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Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Titel: Conan-Saga 31 - Conan der Renegat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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war der wilde Cimmerier schon durch den Türbogen geschossen und schlug zu.
    Conans Schneide traf auf die polierten Bügel. Der Armbruster zuckte zurück; aber der Bügel brach. Durch die starke Spannung schnellte ein zerbrochenes Teil zurück in sein Gesicht. Schreiend stürzte er zu Boden. Die blutüberströmten Hände preßte er über die Augen.
    Andere Königliche drängten mit wütendem Gebrüll zur Tür – aber keiner wagte sich gegen den blitzenden Halbkreis vor, den Conans Klinge beschrieb.
    »Kommt doch, ihr Hunde!« höhnte der Barbar. »Ist das die Elite der kothischen Soldateska? Nur zu und durch, sage ich!«
    Aber seine Schmähungen waren reine Prahlerei. Das wußten die Soldaten auch. Es dauerte keine Minute, da war schon eine zweite Armbrust auf ihn angelegt. Diesmal schützten die gepanzerten Schultern zweier Wachen den Armbruster. Kein Befehl, keine Warnung wurden laut.
    Conan blickte dem Tod ins Auge, der kleiner als ein Kolibri sein konnte. Das war ihm klar. Rein instinktiv hob er sein Schwert in dem Augenblick, als der Bolzen von der Sehne schnellte.
    Er spürte einen Schlag in der Hand, und die Schwertklinge brach in zwei Teile, hatte aber auf wunderbare Weise den Bolzen abgewehrt. Die Männer stürmten durch die Tür, als die zerbrochenen Metallteile klirrend zu Boden fielen. Der erste Soldat stellte Conan mit dem Speer ein Bein, als er weglaufen wollte, so daß er stolperte. Sofort stürzte sich die Meute auf ihn und schlug mit Fäusten, Füßen und Kolben auf ihn ein.
    »Nehmt ihn lebend, sage ich!« Ivors Stimme übertönte den Lärm. »Ich muß ihn befragen. Was ist mit den anderen beiden?«
    »Die sind längst weg, Sire«, meldete der überlebende General. »Der Nordländer hat ihre Flucht gedeckt.«
    »Dann sucht die Gänge ab. Aber es ist nicht sicher, daß wir sie da finden. Besetzt sämtliche Ausgänge der Burg!« Ivor funkelte seine Männer wütend an. »Und es wage ja keiner von euch, ein Wort über die heutigen Vorkommnisse zu verbreiten – verstanden?«
    Strabonus lachte lauthals. Er stand hinter einer Handvoll seiner Wachen in der Tür. »Es fängt also schon an, mein junger Vizekönig! Im Augenblick deines Triumphes ist die strahlende Einheit deiner Sache schon zerbrochen. Du greifst nach der glänzenden Frucht; aber sie verfault dir in der Hand.
    Von nun an wird die Hälfte deiner Untertanen, vielleicht auch noch mehr, gegen dich intrigieren. Du wirst das uralte Spiel der Könige erleben, in dem Hinterhältigkeit, Verrat und Vergeltung die Züge bestimmen. Niemals mehr wirst du auf dieser Welt friedlich schlafen oder einen Augenblick unschuldig genießen können.« Wieder lachte der König dröhnend. Ivor befahl, die Oberarme des Cimmeriers mit Gardinenschnüren zu binden, die man von den Wänden riß.
    »Das ist das Los der Könige«, fuhr Strabonus fort. »Aber das mußt du ganz allein durchstehen, da ich heute nacht noch eine beschwerliche Reise vor mir habe. Unsere Abmachung gilt doch, oder?«
    Er wartete, daß der Prinz nickte, was dieser kurz und widerwillig tat.
    »Gut! Dann gib mir einen vertrauenswürdigen Mann, der mir den Pfad nach draußen weisen kann – oder komm selbst mit, falls du niemanden hast, dem du so trauen kannst.« Über den wütenden Blick, den Ivor dem König zuwarf, mußte dieser nochmals lachen. Dann zeigte er auf den sich windenden Cimmerier.
    »Und dieser Schurke hier – ich gebe dir den guten Rat, ihn auf der Stelle umzubringen. Er sieht so aus, als könnte er später Schwierigkeiten machen.« Dann drehte er sich um und ging weg. »He, Wachen, laßt uns gehen!«

13. Das Verlies
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    DAS VERLIES
     
     
    Fackelschein, dahinhuschende Schatten und grobe Stimmen – trotz der rasenden Schmerzen versuchte Conan die Augen etwas zu öffnen und sah die Umrisse seiner Häscher über sich aufragen. Jedesmal, wenn er im düsteren Schein der Fackeln einen Schlag voraussah, spannte er den Körper und zog den Kopf ein, um dem Schlag auszuweichen – doch immer umsonst. Da man die Arme fest hinter ihm zusammengebunden hatte und zwischen den Knöcheln kaum eine Handbreit Platz war, konnte er sich gegen die Mißhandlungen nicht wehren.
    Ein gepreßter Laut drang ihm ans Ohr. »Arrh!« Purpurne Blitze explodierten in seinem Kopf durch die Schmerzen des Faustschlags in die Nierengegend, den er nicht hatte kommen sehen. Er krümmte sich, um die brennenden Eingeweide im Bauch zu halten, doch da traf ihn ein Nackenschlag, daß er glaubte, alle Nerven des

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