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Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Titel: Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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daß Ihr ja bloß
Eure Dienerinnen zu rufen braucht, wenn Ihr Gewandung braucht. Die Decke lasse
ich Euch, da Ihr sie offenbar haben wollt.«
    »Wartet!«
Errötend nahm Vyndra die Hand aus der Decke und strich darüber. »Ich … ich
wußte nicht … Aber da Ihr mir schon etwas zum Anziehen brachtet, könnt Ihr es
ruhig hierlassen.«
    Chin
Kou hob eine Braue. »Es ist nicht nötig, daß Ihr in diesem Ton mit mir sprecht.
Ich weiß sehr wohl, was Ihr mit dem Cheng-li getan habt, der sich Patil
nennt.« Vyndra stöhnte, und die Röte ihrer Wangen vertiefte sich. Nach einem
kurzen Moment empfand die Kaufmannsnichte Mitleid mit ihr. »Ich tat das gleiche
mit dem Cheng-li, der sich Hasan nennt. Jetzt kenne ich Euer Geheimnis,
und Ihr meines. Ihr braucht Euch lediglich davor zu fürchten, Euch vielleicht
vor Euren Dienerinnen schämen zu müssen. Die Rute meines Onkels verursacht
größere Schmerzen als nur Scham.«
    Vyndra
starrte die junge Frau an, als sähe sie sie zum erstenmal. Nicht, daß sie Chin
Kou bisher nicht wahrgenommen hätte, aber die Khitanerin war die Nichte eines
Kaufmanns, und bestimmt dachten und fühlten Kaufmannsnichten anders als eine
Frau von kshatriyanischem Blut. Oder täuschte sie sich? »Liebt Ihr ihn?« fragte
sie. »Hasan, meine ich.«
    »Ja«,
antwortete Chin Kou fest. »Obwohl ich nicht weiß, ob er meine Gefühle erwidert.
Liebt Ihr denn den, der sich Patil nennt?«
    Vyndra
schüttelte den Kopf. »Genausogut könnte man einen Tiger lieben. Aber«, fügte
sie mit einer Schalkhaftigkeit hinzu, die sie nicht unterdrücken konnte, »von
einem Tiger geliebt zu werden, macht viel Spaß.«
    »Hasan«,
sagte Chin Kou ernst, »ist ebenfalls sehr … tatkräftig.«
    Plötzlich
fingen beide Frauen zu kichern an, und aus dem Gekichere wurde ausgelassenes
Lachen.
    »Danke
für das Gewand«, sagte Vyndra, als das Lachen verebbte und sie wieder
vernünftig sprechen konnte. Sie warf die Decke zur Seite und erhob sich. Chin
Kou half ihr beim Ankleiden, obgleich die andere sie nicht darum gebeten hatte.
Als Vyndra fertig war, forderte sie die Khitanerin auf: »Kommt, wir setzen uns
zusammen, trinken Wein und unterhalten uns über Männer und Tiger und andere
seltsame Geschöpfe.«
    Als
die Khitanerin den Mund zur Antwort öffnete, hallte ein schriller Schrei durch
den Palast, gefolgt von Männergebrüll und dem Klirren von Stahl auf Stahl.
    Chin
Kou griff nach Vyndras Arm. »Wir müssen uns verstecken!«
    »Verstecken!«
rief Vyndra entrüstet. »Das ist mein Palast, und ich verkrieche mich
nicht wie ein Hase.«
    »Das
ist törichter Stolz«, entgegnete die zierlichere Frau. »Überlegt doch, welche
Art von Banditen einen Palast überfallen würden! Bildet Ihr Euch ein, Euer
vornehmes Blut wird Euch beschützen?«
    »Ja,
und Euch ebenfalls. Selbst Räuber werden wissen, daß sie Lösegeld bekommen
können, nicht nur für mich, sondern auch für Euch und Eure Schwester, sobald
sie erfahren haben, wer ich bin.«
    »Wer
du bist?« erklang eine Stimme an der Tür, und unwillkürlich zuckte Vyndra
zusammen.
    »Kandar!«
hauchte sie. Stolz gebot ihr, trotzig stehenzubleiben, trotzdem wich sie
zurück, als der Prinz mit den grausamen Augen ins Gemach stiefelte. Er hielt
einen blutbesudelten Säbel in der Hand. Hinter ihm, am Gang, standen Soldaten
in turbanbedeckten Helmen; auch ihre Klingen waren blutig.
    Er
bückte sich, um etwas aufzuheben – einen der Schleier, die sie während des
Tanzens abgelegt hatte –, das er beim Näherkommen nachdenklich betrachtete.
»Vielleicht hältst du dich für eine Edle«, sagte er, »möglicherweise sogar für
die berühmte Lady Vyndra, die für ihre strahlenden Feste bekannt ist und die
man für so geistreich hält. Aber es ist inzwischen längst bekannt, daß Lady
Vyndra jenseits der Himelianberge einem wilden Barbaren zum Opfer fiel, der sie
davonschleppte, in den Tod vielleicht, oder in die Sklaverei.«
    »Was
erhoffst du dir von diesem Unsinn?« fragte Vyndra scharf, verstummte jedoch,
als sechs verschleierte Frauen, in viele Schichten von Seide gehüllt, das
Gemach betraten – und mit ihnen Prytanis.
    Mit
höhnischem Grinsen lehnte der Nemedier sich an die Wand und verschränkte die
Arme. »Die Götter meinen es gut mit mir, Mädchen«, sagte er. »Sie ließen mich
in Gwandiakan Prinz Kandar finden, der sich sehr dafür interessierte, von der
Anwesenheit einer bestimmten Frau ganz in der Nähe zu erfahren. Für die
namenlose Dirne bot er mir einen Beutel Gold, wie

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