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Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Titel: Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Fackelschein durch Schießscharten.
    Mit
der Faust auf die Handfläche hämmernd, ging Hordo rückwärts langsam das Deck
entlang, ohne den Blick von den schmalen Lichtschlitzen zu nehmen, die mit
jedem Moment näher kamen. Als er nahe genug an Conan heran war, flüsterte er
ihm so leise zu, daß niemand sonst es hören konnte. »Dieser Mitra verfluchte
Anschlag muß daran schuld sein, Cimmerier. Wenn sie die Türme bemannt haben
…«
    »Die
Ketten?« unterbrach Conan ihn, und der Bärtige nickte grimmig.
    Die
Ketten waren eine weitere Vorsichtsmaßnahme in Kriegszeiten. Sie waren aus
schweren Eisengliedern, die selbst der Rammstreich der größten Trireme nicht
zerbrechen konnte. Sie ließen sich fast unmittelbar über die Wasseroberfläche
ziehen und waren imstande, den Hafen wirkungsvoll zu versperren, selbst für so
kleine Schiffe wie die der Schmuggler.
    Conan
überlegte sich jedes Wort gut, als er sagte: »Es wäre sinnlos, die Türme zu
bemannen, wenn die Ketten nicht vorgelegt wären. Denn in der Nacht dienen die
Türme nicht zum Wachehalten. Aber wir haben keinen Krieg. Da war nur dieser
Meuchelmord.« Er nickte bedächtig. »Hordo, die Ketten sollen in diesem Fall die
Schiffe nicht dem Hafen fernhalten, sondern sie im Hafen festhalten!«
    »Sie
im Hafen festhalten?«
    »Ja,
um den Meuchler des Oberadmirals an der Flucht zu hindern«, sagte der Cimmerier
ungeduldig. »Es gibt hier keine Stadttore, die sich schließen und bewachen
ließen, nur die Ketten.«
    »Und
wenn du recht hast, was hilft das uns?« fragte Hordo säuerlich. »Ketten oder
Tor, wir sitzen fest wie Kaninchen im Stall.«
    »Im
Krieg wachten hundert Mann und mehr in jedem Turm. Aber jetzt … Sie erwarten
keinen Angriff, Hordo. Und wie viele werden benötigt, um aufzupassen, daß
niemand die Ketten lockert? So viele wie zur Bewachung eines Tors?«
    Der
Einäugige pfiff lautlos durch die Zähne. »Ein ziemliches Wagnis, Cimmerier. Ja,
ein tödliches Glücksspiel, was du da vorschlägst.«
    »Ich
habe keine andere Wahl. Die Würfel werden fallen, so oder so, und daß mein
Leben der Einsatz ist, steht fest.«
    »Wie
du meinst. Aber verlang nicht, daß es mir gefällt, denn das ist absolut nicht
der Fall. Wir werden es an einem der Türme versuchen müssen, der vom Land
abgeschnitten ist. Sonst haben wir mehr als nur ein paar Dutzend Soldaten gegen
uns, ehe wir fertig sind.«
    »Nicht
du«, widersprach Conan. »Wenn wir beide gingen, wie lange, glaubst du wohl,
würde das Schiff auf uns warten? Die neuen Männer haben noch keine wirkliche
Bindung zu uns, und die alten sind auf diese Reise ohnehin nicht erpicht.«
    »Sie
wissen, daß ich jeden einzelnen, der uns im Stich ließe, verfolgen würde«,
schnaubte Hordo. »Bis zum Ende der Welt, wenn es sein müßte, um ihm mit meinen
eigenen Händen den Hals umzudrehen!« Aber er übernahm das Steuer von Conan.
»Such dir jemanden zum Mitgehen aus. Allein kannst du es nicht schaffen.«
    Conan
ging zum Mast und stellte sich breitbeinig auf die Rahe, wo das Segel noch
festgemacht war. Der Ruderschlag, der bereits unregelmäßig kam, seit Hordo den
Takt nicht mehr angab, wurde langsamer. Selbst in der Dunkelheit spürte Conan,
daß aller Augen auf ihm ruhten.
    »Der
Vorfall in der Stadt zieht nun auch für uns Schwierigkeiten nach sich«,
erklärte er mit ruhiger Stimme. »Die Schutzketten sind gespannt. Ich habe vor,
eine zu senken und uns so einen Weg aus dem Hafen zu öffnen. Sonst wären wir
vergebens so weit gekommen. Uns blieben einige Truhen mit Gewürzen – das
jedenfalls wurde als Inhalt angegeben –, an denen lediglich die Vendhyaner
interessiert sind, und die Vendhyaner behielten ihr Gold.« Er wartete. Mit Gold
zu enden, war immer klug, denn das Wort blieb bei den Zuhörern haften.
    Zu
seiner Überraschung zog Hasan sein Ruder ein und stand stumm auf. Ghurran
scharrte mit den Füßen und hüllte sich enger in den Umhang. Niemand sonst
rührte sich.
    Conans
Blick wanderte über die zwei dunklen Reihen der Männer. Einige, die bereits vor
seinem eigenen Eintreffen bei Hordo gewesen waren, verlagerten unruhig ihr
Gewicht auf den Ruderbänken. Es würde nicht leicht sein, sie zu überzeugen.
Feiglinge hielten sich in der Bruderschaft der Schmuggler nicht lange, aber
genausowenig jene, die Kämpfe suchten. Am besten fing er mit dem an, der am
schwersten zu überreden war.
    »Nun,
Prytanis?« fragte er.
    Die
weißen Zähne des schlitznasigen Nemediers schimmerten in einem Mund, der
entweder zu

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