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Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Titel: Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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die ich je gesehen habe.«
    »Kuie
Hsi?« erkundigte sich Shamil eifersüchtig.
    »Die
andere. Chin Kou.«
    »Das
hat uns gerade noch gefehlt«, brummelte Hordo, als er seine Decken
zusammenrollte, »daß die beiden ihre Köpfe über die Nichten des Khitaners
verlieren. Dir ist doch klar, daß er gelogen hat, nicht wahr? Außer es gibt
zwei Kapitäne auf der Vilayet, die Valash heißen. Der, den ich kenne, hätte ihn
mit diesen Frauen nicht so leicht vom Schiff gelassen, wie er behauptet.«
    »Ich
weiß«, entgegnete Conan. »Aber ich habe nicht gehört, daß du sein Angebot
abgelehnt hast.« Der Einäugige murmelte etwas. »Was hast du gesagt, Hordo?«
    »Ich
sagte, diesmal hast du uns wenigstens nicht mit einem Zauberer
zusammengebracht. Ich weiß nicht wieso, aber du hast die seltsame Angewohnheit,
dir ständig Hexer zu Feinden zu machen.«
    Nach
seinem Sattel greifend, sagte Conan lachend: »Diesmal werde ich nicht auf
tausend Meter an einen Zauberer herankommen!«

10.
     
     
    Die
Musik von Zithern, Flöten und Tamburinen klang weich in dem großen Gemach mit
den Alabastersäulen. Die Musikanten spielten hinter einem Filigranschirm aus
geschnitztem Elfenbein. Goldene Lampen hingen an Silberketten von der gewölbten
Decke und warfen ihren sanften Schein auf die braune Haut von sechs grazilen
verschleierten Frauen, die mit nichts weiter bekleidet waren als mit
klingelnden Goldglöckchen an den Knöcheln und mit Tschinellen in den Händen
tanzten. Räucherwerk – und Rosenduft erfüllte die Luft. Weitere Frauen, nicht
weniger liebreizend als die Tänzerinnen und ebenso unbekleidet wie diese, boten
anmutig trippelnd Silbertabletts mit Feigen und kandierten Köstlichkeiten an.
Zwei ihrer Schwestern wedelten Naipal, der sich auf Brokatkissen ausgestreckt
hatte, Kühlung mit langen Fächern aus hellen Straußenfedern zu. Der Zauberer
nippte lediglich an den Süßigkeiten und drehte den Kelch mit Shirakmanwein in
seiner Hand. Er achtete kaum auf die Frauen, denn in Gedanken war er weit von
hier entfernt.
    Am
Kopfende von Naipals Kissen kniete ein rundlicher Mann mit pausbäckigem
Gesicht, dessen Gewand aus scharlachfarbener Seide und der Turban in Gold und
Blau schreiend wirkten neben den dezenten Grautönen der Gewandung des
Zauberers. Auch er hatte kein Auge für die schönen Frauen, während er mit leiser
Stimme berichtete, wie die Befehle seines Gebieters an diesem Tag ausgeführt
worden waren. »Eintausend Pice gaben wir in Eurem Namen den Bettlern von
Ayodhya, Lord. Weitere tausend …«
    Naipal
starrte in den Kelch, aber er achtete genausowenig auf die liebliche Blume des
Weins wie auf des Eunuchen Stimme. Fünfmal in den letzten Tagen, die sich
qualvoll dahingezogen hatten, hatte er sich in seine geheime unterirdische
Kammer begeben. Zweimal hatte er sogar die Hand auf die Elfenbeinschatulle
gelegt, doch beide Male hatte er sich überredet, doch noch zu warten, und jedes
Mal aus einem anderen Grund. Das schlimmste war, daß er tief im Herzen den
wahren Grund seines Zauderns kannte. Öffnete er das Kästchen und sah, daß der
Spiegel immer noch die Gefahr für alle seine Pläne wiedergab – nun, das wäre
mehr, als er ertragen könnte. Die Furcht, die er in jener Nacht der
Verzweiflung verdrängte, würde hundertfach verstärkt zurückkehren und ihn
lähmen. Etwas in ihm flüsterte: warte! Warte noch eine Weile, dann wird
der Spiegel wieder leer und die Gefahr von deinen Leuten behoben sein. Er
wußte, daß dieses Wispern nicht stimmte, doch obwohl er sich deshalb tadelte,
wartete er weiter.
    Um
sich von seinen Zweifeln und Selbstvorwürfen abzulenken, versuchte er, dem
Eunuchen zuzuhören. Der fette Mann erzählte von den Geschehnissen des Tages in
Ayodhya, soweit er glaubte, daß sie seinen Herrn interessieren würden.
    »…
nachdem er seine Lieblingsfrau in den Armen ihrer beiden Liebhaber ertappte,
beides Pferdeknechte aus seinen eigenen Stallungen, tötete Jharim Kar die zwei
Männer und züchtigte seine Frau. Auch die drei Diener, die Zeuge gewesen waren,
tötete er. Trotzdem erzählt man sich die Geschichte bereits lachend im Basar,
Lord. Am Vormittag fand Shahal Amir am Stadtrand den Tod durch zwei Banditen
… angeblich, aber zwei seiner Frauen …«
    Seufzend
hing Naipal wieder seinen eigenen, nun erfreulicheren Gedanken nach. Zu einer
anderen Zeit hätte er die Geschichte über Jharim Kar belustigend, wenn auch
unwichtig gefunden. Es hatte geschickter Manipulationen bedurft, eine Frau so
weit zu

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