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Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Titel: Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Finger, dann leerte er den Mörserinhalt zum
Rest des Weines im Becher und rührte noch einmal um, ehe er den Becher an
Conans Mund hielt.
    »Da,
trinkt«, forderte er den Cimmerier auf.
    Conan
blickte auf den Becher. Ein paar Blätterstückchen und Spuren des Pulvers
schwammen an der Oberfläche. »Das wird das Gift austreiben?«
    Ghurran
blickte ihn fest an. »Während der Zeitspanne, die Ihr brauchtet, um zum Hafen
und zurück zu gehen, werdet Ihr entweder ohne Hilfe aus diesem Keller spazieren
können oder tot sein.« Die lauschenden Schmuggler starrten ihn mit
aufgerissenen Augen an.
    »Wenn
er stirbt …«, begann Hordo drohend, aber Conan unterbrach ihn.
    »Wenn
ich sterbe, wird es nicht Ghurrans Schuld sein, nicht wahr, Ghurran?«
    »Trinkt«,
brummte der Greis, »oder es wird Eure eigene sein.«
    Conan
trank. Beim ersten Schluck verzog er das Gesicht und bei jedem weiteren noch
mehr. Als Ghurran ihm den Becher abnahm, keuchte er: »Crom! Es schmeckte, als
hätte ein Kamel darin gebadet!« Ein paar der Schmuggler, die nüchtern genug
waren, lachten.
    »Wollt
Ihr einen süßen Trunk oder ein Mittel gegen das Gift?« fragte Ghurran brummig.
Sein Blick fiel auf die geöffnete Truhe. Sein Gesicht wirkte durch sein
Stirnrunzeln noch eingefallener, als er einige der Blätter herausnahm und mit
knochigen Fingern auf der Hand zerrieb.
    »Kennt
Ihr diese Blätter?« erkundigte sich Conan. Er war nicht sicher, ob sein Atem
wirklich bereits leichter kam, oder ob er es sich bloß einbildete. »Der Mann
mit dem Giftmesser sagte, es handle sich um Gewürz.«
    »Gewürz?«
fragte Ghurran abwesend. »Nein, ich glaube nicht, daß dies ein Gewürz ist.
Aber«, fügte er hinzu, »ich kenne schließlich nicht alle Pflanzen. Ich würde
gern sehen, was sich in den anderen Truhen befindet. Wenn es mir unbekannte
Kräuter sind, nehme ich als Zahlung vielleicht einige von ihnen.«
    »Seht
ruhig nach«, sagte Hordo eifrig. »Prytanis, hilf ihm beim Öffnen der Truhen.«
Der Nemedier und der Heiler gingen zu den aufgestapelten Truhen. Hordo
flüsterte Conan ins Ohr. »Wenn er statt hundert Goldstücken lieber Kräuter
nimmt, kann es mir nur recht sein.«
    Conan
holte tief Atem. Er kam wirklich leichter. »Hilf mir hoch, Hordo«, bat
er. »Er sagte, ich würde entweder spazieren oder sterben, und bei Mitra, ich
beabsichtige zu spazieren!«
    Die
beiden Freunde wechselten einen langen Blick, dann langte der Einäugige unter
Conans Achsel, und der Cimmerier stützte sich mit einer Hand an die Wand, um
auf die Beine zu kommen. Er machte einen zittrigen Schritt. Ihm war, als würden
seine Knochen sich biegen, trotzdem zwang er sich, auch den zweiten Fuß
vorwärts zu setzen.
    Prytanis,
der inzwischen drei Truhen aufgestemmt hatte, rief Ghurran zu, der gerade den
Umhang von dem Toten hob: »Für ihn ist es zu spät! Aber seht her, hier sind die
gleichen Blätter.«
    Ghurran
zog den Umhang wieder über das Gesicht der Leiche. »Ich wollte nur wissen, wie
ein Mann aussieht, der eine vergiftete Klinge benutzt. Aber neue Kräuter sind
wichtiger als tote Meuchler. Die gleichen Blätter, meint Ihr?«
    Conan
tat einen weiteren Schritt, und noch einen. Er war noch schwach, trotzdem
fühlte er sich nicht mehr, als wäre er aus biegsamem Rohr.
    Hordo
blieb an seiner Seite und schaute drein wie ein besorgter Bär. »Wie geht es
dir, Cimmerier?«
    »Ganz
gut«, versicherte ihm Conan und lachte. »Noch vor ein paar Augenblicken hätte
ich mich damit abgefunden, gerade noch so lange zu leben, bis ich erfahren habe,
worum es eigentlich hier geht. Aber jetzt glaube ich allmählich, daß ich länger
leben werde.«
    »Mein
Körper will nicht mehr so wie ich«, sagte Ghurran plötzlich. »Er ist zu alt, zu
gebrechlich.« Er kniete am Boden und blickte in eine der Truhen. Alle zwanzig
waren inzwischen geöffnet und einigen Proben des Inhalts entnommen worden.
Manche waren mit den bereits bekannten gedörrten Blättern gefüllt, andere mit
safrangelben Kristallen, die fast von allein zu Pulver zerfielen, wenn man sie
berührte, und in mehreren lagen festverschnürte Ledersäckchen. Aus den paar,
die sie aufgeschlitzt hatten, war etwas gequollen, das Salz hätte sein können,
wäre es nicht von blutroter Farbe gewesen. In zwei Truhen befanden sich winzige
Glasfläschchen mit grüner Flüssigkeit. Sie waren in Leinen gehüllt und in
Daunen gepolstert.
    »Was
habt Ihr denn?« fragte Conan den Greis. »Ihr habt mir das Leben gerettet, und
ich werde dafür sorgen,

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