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Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Titel: Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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einen Turban und ein Lederwams, wie es in der
Hafengegend viel getragen wurde.
    »Wie
heißt du?« fragte der Cimmerier ihn.
    »Shamil.
Und du?«
    »Shamil«,
sagte Conan, »ich will es dir zugute halten, daß du zu dumm bist, daran zu
denken, daß eine Lampe auch von anderen gesehen werden kann.« Seine Stimme
wurde härter. »Ich werde also nicht annehmen, daß du ein Spitzel der
Steuereinnehmer bist, die du auf das Schiff aufmerksam machen möchtest. Aber
wenn du das noch mal tust, werde ich dafür sorgen, daß du die Lampe auffrißt!«
    Hordo
trat an seine Seite und probierte die Klinge seines Dolches an einem
schwieligen Daumen aus. »Und danach werde ich ihm die Kehle durchschneiden.
Verstanden?« Der Hagere nickte wachsam.
    »Blinde
Narren, Hordo«, brummte Conan und drehte sich um, ehe sein Freund etwas darauf
erwidern konnte.
    Des
Cimmeriers gute Laune war geschwunden, Männer wie dieser Shamil mochten ihr
aller Tod sein, noch ehe sie den Zaporoska sahen. Und wie viele seinesgleichen
gab es unter den Neuen? Selbst wenn diese nicht so dumm waren, eine Lampe
anzuzünden, wenn sie nicht bemerkt werden durften, blieb die Frage, inwieweit
ihnen zu trauen war, falls es zum Kampf an der anderen Seite der Vilayetsee
kam.
    Vor
sich hinbrummelnd, stolperte Ghurran auf das dunkle Deck hinunter und drückte
Conan einen eingebeulten Zinnbecher in die Hand. »Trinkt. Ich weiß nicht,
welche Wirkung die wogende See auf Euch haben wird. Also halte ich es für
besser, wenn Ihr die doppelte Menge des Mittels intus habt.«
    Conan
hielt den Atem an und leerte den Becher in einem Zug. »Es schmeckt gar nicht
mehr nach Kamel«, sagte er mit verzerrtem Gesicht.
    »Die
Mischung ist auch etwas anders«, erklärte der Heiler.
    »Jetzt
schmeckt es, als hätte man ein Schaf eingetaucht.« Conan warf Ghurran den
Becher zu, als Hordo sich ihnen anschloß.
    »Die
Truhen sind unten verzurrt«, sagte der Einäugige, »und wir sind so bereit, wie
wir unter den Umständen sein können. Nimm das Steuer, Cimmerier, ich weise die
Männer an den Rudern ein.«
    »Paß
auf, daß sie sich nicht gegenseitig damit den Schädel einschlagen«, mahnte
Conan, doch Hordo war bereits in der Dunkelheit verschwunden und flüsterte
Befehle.
    Der
Cimmerier eilte zum Heck und biß die Zähne zusammen, als er hörte, welchen
Krach die Neuen machten, als sie die Ruder einlegten. Das Schiff stieß vom Kai
ab, und er warf seine ganze Kraft gegen die Ruderpinne und steuerte in die
offene Bucht. Hordos Stimme, die leise den Takt für die Ruder angab, drang
schwach zu ihm. Das Wasser wirbelte um die Ruderblätter, wenn sie eintauchten,
und das Kielwasser schäumte.
    Dutzende
von Schiffen lagen im Hafen: Galeeren und Segelschiffe aus allen Häfen der
Vilayetsee. Conan steuerte einen Zickzackkurs, der ihm half, ihnen allen
auszuweichen. Die königlichen Biremen waren im nördlichen Teil der Bucht
untergebracht, aber einige der Kauffahrer hatten sicher einen Mann als Wache
postiert. Allerdings würde bestimmt keiner Alarm schlagen, es sei denn, das
Schmugglerschiff käme zu nahe. Die Wachen sollten nach Dieben und Piraten
Ausschau halten – von denen einige wahrhaftig so tollkühn waren, sich in den
Hafen von Sultanapur, ja gar Aghrapur zu wagen –, und nicht die Aufmerksamkeit
auf Schiffe lenken, die häufig Ware beförderten, die nicht auf dem
Frachtpergament stand.
    Der
Landwind trug nicht nur den Gestank von der Stadt herbei, sondern auch den aus
dem Hafen: eine Mischung vom Schweiß und den Exkrementen aus den
Sklavengaleeren, den Düften der Gewürze aus fernen Ländern und all dem Abfall,
der über Bord geworfen wurde, ob ein Schiff sich nun auf See oder im Hafen
befand.
    Endlich
hatten sie das letzte der hier vor Anker liegenden Schiffe hinter sich
gelassen, doch statt sich zu entspannen, erstarrte Conan plötzlich und
unterdrückte eine Verwünschung. »Hordo!« rief er heiser. »Hordo, die Mole!«
    Die
lange Steinbarriere der Mole schützte den Hafen gegen die plötzlichen, heftigen
Stürme der Vilayetsee, die ohne sie so gewaltige Wellen in den Hafen peitschen
könnten, daß sie die Schiffe gegen die Kais schmetterten. Zwei breite
Schiffskanäle, etwa tausend Schritt voneinander getrennt, waren die einzigen
Durchgänge in dem Wellenbrecher, und zu beiden Seiten jedes Kanals erhoben sich
hohe Granittürme. Die Türme waren in der nächtlichen Dunkelheit noch nicht zu
sehen und wurden üblicherweise nur in Kriegszeiten bemannt. Doch was jetzt
sichtbar war, war

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