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Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Titel: Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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als
hätte er den Wert der Krone bereits genau abgeschätzt.
    »Ich
hatte es für eine Sage gehalten!« hauchte Kang Hou. »Ich hatte gehofft, es sei
nur eine Sage.«
    »Wovon
sprecht Ihr?« erkundigte sich Conan. »Es ist nicht das erstemal, daß Ihr
andeutet, etwas von diesem Ort zu wissen. Ich meine, es wäre nun an der Zeit,
uns einzuweihen.«
    Nunmehr
nickte der Khitaner. »Vor zweitausend Jahren wurde Orissa, der erste König von
Vendhya, in einem Grabpalast unter seiner Hauptstadt Maharashtra beigesetzt.
Fünf Jahrhunderte lang verehrte man ihn als Gott in einem Tempel, den man über
seinem Grabgewölbe erbaute. In diesem Tempel errichtete man sein Abbild und
setzte ihm eine Krone auf aus dem geschmolzenen Gold sämtlicher Kronen und
Zepter aller von ihm eroberten Länder. In einem Thronfolgekrieg wurde
Maharashtra ausgeplündert, und die Bewohner verließen die Stadt. Mit der Zeit wurde
sogar ihr Standort vergessen – bis jetzt.«
    »Das
ist ja sehr interessant«, sagte Conan trocken, »doch es hat nichts mit unserem
Hiersein zu tun.«
    »Ganz
im Gegenteil«, versicherte ihm Kang Hou. »Selbst wenn es der Tod meiner Nichte,
ja unser aller Tod ist, müssen wir mit dem Zauberer Naipal ein Ende machen, ehe
er die Herrschaft über das gewinnt, was im Grabgewölbe unter diesem Tempel
ruht. Die mir bekannten Sagen erzählen von unbestimmten Grauen, aber mit allen
ist eine Prophezeiung verbunden: ›Die Armee, die nicht sterben kann, wird am
Ende der Zeit wieder marschieren.‹«
    Conan
warf noch einmal einen Blick auf die aus Stein gehauene Rüstung, dann
schüttelte er entschlossen den Kopf. »Ich bin der Frauen wegen hier. Sie kommen
als erstes. Dann werde ich mich um Naipal und die beiden anderen kümmern.«
    Steinchen
knirschten unter einem Stiefel irgendwo an der Seite der Halle. Conan wirbelte
herum und riß das Breitschwert hoch. Ein vendhyanischer Soldat, dessen Augen
unter dem turbanbedeckten Helm weit aufgerissen waren, griff zuckend nach dem
Wurfmesser in seinem Hals, ehe er tot zu Boden stürzte. Kang Hou beeilte sich,
seine Klinge zurückzuholen.
    »Khitanische
Kaufleute scheinen brauchbare Kameraden zu sein!« sagte Hordo fast ungläubig
staunend. »Vielleicht sollten wir ihn beteiligen, wenn wir die Krone zu Geld
machen.«
    »Wir
kümmern uns um die Sache, derentwegen wir hierhergekommen sind«, brummte Conan.
»Oder hast du vergessen?«
    »Ich
sage ja nicht, daß wir die Frauen ihrem Schicksal überlassen sollen«, brummte
der Einäugige. »Aber können wir nicht auch die Krone mitnehmen?«
    Conan
achtete nicht auf ihn. Ihn interessierte, von woher der Soldat gekommen war. Es
gab an der Seite, wo der Tote lag, nur eine Tür, und sie führte zu einer Treppe
in die Tiefe, wie er schnell feststellte. Am Fuß der Treppe schimmerte Licht,
offenbar von einer etwas entfernten Fackel.
    »Versteckt
den Vendhyaner«, befahl er. »Falls jemand nach ihm suchen und ihn finden
sollte, wird derjenige wohl nicht glauben, daß die Wunde in seiner Kehle von einem
Affen verursacht wurde.«
    Mit
dem Schwert in der Hand wartete er ungeduldig, bis Hasan und Enam die Leiche in
einen dunklen Gang trugen und zurückkehrten. Dann stieg er wortlos die Treppe
hinunter.

23.
     
     
    In
einem hohen Gewölbe, tief unter dem Tempel, der dereinst Orissa geweiht war,
hielt Naipal in seiner Arbeit inne und blickte fast sehnsüchtig auf die Tür zu
seiner Macht. Viele Türen führten in dieses Gewölbe aus dem wahren Labyrinth
von Gängen unterhalb des Tempels. Dieser große Marmortürbogen jedoch, in dessen
Steine je ein magisches Zeichen der Macht sorgfältig eingemeißelt war, war von
etwas blockiert, das wie eine ungebrochene Masse glatten Steins aussah. Ja, wie
Stein mochte es aussehen, aber schlug man mit einer Klinge dagegen, hörte es
sich wie Metall an, und kratzte man damit daran, blieben weniger Spuren als auf
Stahl. Und der gesamte Gang von diesem Gewölbe zur Gruft, ganze hundert Schritt
lang, war mit diesem unendlich harten Stoff gefüllt. Das jedenfalls ging aus
den ungewöhnlichen Karten hervor, die Masrok gezeichnet hatte.
    Der
Zauberer schwankte vor Erschöpfung, doch der Erfolg, den er bereits in der Luft
zu riechen schien, trieb ihn an und betäubte sogar den Schmerz hinter seinen
Augen. Fünf der Khorassani verteilte er auf den goldenen Dreibeinen an den
Ecken eines sorgfältig berechneten Pentagons, das er mit Kreide aus den
verbrannten Knochen von Jungfrauen auf den Marmorboden gezeichnet hatte. Den
größten

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