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Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Titel: Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Tag nicht auf der Straße sehen lassen kannst«, meinte Hordo,
»übernimmst du die Ausnüchterung, während ich versuche, noch ein paar der
Männer aus den Schenken zu holen. Prytanis! Wir haben zu tun!«
    Conan
schnitt ein Gesicht, während sein Blick über die Betrunkenen schweifte. »Hasan,
sag Kafar, wir brauchen zehn Kannen Wein und einen großen Sack Salz.«
    Es
würde keineswegs angenehm werden.

6.
     
     
    Nach
Einbruch der Dunkelheit war es ruhig an den Kais, und die großen Fässer Wein,
die Stoffballen und die Taurollen nahmen furchterregende Formen an. Über den
Himmel treibende Wolken verbargen immer wieder das fahle Antlitz des fernen
Mondes. Der Wind, der über die Bucht blies, war nun so kalt, wie er am Tag heiß
gewesen war, und die von der Kaufmannsgilde bezahlten Wächter hüllten sich
enger in ihre Umhänge und suchten mit Flaschen wärmenden Weins Zuflucht in den
nahen Lagerhäusern.
    Niemand
sah die Männer, die an dem schlanken, sechzehn Schritt langen Einmaster
arbeiteten. Er war an einem windschiefen Kai vertäut, der bei jedem Schritt
über seine rauhen Planken knarrte und ächzte. Aber die Kais ächzten, auch ohne
daß eines Menschen Fuß sie betrat. Alle Schiffe, die hier angelegt hatten,
wiesen Netze auf, doch die wenigsten davon rochen auch nur im geringsten nach
Fisch. Echte Fischer verkauften jeden Tag einen bestimmten Teil ihres Fangs,
und sie fischten nur dieses Geruchs wegen. König Yildiz’ Steuereinnehmer
beschlagnahmten jeden Kahn, der nicht nach Fisch stank, ehe sie sich überhaupt
die Mühe machten, ihn zu durchsuchen.
    Conan
stand auf dem altersschwachen Kai. Der dunkle Umhang, den er von Ghurran hatte,
ließ ihn mit der Nacht verschmelzen. Er war der einzige hier, von Hordo
natürlich abgesehen, der wußte, daß der Einäugige sein Schiff heimlich Karela nannte, nach einer Frau, die er seit zwei Jahren nicht mehr gesehen hatte
aber immer noch suchte. Auch Conan kannte diese Frau und verstand des
Schmugglers Besessenheit.
    Während
die anderen das Schiff beluden, hielt der Cimmerier Ausschau nach einem
möglicherweise pflichtbewußten Wächter oder einer zufälligen Streife von
Yildiz’ Steuereinnehmern. Ein leichter Druck hinter den Augen war die einzige
gegenwärtige Wirkung des Giftes, die er verspürte.
    »Der
Trunk des Alten hilft gut«, sagte er zu Hordo, als der vom Schiff zu ihm
hochkletterte. »Ich könnte fast glauben, das Gift sei völlig vertrieben.«
    »Wehe,
wenn das nicht so wäre«, brummte sein Freund. »Du mußtest ihm ja unbedingt die
hundert Goldstücke versprechen, als er sich schon mit Kräutern begnügen
wollte.«
    »Mir
ist mein Leben hundert Goldstücke wert«, entgegnete Conan trocken. Flüche und
Schläge, beides gedämpft, waren vom Schiff zu hören. »Hordo, hast du wahrhaftig
für diese Reise jeden blinden Narren angeheuert, den du auftreiben konntest?«
    »Wir
werden uns vermutlich wünschen, wir hätten doppelt so viele Schwertarme, ehe
alles überstanden ist. Und da die Hälfte meiner Mannschaft in Weinkrügen
versunken war, mußte ich eben die besten nehmen, die ich finden konnte. Oder
würdest du lieber noch einen Tag warten? Ich habe gehört, die Stadtwache hat
einen Albino im Dämmerlicht zu Hundefutter zerfleischt, nur weil sie ihn für
einen Nordmann gehalten hat. Und sie hat sich daran gemacht, jede Schenke und
jedes Freudenhaus zu durchsuchen.«
    »Dazu
brauchen die Burschen ein Jahrhundert.« Conan lachte. Er horchte erstaunt auf,
als er ein sanftes Gurren hörte, und starrte auf den Weidenkäfig voll Tauben,
der eben auf das Schiff geladen wurde, gefolgt von einem weiteren mit Hühnern.
Auch drei lebende Ziegen zerrte man an Bord.
    »Einer
der neuen Männer schlug es vor«, erklärte Hordo. »Und ich halte es für eine
gute Idee. Mir hängt es längst zum Hals heraus, auf See nur zwischen gedörrtem
und gepökeltem Fleisch wählen zu können.«
    »Solange
die Ziegen nicht zur Mannschaft gehören, Hordo.«
    »Sie
stinken auch nicht mehr, als manche Männer, die ich kenne, und …« Der Bärtige
unterbrach sich, als auf dem Schiff Licht aufflackerte. »Was in Atars neun
Höllen …«
    Conan
vergeudete keine Zeit mit Verwünschungen. Er sprang an Bord, riß einem großen
dürren Turaner die Tonlampe aus der Hand und warf sie ins Wasser.
    Der
Mann starrte ihn wütend an. »Wie soll ich bei dieser Finsternis sehen, wo ich
das Zeug hinräumen soll?« Conan kannte ihn nicht, er war also einer von Hordos
neuangeheuerten Männern. Er trug

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