Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Titel: Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
Vom Netzwerk:
Befehl eines
Mannes wie Karim Singh verstärkten. Doch der Eifer der Suchenden erlahmte, als
sie nicht mehr daran glaubten, daß der Gesuchte sich noch im Lager aufhielt.
Die Patrouillen der Vendhyaner wurden zusehends weniger, und die paar, die sich
noch umsahen, waren nicht mehr voll bei der Sache. Nur einige Soldaten
streiften noch zwischen den Zelten hindurch, die meisten scharten sich zu
Gruppen – denen leicht auszuweichen war – und unterhielten sich leise.
    Nahe
dem Zelt des Khitaners, immer noch in der Dunkelheit zwischen den Zelten
anderer Kaufleute verborgen, hielt Conan an. Vyndra gehorchte seinem Griff um
ihren Arm fügsam, trotzdem ließ er ihn nicht los. Vom Feuer schwelten nur noch
einzelne Kohlen. Samtballen lagen aufgerissen zwischen aufgerollten Teppichen.
Wenn jemand dort gefallen war – der Cimmerier erinnerte sich an den Bericht des
Soldaten in Karim Singhs Zelt, nach dem vier seiner Begleiter tot waren –,
hatte man ihre Leichen inzwischen weggeräumt. An den Pflöcken hinter dem Zelt
bewegten sich Schatten, aber auf eine Weise, die Conan nicht gefiel, Kang Hou
wollte darauf zueilen, doch der Cimmerier hielt ihn am Arm zurück.
    »Pferde
bewegen sich des Nachts«, flüsterte der Khitaner. »Und Soldaten würden sich
nicht verstecken. Wir müssen uns beeilen.«
    Conan
schüttelte den Kopf. Er spitzte die Lippen und stieß den Ruf eines Vogels aus,
den es nur auf den Steppen von Zamora gab. Einen Augenblick herrschte Stille,
dann wurde aus der Richtung der Pflöcke der Ruf erwidert.
    »Jetzt
können wir uns beeilen«, sagte Conan und rannte los. Vyndra hinter sich
herziehend.
    Hordo
kam ihm entgegen und drängte ihn zu größerer Eile. »Ich hatte gehofft, daß du
es geschafft hast, Cimmerier«, krächzte er. »Sieht ganz so aus, als hätte die
Hölle sich geöffnet.« Zwei weitere Schatten entpuppten sich als Enam und Prytanis.
    »Ich
hörte, daß vier gefallen sind. Wer?« erkundigte sich Conan.
    »Baltis!«
schnaubte Prytanis. »Das vendhyanische Gesindel metzelte ihn nieder. Ich sagte ja, daß du unser Tod bist, Cimmerier!«
    »Er
folgte mir«, bestätigte Conan zum sichtlichen Erstaunen des Schlitznasigen.
»Das ist noch eine Schuld, die zu begleichen ist.«
    »Baltis
starb einen heldenhaften Tod und nahm noch eine Ehrenwache mit. Mehr kann ein
Mann vom Sterben nicht verlangen. Die anderen drei«, fügte er hinzu, sich an
den Khitaner wendend, »waren Eure Diener. Eure Nichten habe ich nicht gesehen.«
    »Meine
Diener waren keine Kämpfer.« Kang Hou seufzte. »Aber ich hatte gehofft … Nun,
es ist nicht mehr zu ändern. Was meine Nichten betrifft, Kuie Hsi kümmert sich
um ihre Schwester, so gut wie ich es könnte. Dürfte ich vorschlagen, daß wir
uns Pferde nehmen und dieses Gespräch anderswo fortsetzen?«
    »Ein
vernünftiger Vorschlag«, pflichtete Conan ihm bei.
    Der
Rapphengst war noch da. Der Cimmerier hatte befürchtet, die Vendhyaner würden
ein so edles Tier nicht stehenlassen. Mit einer Hand legte er ihm den Sattel
auf, doch um ihn festzuschnallen, brauchte er zwei Hände. Er warf Vyndra einen
warnenden Blick zu und ließ sie los. Aber er behielt sie im Auge, während er
sich hastig mit dem Sattelriemen beschäftigte. Zu seiner Überraschung rührte
sie sich nicht. Zweifellos, dachte er, möchte sie nicht so gefunden werden, wie
sie jetzt bekleidet ist, selbst wenn es ihre Befreiung bedeutete.
    »Das
Mädchen«, sagte Hordo neugierig, »gibt es einen Grund, sie mitzunehmen, oder
willst du sie nur als Andenken an diesen ungastlichen Ort?«
    »Es
gibt einen Grund«, versicherte ihm der Cimmerier und erklärte dem Freund,
weshalb er sie noch nicht freilassen konnte. »Möglicherweise muß ich sie bis
nach Vendhya mitnehmen, denn ich bezweifle, daß sie allein in der Steppe lange
überleben würde, wenn ich sie dort gehen ließe.« Er machte eine Pause, dann
erkundigte er sich mit weit mehr Gleichmut, als er empfand: »Was ist mit
Ghurran?«
    »Ich
habe den Alten seit dem Überfall nicht mehr gesehen«, antwortete Hordo
bedauernd. »Tut mir leid, Cimmerier.«
    »Kann
man nichts machen«, brummte Conan grimmig. »Ich will ein Pferd für die Frau
satteln. Ich fürchte, du mußt wie wir reiten, Vyndra, einen Damensattel haben
wir hier nicht.« Sie starrte ihn lediglich stumm an.
    Es
war ein stiller Zug, der sich zu Fuß, die Pferde an den Zügeln führend, durch
das Lager stahl. Die Tiere waren ohne Reiter leiser, und außerdem wären sie
allein durch die Höhe auffälliger

Weitere Kostenlose Bücher