Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Titel: Conan-Saga 31 - Conan der Renegat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
Vom Netzwerk:
wo eiserne Ketten am uralten Gemäuer schimmerten. Zwei Männer hielten ihn fest, während ihm ein dritter einen engen Halsring mit einer Öse umlegte. Dann zog er durch die Öse eine Kette.
    Minutenlang dröhnte es in Conans Kopf, als die Männer schwere Kupfernieten durch das Ende der Kette schlugen, damit sie nicht aus dem Halsring gezogen werden konnte.
    »Das müßte halten, wenigstens bis morgen«, erklärte Ivor. »Schneidet seine Fesseln durch und werft sie weit weg, damit er nicht etwa auf den Gedanken kommt, sich zu erdrosseln. Ein Mann – du – wird ihn bewachen. Aber schließ die Tür und bleib draußen. Ich will, daß er in tiefer Einsamkeit über seine Missetaten nachdenkt. Halt aber ein Ohr offen, falls er im Lauf der Nacht etwas zu gestehen hat!« Der Prinz wandte sich an seinen angeketteten Gefangenen.
    »Und jetzt zu dir, du elender Barbar! Du hast gewagt, die Pläne von Magiern zu durchkreuzen und Könige zu verspotten. Jetzt werde ich dich verlassen. Es sei denn, du möchtest dich von deinem verräterischen Wissen befreien und vielleicht den Ghuls, die in diesen unterirdischen Reichen herrschen, etwas von ihrem Fressen vorenthalten.« Ivor trat näher. »Na? Wie lautet deine Antwort?«
    Als Antwort stolperte Conan vorwärts, so weit die Kette reichte und bis das rauhe Eisenband gegen den Hals rieb. Aber der Prinz blieb gelassen außer Reichweite der nach ihm greifenden Hände. Verächtlich sagte er: »Dann gehen wir. Eine wunderschöne Nacht wünsche ich dir.« Beim Gehen befahl er: »Nehmt die Fackeln mit!«

14. Gefangene
    14
     
    GEFANGENE
     
     
    Nachdem die Tür hinter dem Prinzen und seinen Soldaten quietschend ins Schloß gefallen war, herrschten um Conan völlige Dunkelheit und völlige Stille. Das Pochen im Schädel war plötzlich ein lautes Tosen im Gegensatz zu dem Nichts, das ihn umgab. Er beobachtete die gespenstisch flackernden Lichtbilder, die ihm die schmerzenden Augen auf dem rabenschwarzen Hintergrund vorgaukelten. Doch ganz langsam spürte er, wie sich die gewaltigen, in der Wildnis erworbenen Körperkräfte sich wieder regten.
    Nach längerer Benommenheit ließ er sich vorsichtig zur Basis der Wand hinab. Er gab sich Mühe, die schlimmsten Abschürfungen und Prellungen nicht in zu engen Kontakt mit den rauhen Steinen zu bringen. Wieder wartete er, bis Herz und Atem sich beruhigt hatten.
    Behutsam streckte der Cimmerier den Körper, um festzustellen, welch großen Schaden er genommen hatte. Obwohl seine Leistengegend durch einen Lederschurz geschützt war, bestand sie nur aus einem Schmerzzentrum. Bei jeder größeren Bewegung durchzuckte ihn brennende Pein. Die Brust schmerzte ihn. Wahrscheinlich hatte er sich unter dem Leinenhemd, das man ihm gelassen hatte, als man ihm den Panzer herunterriß, eine Rippe gebrochen. Beim Zählen der Zähne stellte er fest, daß mehrere wackelten und einer so spitz war, daß eine Ecke abgebrochen sein mußte.
    Aber die Muskelpakete des gestählten Körpers hatten viel von der Gewalt der Schläge seiner Peiniger abgefangen. Er hatte noch einmal Glück gehabt – dafür schickte er stille Dankgebete zu Crom, Mitra und vielen niederen Göttern.
    Doch solche Gedanken an die andere Welt beschworen auch die Erinnerung an die Gerüchte über die Geister dieser Gewölbe herauf. Ghuls, hatte Ivor gesagt ... Ein warnendes Gruseln prickelte ihm in den feinen Haaren am Hals und an den Armen.
    Conan strengte sich an, mit den mißhandelten Augen und Ohren die Schwärze um ihn herum zu durchdringen. Gleichzeitig roch, schmeckte und fühlte er die kühlen Wogen dieser Dunkelheit. Grauenvolle Angst stieg in seiner Brust auf – dabei lag ihm nun wirklich jeglicher Aberglaube fern. Aber er wußte aus Erfahrung ganz genau, daß nächtliche Schreckgestalten existierten. Es wäre ein glattes Wunder gewesen, wenn es in einer so verfluchten unterirdischen Welt wie dieser nicht geradezu von ihnen gewimmelt hätte.
    Der Cimmerier beruhigte sein Herz und versuchte sich ruhig für einen Angriff zu sammeln, wie er es gegen jeden menschlichen Feind getan hätte. Nur war es unmöglich, da diese Wesen unvorstellbare Formen annehmen konnten. Jeden Augenblick mochte ihn ein solches Biest anspringen. Vielleicht krochen schon welche mit Fängen und Klauen in der Dunkelheit auf ihn zu. Der Barbar biß die schmerzenden Zähne zusammen und bemühte sich, die Phantasie zu zügeln.
    Er mußte sich irgendwie ablenken! Conan nahm die Kette, die durch den Halsreif lief, zwischen die

Weitere Kostenlose Bücher