Conan-Saga 32 - Conan der Champion
blitzschnell Abwehrgesten ausführte.
Doch Conans Klinge zielte nicht auf den Hyperboräer. Sie blitzte im Feuerschein, ehe sie auf eine Elster herniederschwirrte. Conan erwartete, daß von dem Vogel nur noch ein blutiger Federklumpen übrig sei. Zu seinem Schrecken traf er aber auf einen so festen Brocken, daß ihm der ganze Arm bis in die Schulter geprellt wurde. Es war, als habe er voll ein riesiges gepanzertes Tier getroffen.
Schnell riß er das Schwert zurück und wollte sich auf die andere Elster stürzen. Doch diese war zurückgewichen und veränderte ihre Gestalt. Der Cimmerier sah mit Grauen, wie die gefiederten Schwingen immer größer wurden. Jetzt bedeckten glitzernde Schuppen die ledrige Haut. Auch die Beine wurden länger, ähnelten Menschenbeinen, doch liefen die gekrümmten Zehen in bronzene Hakenklauen aus.
Da wußte Conan, daß er jetzt die wahre Gestalt dieses Dämons erblickte. Eine grauenvolle Verbindung von Mensch, Vogel und Reptil, einen Kopf größer als er, stand da. Aus dem aufgerissenen Rachen mit Fangzähnen schoß eine gespaltene, schwarze Zunge hervor. Nur die brennenden, haßerfüllten Augen waren dieselben. Sie lähmten Conan, während sich die mit Krallen besetzten Flügel auf ihn herabsenkten.
Die Bewegung riß Conan aus der Lähmung. Er ging zum Angriff über und sprang zwischen die Flügel. Dann schlug er nach dem Schultergelenk des linken Flügels. Rerin hatte gesagt, daß diese Geschöpfe gewissen natürlichen Gesetzen der Menschenwelt unterlagen, sonst konnten sie dort nicht existieren. Das bedeutete, sie konnten verwundet und getötet werden. Das Schwert schnitt tief ins Fleisch. Eklige, faulig stinkende Flüssigkeit bespritzte Conan. Er riß die Klinge heraus und führte blitzschnell einen Schlag gegen die andere Schulter. Dann traf ihn ein böser Schlag ins Gesicht. Er taumelte betäubt nach hinten, ohne zu wissen, was ihn getroffen hatte. Dann sah er das Blut auf der wie eine Peitsche hin- und herschlagenden Zunge.
Der Dämonenvogel stieß ohrenbetäubende Schreie aus, als die verletzten Flügel herabfielen. Auch Iilma hatte wieder seine Zaubergesänge aufgenommen. Plötzlich sprang das Biest mit ausgefahrenen Krallen wie ein Falke, der auf sein Opfer herunterstößt, nach vorn. Conan stieß sein Schwert in den Bauch des Dämonenvogels. Dann packten ihn Krallen bei der Brust und drückten ihn zu Boden. Er spürte, wie sich die Krallen in seine Schultern bissen, als er wie verrückt an dem Schwert zog, das tief in den Eingeweiden des Ungeheuers steckte.
Der Dämonenvogel beugte sich vor. Der schnabelähnliche Rachen war weit aufgerissen. Schon schoß die Zunge heraus. Conan fühlte, wie etwas gegen seine Schulter schlug. Dann zischte es, und der Gestank brennender Haare verbreitete sich. Die Zunge schnellte zurück und kam wieder heraus. Diesmal blieb sie direkt vor Conans Gesicht stehen. Zwischen den beiden Spitzen war ein runder Mund, von winzigen spitzen Zähnen bekränzt, aus dem stinkende Flüssigkeit tropfte. Nur sein dickes Wolfsfell hatte ihn gerettet. Wenn dieser Mund sein nacktes Gesicht berührte, war er verloren.
Verzweifelt zerrte Conan an seinem Schwert. Endlich! Doch waren seine Schultern so beengt, daß er nicht richtig ausholen konnte. Als die Zunge näher kam, stieß er die Klinge zwischen die Zähne. Instinktiv biß das Ungeheuer zu. Die scharfe Klinge schnitt die todbringende Zunge ab. Das widerliche Organ fiel zu Boden, wo es noch zuckte.
Der Dämonenvogel lockerte den Griff und stieß den Todesschrei aus. Der Cimmerier kroch schnell weg. Noch wand sich das Biest. Sein »Blut« strömte aus dem Rachen. Allmählich aber verlor es die Form, schmolz zu grauem Schleim, den die Erde gierig aufsaugte.
Da traf Conan ein harter Schlag von hinten. Diesmal fiel er nicht hin, sondern rollte ab. Blitzschnell war er wieder auf den Beinen und blickte mit gezücktem Schwert in die Richtung, aus der er den Schlag erhalten hatte.
Der zweite Dämonenvogel! Bei dem verzweifelten Kampf hatte er die andere Elster ganz vergessen. Sie war ernsthaft verletzt, die Gestaltenumwandlung nicht vollständig gelungen. Die rechte Seite war von seinem Hieb offen und blutete. Der rechte Flügel trug noch das Federkleid der Elster. Doch zischend ging das Ungeheuer zum Angriff über.
Conan fühlte sich von der gerade überstandenen Strapaze noch sehr geschwächt und hatte keine Lust, gegen die Klauen und die todbringende Schlangenzunge anzukämpfen. Er wich zurück. Iilma sang
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