Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Titel: Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
Vom Netzwerk:
sich wieder zusammenkauern wollte, hielt er die
offene Hand vor ihr Gesicht.
    »Geh!«
flüsterte er warnend.
    Ihr
wütender Blick hätte genügt, Löwen zu lähmen, trotzdem richtete sie sich
langsam auf. Ohne einen Blick auf ihre so offenbarte Schönheit, zog er sie
hinter sich her. Er war nicht mehr so jung, daß so etwas ihm hätte die Sinne
rauben können.
    Während
sie zwischen den Zelten hindurchschlichen, entgingen sie mehrmals nur knapp den
Blicken von Suchtrupps. Anfangs wunderte Conan sich, daß Vyndra keine Anstalten
zu fliehen mehr machte, wenn die Krieger in ihren turbanbedeckten Helmen nahe
kamen, ja nicht einmal Geräusche hinter ihrem Knebel verursachte. Tatsächlich
war sie so lautlos wie er geworden und ständig auf Ausschau nach etwas, über
das sie stolpern oder das sie verraten mochte. Schließlich erkannte er,
weshalb. Ihm zu entfliehen, war ein Problem, nur mit zwei Schals ›bekleidet‹
gerettet zu werden, ein anderes. Er lächelte dankbar und war für alles froh,
was sein eigenes Entkommen erleichterte.
    Wieder
war er im Kaufmannsteil des Lagers. So totenstill war es hier, daß offenbar
alle den Atem anhielten, um nur ja keinen Laut zu machen, der die Soldaten
anlocken könnte. Er hatte nun ein Ziel: eine Stelle, wo es Pferde geben mochte
und wo die Soldaten nicht mehr suchen würden, wenn er nur ein bißchen Glück
hatte.
    Eine
Bewegung in den Schatten vor ihnen veranlaßte ihn, sich schnell zu verstecken
und die fügige Vyndra hinter sich herzuziehen. Es war keine Patrouille, wie er
alsbald sah, sondern ein einzelner Mann, der sich lautlos dahinstahl. Der
Schatten entpuppte sich allmählich als Kang Hou. Er bewegte sich halb geduckt,
die Hände in den Ärmeln verborgen. Als Conan den Mund öffnete, tauchten hinter
ihm zwei weitere Gestalten auf: vendhyanische Kavalleristen zu Fuß, die Lanzen
wie Speere ausgestreckt.
    »Sucht
Ihr was, Khitaner?« rief einer.
    Geschmeidig
wirbelte der Kaufmann herum, und die Hände fuhren aus den Ärmeln. Etwas flog
durch die Luft, und beide Vendhyaner fielen lautlos. Hastig rannte Kang Hou zu
den Leichen.
    »Für
einen Kaufmann seid Ihr ein gefährlicher Mann«, flüsterte Conan und trat ins
Freie.
    Wieder
wirbelte Kang Hou herum, mit einem Wurfmesser in jeder Hand. Schnell ließ er
sie jedoch in den Ärmeln verschwinden. »Ein Kaufmann muß häufig in
vertrauensunwürdiger Gesellschaft reisen«, entgegnete er milde. Sein Blick
wanderte über Vyndra, und er hob eine Braue. »Ich habe zwar gehört, daß manche
Krieger Frauen jedem anderen Plündergut vorziehen, doch unter diesen Umständen
finde ich es etwas eigenartig.«
    »Ich
will sie ja gar nicht«, sagte Conan. Vyndra knurrte durch ihren Knebel. »Das
Problem ist, wo kann ich sie verstecken und sicher sein, daß sie nicht gefunden
wird, ehe ich ein Pferd zwischen den Beinen habe und weit fort bin?«
    »Gar
nicht so einfach.« Der Khitaner nickte. »Habt Ihr überhaupt schon überlegt, wie
Ihr zu einem Pferd kommen könnt? Die Soldaten überprüfen ständig die
angepflockten Tiere, und es würde ihnen schnell auffallen, wenn eines fehlte.«
    »An
dem letzten Ort, wo sie nach einem von uns suchen würden«, antwortete Conan.
»Von den Pflöcken hinter Eurem Zelt.«
    Kang
Hou lächelte. »Ein bewundernswerter Gedankengang. Nachdem ich meine
ursprünglichen Verfolger ein Stück aus dem Lager gelockt hatte, kehre ich jetzt
zurück. Wollt Ihr mich begleiten?«
    »In
einem Augenblick. Haltet sie bitte.«
    Er schob
dem erstaunten Khitaner Vyndra zu und eilte zu den toten Vendhyanern. Schnell
zerrte er sie in die tiefere Dunkelheit neben einem Zelt. Es wäre nicht gut,
sie liegenzulassen, wo man bald über sie stolpern würde. Als er zu den anderen
zurückkehrte, hielt er einen der Umhänge der Toten in der Hand. Kang Hou
lächelte leicht, während Vyndra die Lider zusammengepreßt hatte.
    »Was
ist passiert?« erkundigte sich Conan. Er legte den Umhang um die Frau, so gut
das bei ihren gefesselten Händen möglich war. Sie riß die Augen auf und
betrachtete ihn mit einer Mischung aus Überraschung und Dankbarkeit.
    »Ich
bin mir nicht ganz sicher«, antwortete der Kaufmann, »aber mir scheint, sie ist
des Glaubens, wenn sie mich nicht sehen kann, kann ich sie genausowenig sehen.«
Selbst in der Dunkelheit war zu erkennen, daß sie bei diesen Worten errötete.
    »Für
Unfug haben wir jetzt keine Zeit«, brummte Conan. »Kommt!«
    Tausend
Goldstücke waren ein mächtiger Antrieb und schon gar, wenn sie den

Weitere Kostenlose Bücher