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Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Titel: Conan-Saga 31 - Conan der Renegat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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bestimmte Richtung, als würde der Haufen von der Hand eines Riesen geordnet.
    Die Bewegungen wurden in dem Maße schneller, wie auch die Geschmeidigkeit der Gesten und Worte des Zauberers zunahm. Plötzlich richteten sich die Schwerter senkrecht auf und formten eine mannshohe Säule aus wirbelnden, tanzenden Schwertern. Der Lärm dabei, das Klirren und Rasseln, war so groß, daß die Männer erschrocken zurücksprangen.
    Die Säule erhob sich in die Luft und blieb dort stehen. In dieser Windhose aus lebendigem Stahl funkelten die juwelenbesetzten Schwertgriffe der Adligen inmitten der glänzenden anderen Klingen. Jetzt klang es mehr wie ein Zischen statt wie Gerassel, als die Schwerter sich in harmonischen Bewegungen liebkosten. Der metallene Wirbelsturm tobte über Funken, wo die Schwertspitzen auf den Steinboden tippten.
    Auf eine gebieterische Armbewegung Agohoths hin wirbelte der Schwert-Derwisch hoch und zog eine Bogenbahn über die Galerie auf eine Wand zu. Gerade noch rechtzeitig wurde die Säule langsamer und drehte ab. Die hohen Vorhänge flatterten nach innen, als sie vorbeisauste und nun die verängstigen Zuschauer nach unten ansteuerte. Ehe diese auseinanderlaufen konnten, war das Ding zur Mitte der Galerie abgeschwenkt. Dort führten die Schwerter einen Reigen auf.
    Strabonus schaute zu Agohoth, der seinen Singsang beendet hatte. Der Zauberer hatte den Soldaten, der ihm zitternd die Rolle hielt, mit einer Handbewegung weggeschickt. Jetzt kontrollierte er das Phänomen mit einer Hand, die rhythmisch in die Luft griff.
    »Großartig, Zauberer!« Der König trat zu dem kraushaarigen Jungen. »Und was kommt als nächstes – was kann es noch tun?«
    »Majestät, bei diesem Zauber ist noch eine kleine Bedingung.« Agohoth ließ die tanzenden Klingen nicht aus den Augen und bewegte auch die Hand beim Sprechen weiter. »Es ist ein Kriegskobold, der Menschen töten kann.« Er machte eine Pause und suchte nach Worten. »Ehe er von hier fortgeht, muß er etwas verzehren – ein Leben.« Der Hexer warf einen kurzen fragenden Blick zum König.
    Strabonus antwortete leise. »Ihr meint ein Menschenopfer.« Dann runzelte er die Brauen und schaute nachdenklich auf Ivor, der auf der anderen Seite des Magiers stand. Der Prinz zog sich vorsichtig zurück. Offensichtlich hatte er Agohoths Worte gehört.
    Da lächelte der König und nickte Ivor zu. Wähl du! sollte das bedeuten.
    Der Prinz flüsterte mit seinen Leibwächtern. Einer der Generäle sah ihn neugierig an. Der andere Offizier, der bärtige Torgas, stand schweigend da. Er hatte nur Augen für den tanzenden Schwertkobold. Nackte Angst stand ihm ins Gesicht geschrieben. Ivors Männer nickten und schoben sich in Torgas' Nähe. Auf Ivors Nicken hin packten ihn drei brutal und schleuderten ihn vorwärts, weg von den anderen Zuschauern.
    Der nichtsahnende Mann stieß einen Schrei aus, als er auf dem glatten Boden vor der Galerie aufschlug. Er wollte aufstehen. Da aber seine Augen wie gebannt an der Schwertsäule hingen, blieb er in seinem Umhang hängen und fiel wieder hin.
    Inzwischen hatte Agohoth dem Prinzen beifällig für seine Tat zugenickt. Die dunklen Augen funkelten in dem Habichtgesicht, als sie Torgas' Blick folgten. Er machte mit der Hand kräftige Drehbewegungen, worauf sich die Stahlsäule dem einzelnen Mann auf dem Boden näherte.
    Torgas war wieder auf die Beine gekommen und bewegte sich langsam rückwärts auf seine Kameraden zu. Dabei starrte er immer noch auf die gleißende Geistersäule. Seine Gefährten zogen sich ängstlich ebenfalls weiter zurück. Da wirbelte der Schwert-Derwisch zwischen Torgas und die von ihm angestrebte Zuflucht. Das geschah so blitzschnell, daß Torgas in Panik mit hocherhobenen Armen zur Tür lief.
    Doch war er längst nicht so schnell wie der Schwert-Kobold, das wenige Handbewegungen Agohoths zeigten. Innerhalb von Sekunden war dem Flüchtling der Weg zur Tür abgeschnitten. Jetzt sprang er über den Leichnam des Leibwächters und eilte auf das andere Ende des Raumes zu, wo es unter dem Balkon dunkel war.
    Ob Agohoth keine Lust mehr hatte, mit seinem Opfer zu spielen, oder ob er befürchtete, der vorspringende Balkon werde Torgas schützen, wußte niemand. Jedenfalls beendete er das grausame Schauspiel und trieb mit einem Vorwärtsstoß der offenen Hand den Schwert-Derwisch in sein Opfer.
    Ein tiefer, markerschütternder Schrei verkündete die Wirkung, ebenso wie das vielfache Wirr der verhexten Klingen, als sie plötzlich

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