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Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Titel: Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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über
sie wandern ließ. Hordo und Enam waren eifrig beim Würfelspiel, Hasan und
Shamil saßen müde mit dem Rücken an ein Wandstück der Ruine gelehnt. Kang Hou
nippte von einer winzigen feinen Schale, die er behutsam in einer Hand hielt.
Und Kuie Hsi kauerte an einem Feuer, über dem ein Kessel dampfte. Die Männer
sahen etwas mitgenommen aus, sie trugen Verbände über frischen Wunden und
Umschläge über anderen, aber sie sprangen bei Conans Anblick mit einem
Freudengeheul auf.
    Kuie
Hsi verlieh ihrer Erleichterung nicht laut Ausdruck, sondern rannte mit
Kleiderbündeln in den Armen zu den beiden nackten Frauen. Immer noch grinsend
stellte Conan fest, daß Vyndra und Chin Kou nun doch wieder aus dem Sattel
gerutscht waren und versuchten, sich hinter ihren Pferden zu verstecken. Er saß
ab, überließ sie dem Rascheln von Seide, und ging zu den Männern.
    »Diesmal
glaubte ich wirklich, es habe dich erwischt«, brummte der Einäugige.
    »Doch
nicht mich«, entgegnete Conan lachend. »Und auch sonst niemanden von uns, wie
ich sehe. Offenbar wandte das Glück uns nicht den Rücken zu.« Das erleichterte
Grinsen schwand von den Gesichtern der Gefährten, und Conan runzelte die Stirn.
»Was ist passiert?«
    »Ziemlich
viel«, antwortete Kang Hou. »Meine Nichte erfuhr wichtige Neuigkeiten. Als
erstes: König Bhandarkar fiel einem Anschlag der Katari zum Opfer.
Glücklicherweise gelang es Prinz Jharim Kar, Edle um Bhandarkars jungen Sohn,
Bhunda Chand, zu scharen, der zum neuen König gekrönt wurde, und so kam es gar
nicht erst zu Unruhen. Nun zu den schlechten Neuigkeiten: Ihr, mein Cheng-li Freund, wurdet zum Tode verurteilt durch königlichen Erlaß, unterzeichnet
von Bhunda Chand, wegen Mittäterschaft am Mord seines Vaters.«
    Conan
starrte ihn an und schüttelte verwirrt den Kopf. »Welche Verrücktheit ist denn
das?«
    Der
khitanische Kaufmann erklärte: »Das erste, was Jharim Kar nach der
Thronbesteigung des neuen Königs tat – ein überstürzter Zug, wie ich finde –,
war, mit Bhunda Chand und allem, was er an Kavallerietruppen zusammentrommeln
konnte, nach Gwandiakan zu reiten. Angeblich fand er Beweise, daß Karim Singh
das Haupt hinter der Verschwörung war und er deshalb sofort festgenommen und
hingerichtet werden müsse, ehe unzufriedene Gruppen sich um ihn sammeln
könnten. Man munkelt jedoch, der wahre Grund sei, daß Jharim Kar den Wazam
verdächtige, schuld an einem Zwischenfall mit einer der Frauen des Prinzen zu
sein. Nun, was auch immer der Grund gewesen sein mochte, Bhunda Chands Zug
begegnete der Karawane, mit der wir und der Wazam reisten. Und eine gewisse
Alyna, die Leibmagd von Lady Vyndra, behauptete, ihre Herrin und ein
bleichhäutiger Barbar namens Patil hätten sich mit Karim Singh verschworen und
in ihrer Anwesenheit davon gesprochen, Bhandarkar ermorden zu lassen.«
    Ein
schriller Wutschrei verriet, daß Vyndra soeben das gleiche von Kuie Hsi
erfahren hatte. Die vendhyanische Edle stürmte hinter den Pferden herbei, und
noch lose Seidenstreifen ihrer Gewandung flatterten hinter ihr her. »Ich werde
ihr die Haut abziehen! Dieses Miststück wird die Wahrheit gestehen, oder ich
peitsche sie zu Tode!«
    »Ich
fürchte, für dergleichen von Eurer Seite ist es bereits zu spät«, erklärte Kang
Hou. »Alyna – vielleicht sollte ich sagen Lady Alyna – wurden bereits Euer
Titel und all Eure Besitztümer übertragen. Der königliche Erlaß beraubt Euch
nicht nur Eures gesamten Eigentums, sondern macht Euch zu ihrer Sklavin, mit
der sie tun und lassen kann, was ihr beliebt.«
    Vyndras
Lippen bewegten sich einen Augenblick stumm, dann fuhr sie auf Conan los. »Es
ist alles deine Schuld! Was wirst du jetzt dagegen unternehmen?«
    »Ich
soll schuld sein?« knurrte Conan. »Hielt ich vielleicht Alyna als
Sklavin?« Als Vyndra vor Wut keinen Ton herausbrachte, seufzte er. »Na gut,
dann werde ich dich eben nach Turan mitnehmen müssen.«
    Nach
Luft schnappend, gelang es ihr zu brüllen: »Turan! Das ist schlimmer als ein
Schweinestall für eine vornehme Dame …« In ihrer Erregung hatte sie die Hände
hochgeworfen und dabei die losen Seidenstreifen fallen lassen, und jetzt wurde
ihr bewußt, daß diese Gebärde sie bis zur Taille entblößt hatte. Mit einem
Aufschrei faßte sie nach der Seide und rannte zu den Pferden zurück, um sich
wieder hinter ihnen zu verbergen.
    »Eine
Frau, deren Temperament ihrer großen Schönheit nicht nachsteht«, sagte Kang
Hou, »und deren Unaufrichtigkeit und

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