oder Cymria
oder so ähnlich herkommst. Du bildest dir ein, Einbrecher zu sein. Laß mich
los!«
    Seine Nackenhärchen stellten
sich auf. Wie konnte sie das wissen? Warum mußte er ständig auf Zauberer und
dergleichen stoßen? Es gefiel ihm gar nicht! Er zog die Hand von ihrem Mund
zurück, als ihm der belustigte Ausdruck ihrer Augen auffiel und ihre kleinen
weißen Zähne, die in die volle Unterlippe bissen. Jetzt erst sah er ihre
Kleidung, die sie in stumpfem Schwarz, enganliegend vom Hals bis zu den Zehen
bedeckte. Selbst ihre Füße waren unter dem schwarzen Stoff verborgen, und die
große Zehe war wie der Daumen im Fäustling getrennt.
    Er hielt sie an den Armen von
sich, um sie genauer betrachten zu können, und vermochte ein Lächeln nicht zu
unterdrücken. Schlank und klein war sie, doch die sich ihrem Körper
anschmiegende Gewandung ließ keinen Zweifel daran, daß sie eine Frau war. Sie
trat mit einem Fuß nach seinem Schenkel.
    »Zauberin?« sagte er leise.
»Warum glaube ich dann, daß du deine Behauptung schnell ändern würdest, wenn
ich dich übers Knie legte?«
    »Warum glaube ich, ich würde
beim ersten Hieb so laut brüllen, daß die ganze Stadt zusammenläuft?« erwiderte
sie genauso leise. »Doch ehrlich, das möchte ich gar nicht. Ich heiße Lyana und
habe von dir gehört, Conan. Auch gesehen habe ich dich auf der Straße – und
bewundert! Ich wollte geheimnisvoll vor dir erscheinen, damit ich mit deinen
anderen Frauen mithalten kann.« Sie wand sich leicht in seinem Griff, so daß
die vollen Brüste ihrer ansonsten zierlichen Figur noch mehr auffielen. »Setz
mich doch bitte ab, du tust mir weh!«
    Er zögerte, dann stellte er sie
auf den Boden. »Was trägst du für ein merkwürdiges Gewand, Lyana?«
    »Vergiß es«, hauchte sie und
schmiegte sich an ihn. »Küß mich.«
    Unwillkürlich hob er die Hände,
um sie ihr auf die Wangen zu legen. Doch ehe seine Finger sie berührten, sank
sie in die Knie und warf sich nach vorn, um davonzulaufen. So sehr es ihn
überraschte, schoß er doch hinter ihr her. Ein winziger Fuß traf ihn heftig
unter den Rippen, so daß er nach Luft schnappte und ihr Zeit gab, die Hauswand
zu erreichen – und sie schien wie eine Spinne an ihr hochzueilen.
    Fluchend sprang Conan vorwärts.
Etwas schlug leicht gegen seinen Arm, und er griff nach einem weichen,
schwarzgefärbten Seil, das an der Wand baumelte.
    »Mitra, was bin ich für ein
Dummkopf!« knirschte er. »Eine Diebin!«
    Weiches Lachen klang von gar
nicht so weit über ihm herab, und er blickte angestrengt nach oben. »Ja, du
bist ein Dummkopf«, spottete das Mädchen, »und ich bin wirklich eine Diebin. Du
aber wirst nie ein guter Einbrecher werden. Mit deinen Schultern eignest du
dich eher zum Fuhrmann – oder zum Packpferd!«
    Wütend griff Conan nach dem
Seil, um hochzuklettern. Aus den Augenwinkeln sah er etwas vorbeiflitzen, und
er spürte mehr, als er es hörte, wie etwas dicht neben seinem Fuß aufschlug.
Unwillkürlich sprang er zurück und verlor so das Seil aus dem Griff. Als er
wieder danach langte, streifte er nur noch das freie Ende, das schnell
hochgezogen wurde.
    »Es hätte dich getroffen, hätte
ich es so gewollt«, rief das Mädchen leise. »Ich an deiner Stelle würde von
hier verschwinden. Sofort. Leb wohl, Conan.«
    »Lyana?« flüsterte er rauh.
»Lyana?« Nur spöttisches Schweigen antwortete ihm.
    Vor sich hinmurmelnd, tastete er
den Boden neben seinem linken Fuß ab, bis seine Finger auf etwas Hartes stießen
– ein schwarzes Wurfmesser, das sich in den Boden gebohrt hatte. Er zog es
heraus und steckte es in seinen Waffengürtel. Da zuckte er zusammen.
    Das Mädchen war eine Diebin, und
sie war aus der Richtung der Schatzkammer gekommen! Lautlos fluchend, rannte er
zur anderen Gartenseite, ohne die seltenen und kostbaren Pflanzen zu schonen.
    Eine Bogentür führte in die
Kammer, in der Samarides seine wertvollsten Besitztümer aufbewahrte, und diese
Tür stand offen. Conan blieb kurz davor stehen, um das schwere Eisenschloß

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