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Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Titel: Conan-Saga 31 - Conan der Renegat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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auf fleischlichen Widerstand stießen. Einen Augenblick lang wurde die Fontäne aus silbernem Stahl zu einer blutroten, die spiralenförmig spritzte. Dann wurden Lärm und Bewegung schwächer.
    Die Klingen bewegten sich auf eine Seite, lösten sich von einem zerfetzten Körper, der auf den Marmorboden klatschte. Sie wirbelten noch einmal wild, dann verloren sie an Höhe und wurden langsamer. Mit einem Schlußklirren fielen sie herunter. Die Schwerter lagen wieder als unordentlicher Haufen da.

12. Die Zuschauer
    12
     
    DIE ZUSCHAUER
     
     
    Kurze Zeit herrschte ungemütliches Schweigen in dem großen Raum. Erst dann wagten sich die Zuschauer vor, um die Nachwirkungen von Agohoths Zauber zu besichtigen. Der Zauberer sagte etwas zu Prinz Ivor und verließ den Raum wie ein gewöhnlicher Sterblicher durch die Tür. Auf Befehl des Prinzen nahmen seine Leibwächter die großen Kerzen und traten näher, um den Schauplatz zu beleuchten. Als sie näher kamen, wandte sich bereits einer von Strabonus' Eliteveteranen von Torgas' sterblichen Überresten ab. Er war bleich und hielt sich vor Übelkeit die Hand an die Kehle.
    Die anderen vermieden die blutbesudelten Steinplatten, als sie ihre Waffen holten. Beim Säubern der Klingen fiel ihnen auf, daß diese keineswegs beschädigt, vielmehr so scharf geschliffen worden waren, daß man mit ihnen ein Haar hätte spalten können.
    Dann ertönte ein Schrei: »Seht! Da sind Spione unter uns!«
    »Halt!« rief einer von Strabonus' Männern.
    »Vielleicht sind es Verräter! Ergreift sie!« Der König hob sein Schwert und forderte seine Männer und das Gefolge des Prinzen zum Nachsetzen auf.
    Die Wachen liefen auf die drei flüchtigen Gestalten zu, deren Anwesenheit unter dem Balkon durch das Näherbringen der Kerzen offenbart worden war. Es handelte sich um eine Frau und jemanden, den man wegen seines dunkelgrünen Kapuzenumhangs nicht erkennen konnte. Der dritte Flüchtige aber war unverkennbar – ein Hüne von einem Mann, schwarzhaarig und mit den verschiedensten Uniformteilen eines Söldners bekleidet – Conan, der unruhestiftende Cimmerier! »Bringt sie lebend, wenn möglich!« fügte Ivor dem Befehl des Königs noch hinzu.
    Die Flüchtigen hatten einen ordentlichen Vorsprung vor ihren Verfolgern und waren schon an einer der Treppen, die zum Balkon hinaufführten. Der Riese jagte seine Begleiter hinauf, während er etwas zurückblieb, um die Nachhut zu bilden. Plötzlich übersprang er mit einem Satz die letzten Stufen und war nicht mehr zu sehen. Gleichzeitig bohrte sich ein Armbrustbolzen in die Stufe, auf der er soeben noch gestanden hatte.
    »Hinterher! Beeilt euch!« Schreie wurden laut, als die Wachen die Treppe hinaufstürmten. Einen Augenblick später stockten sie und hielten sich am Geländer fest. Die vordersten taumelten blutüberströmt zurück. Conan verteidigte den Zugang zum Balkon wie ein Berserker.
    Mehrere Sturmangriffe blieben bei der Stärke und besseren Position des Barbaren fruchtlos. Doch dann führte Ivor eine Abteilung die zweite Treppe am anderen Ende des Balkons hinauf, die unverteidigt war. Als der schlaue Krieger die Angreifer von beiden Seiten kommen sah, räumte er die Stellung.
    Die Wachen stürmten den Balkon. Von ihm führte eine Tür in der Mitte hinaus, die durch keine äußeren Querbalken zu verschließen war. Mühelos stießen die Soldaten sie auf. Doch hinter der Schwelle wartete ein keuchender, finster dreinblickender Barbar, dessen breite Schultern beinahe den Türbogen füllten. Hinter Conan war der Gang leer, von den anderen Flüchtlingen nichts zu sehen.
    Nur einer konnte durch diese Tür. Der königliche Soldat, der als erster kam, bemühte sich, vorsichtig zu sein. Er trat auf die Schwelle und stieß mit dem Schwert zu, um die Reaktion des Barbaren zu erproben.
    Ein zweihändiger Schlag von Conans Schwert traf den Kamm seines Helmes mit solcher Wucht, daß er in die Knie gezwungen wurde. Von den beiden Speeren, die sofort hinter ihm durch die Tür gesteckt wurden, machte das Schwert des Cimmeriers aus dem einen Kleinholz, der andere wurde gegen den Türpfosten gepreßt und von der Gewalt seines gepanzerten Körpers zerbrochen.
    Danach blieben die Verfolger dem Türbogen fern und warteten unschlüssig auf die Armbrustschützen. Endlich hatte sich ein kleiner Armbrustschütze mit olivfarbener Haut nach vorn durchgearbeitet. Sorgfältig wählte er den Bolzen vom Köcher am Oberschenkel, legte ihn ein und hob die Waffe – doch inzwischen

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