Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche
Armeen verstecken können!«
»Als
ich mich einverstanden erklärte, Patils Ladung zu übernehmen«, sagte Hordo,
»erklärte er mir, welche Signale von den Männern an Land gegeben würden und wie
wir sie erwidern müßten.«
»Aber
was bringt uns das ein?« beharrte Prytanis. »Der Vendhyaner kann nicht mehr
bezahlen. Und glaubst du vielleicht, seine Kameraden werden es, wenn wir ohne
ihn ankommen? Ich bin dafür, daß wir die Truhen vergessen und uns eine Ladung
›Fisch‹ besorgen, die Gold in unsere Beutel bringt.«
»Du
Schweinehund!« Hordos Stimme war leise, aber sie hätte nicht drohender sein
können. »Conan ist einer von uns, und wir halten zusammen! Wie tief bist du
innerlich verrottet? Wirst du jetzt beim Anblick eines königlichen
Doppelruderers die Ware über Bord werfen oder unsere Verwundeten den
Steuereinnehmern überlassen?«
»Schimpf
mich nicht Feigling!« brauste der Nemedier auf. »Du weißt selbst, wie oft ich
meinen Kopf in die Gefahr gebracht habe, auf einem Pfahl über dem Fremdentor
aufgespießt zu werden. Wenn der Cimmerier gehen will, dann laß ihn. Aber
verlang nicht von uns andern, daß wir nur zum Vergnügen durch eine
nichtseinbringende Fahrt den Henker reizen.«
Die
gezackte Narbe auf Hordos linker Wange verfärbte sich, als er zu einer
geharnischten Antwort ansetzte, aber Conan ließ ihn nicht zu Wort kommen.
»Ich
ersuche dich nicht, nur zum Vergnügen mitzukommen, Prytanis, nicht einmal um
das Vergnügen meiner Gesellschaft willen, aber beantworte mir eines: Du sagst,
du willst Gold?«
»Das
will wohl jeder«, entgegnete Prytanis vorsichtig.
»Diese
Truhen sind den Männern, die am Zaporoska warten, Gold wert. Es sind gewiß
Vendhyaner, wenn wir von Patil ausgehen. Du hast bestimmt schon andere
Vendhyaner gesehen, Männer mit Ringen an jedem Finger und Edelsteinen am
Turban. Ist dir je ein Vendhyaner ohne einen Beutel voll Gold untergekommen?«
Prytanis
Augen weiteten sich, als ihm plötzlich bewußt wurde, daß Conan nicht zu ihm
allein sprach. »Aber …«
Der
Cimmerier überging die Unterbrechung unbeeindruckt. »Die Vendhyaner am
Zaporoska werden viel Gold dabei haben, Gold, das sie uns schulden, wenn wir
die Truhen abliefern. Und wenn sie nicht freiwillig bezahlen wollen …« Er
grinste wölfisch und legte die Hand um den Griff des Breitschwerts. »Sie wären
nicht die ersten, die versuchten darum herumzukommen, für ihren ›Fisch‹ zu
bezahlen. Wir duldeten es bisher bei keinem und werden es auch bei den
Vendhyanern nicht durchgehen lassen.«
Prytanis
sah ganz so aus, als wollte er noch weiter widersprechen, doch ein anderer
Schmuggler rief mit schwerer Zunge: »Ja! Wir machen sie nieder und holen uns
alles!«
»Vendhyanisches
Gold für uns alle!« brüllte ein weiterer. Der Rest brummte entweder
beipflichtend oder wiederholte lallend die Worte. Der schlitznasige Nemedier
schwieg und zog sich mit finsterer Miene in eine Ecke zurück.
»Du
hast immer noch ein Talent, andere dazu zu bringen, dir zu folgen«, sagte Hordo
nur so leise, daß Conan es hören konnte. »Aber diesmal wäre es besser gewesen,
mit Prytanis Schluß zu machen. Er wird uns noch viele Schwierigkeiten bereiten,
ehe wir die Sache hinter uns gebracht haben, dabei haben wir ohnehin schon
genug. Mitra, dem Alten wird sich bei jeder höheren Welle der Magen umdrehen.
Er sieht bei der Aussicht auf die kürzere Reise auch nicht viel glücklicher
aus, als wenn er den ganzen Weg nach Vendhya schaffen müßte.« Tatsächlich saß
Ghurran gegen die aufgestapelten Truhen gelehnt und starrte düster ins Leere.
»Ich
werde mich um Prytanis kümmern, wenn es sein muß«, versicherte Conan Hordo.
»Und Ghurran kann sich bestimmt etwas mischen, das seinen Magen beruhigt. Das
Problem ist jetzt, noch ein paar Männer zu finden.« Zwar konnte Hordos Schiff
sogar mit einer kleineren Mannschaft gesegelt werden, als augenblicklich hier
anwesend war, aber der Wind würde bestimmt nicht immer günstig sein, und wenn
gegen Flut und Strömungen gerudert werden mußte, brauchten sie zumindest die
doppelte Anzahl an Männern. Der Cimmerier betrachtete die Herumliegenden und
fügte hinzu: »Nicht zu reden davon, daß wir die hier erst genügend ausnüchtern
müssen, damit sie gehen können, ohne über ihre eigenen Füße zu stolpern.«
»Mit
gesalzenem Wein«, empfahl Hordo grimmig. Conan schüttelte sich. Er hatte seine
Erfahrung mit des Einäugigen Mittel zur Ausnüchterung Betrunkener. »Da du dich
am hellichten
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