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Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Titel: Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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vor«, brummte Hordo in
seinen Bart.
    »Selbst
wenn uns Bhandarkars Löwengarde überfiele, wäre es mir im Augenblick egal.«
Ghurran setzte sich müde auf den Boden. Er rieb sich den Nacken. »Wenn ich erst
einen Hasen intus habe, denke ich vielleicht anders, doch nicht jetzt.«
    »Nun?«
Conan ließ den Blick über die anderen schweifen. »Selbst wenn der erste, mit
dem Torio spricht, jener ist, den ich suche, habt ihr noch genügend Zeit, euch
in Sicherheit zu bringen, ehe die Burschen hier sein können.«
    Wortlos
schwang einer nach dem andern sich aus dem Sattel, Prytanis als letzter und vor
sich hinbrummelnd. Bis die Pferde von den Sätteln befreit und angebunden waren,
hatte Baltis ein Feuer angezündet, und Enam und Shamil häuteten die Hasen,
nahmen sie aus und steckten sie auf einen Spieß. Wasser schmeckte recht gut zu
Hasenbraten, stellte Conan fest, aber sicher nur deshalb, weil es nichts
anderes gab.
    Das
Feuer brannte allmählich nieder, die säuberlich abgenagten Knochen häuften
sich, und Stille löste die Gespräche während des Essens ab. Conan erbot sich,
die erste Wache zu übernehmen, doch niemand schien Lust zu haben, sich zum
Schlafen niederzulegen. Außer Conan und Ghurran holten alle nach und nach Öl
und Stein aus ihren Beuteln und beschäftigten sich mit ihren Klingen. Jeder versuchte
so gleichmütig wie möglich zu scheinen, als hätte es nichts zu tun mit einem
möglichen Angriff, doch jeder wandte dem verlöschenden Feuer möglichst den
Rücken bei seiner Arbeit. So konnten die Augen sich der Dunkelheit besser
anpassen.
    Ghurran
fummelte in seinem Lederbeutel und schließlich streckte er dem Cimmerier den
allzu unliebsam vertrauten Zinnbecher unter die Nase. Conan griff danach und
verzog das Gesicht, schon ehe er ihn an die Lippen hob. Während er sich
wappnete, das gräßliche Zeug zu trinken, erschallte Hufklappern in der Nacht.
Er sprang auf die Füße, und ein Teil des Trunks schwappte über. Mit der freien
Hand zog er das Schwert.
    »Ich
dachte, du seist sicher, daß es nicht zum Angriff kommen würde«, brummte Hordo,
die Klinge bereits mit der Rechten gezückt. Alle waren aufgesprungen, sogar
Ghurran, der den Kopf verdrehte, als suche er nach einem Versteck.
    »Wenn
ich immer recht hätte«, entgegnete Conan, »wäre ich der reichste Mann von
Zamora und befände mich nicht hier.« Jemand, er hätte nicht sagen können wer,
seufzte.
    Sieben
Pferde hielten in sicherer Entfernung des nur noch schwachen Feuerscheins an.
Drei Reiter saßen ab und kamen näher, zwei blieben am Rand der Dunkelheit
stehen, der dritte näherte sich dem schwelenden Feuer. Dunkle Augen – die durch
die Hautfalte am inneren Rand des oberen Augenlids schräg wirkten – in einem
knochigen safrangelben Gesicht musterten die Schmuggler.
    »Ich
hoffe, eure Klingen sind nicht für mich gedacht«, sagte der Mann in fließendem,
doch fast zu melodischem Hyrkanisch. Er steckte die Hände in die weiten Ärmel
seines blaßblauen Samtwamses, auf dessen Brust ein Reiher gestickt war. Eine
runde Kappe aus roter Seide mit einem Goldknopf in der Mitte saß auf dem
kahlgeschorenen Kopf. »Ich bin nur ein ehrsamer Kaufmann aus Khitai, der
niemandem Böses will.«
    »Sie
sind keineswegs gegen Euch gerichtet«, antwortete Conan und bedeutete den
anderen, ihre Waffen wegzustecken. »Nur rät die Vorsicht, wachsam zu sein, wenn
Fremde des Nachts herbeikommen.«
    »Eine
kluge Vorkehrung«, lobte der Khitaner. »Ich bin Kang Hou und suche den, der
sich Patil nennt.«
    »Das
bin ich«, sagte Conan.
    Der
Kaufmann hob eine dünne Braue. »Ein ungewöhnlicher Name für einen Cheng-li. Verzeiht,
das ist keine Beleidigung, damit ist lediglich eine Person mit bleicher Haut
aus den Landen des fernen Westens gemeint. Viele in meiner Heimat halten sie
für eine Sage.«
    »Ich
bin keine Sagengestalt«, schnaubte Conan. »Und der Name ist, wie er ist.«
    »Wie
Ihr sagt.« Kang Hous Gesicht wirkte freundlich. Conan bemerkte nicht, daß er
ein Zeichen gab, doch die beiden anderen Gestalten traten heran. »Meine
Nichten«, erklärte der Kaufmann. »Chin Kou und Kuie Hsi. Sie begleiten mich
überallhin und sorgen sich um mich alternden Mann.«
    Unwillkürlich
starrte Conan die beiden mit weit aufgerissenen Augen an. Sie waren die
schönsten Frauen, die er je gesehen hatte. Sie hatten ovale Gesichter mit
feinen Zügen, wie von einem Meister geschaffen, der auf den Liebreiz der Frauen
des Ostens hinweisen wollte. Weder die eine noch die andere

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