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Conan-Saga 32 - Conan der Champion

Conan-Saga 32 - Conan der Champion

Titel: Conan-Saga 32 - Conan der Champion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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weiter vorrücken. Bei Land und Leuten sind wir uns schnell einig. Wir halbieren sie einfach von Norden nach Süden entlang des Flusses Gernach, der durch die Mitte des Königreiches fließt. Der Norden geht an mich, der Süden an dich.«
    Odoac dachte einen Moment nach. »Damit bin ich einverstanden. Aber was ist mit Alcuina? Wir brauchen beide eine Frau, und ich sehe keine Möglichkeit, sie ebenso zu teilen wie ihr Land.«
    »Also, ich sehe das so«, erklärte Totila hinterlistig. »Du hast hier zwei Ziele: Du willst Alcuina haben und gleichzeitig Leovigild loswerden. Es sähe nicht gut aus für deine Männer, wenn du ihn mit eigener Hand tötest. Obwohl dir das keinerlei Schwierigkeiten machen würde. Da bin ich sicher.«
    »Natürlich könnte ich diesen jungen Spund töten«, sagte Odoac großspurig. »Aber du hast recht. Es wäre politisch gesehen nicht klug von mir. Manche würden mich einen Königsmörder nennen, selbst wenn ich mich nur verteidigen mußte.«
    »Ich dagegen könnte ihn ungestraft töten«, erklärte Totila. Er erwähnte nicht, daß er ziemlich sicher war, den Jüngling bereits getötet zu haben. »Leovigilds Leben für Alcuina. Das ist doch ein fairer Handel, oder? Schließlich bekomme ich sie nur mit der Hälfte ihrer Mitgift.«
    Odoac strich sich durch den Bart und tat so, als denke er gründlich nach. »Aber ich brauche trotzdem einen Erben.«
    Da verlor Totila die Geduld. »Benutze deinen Kopf, Mann! Es gibt jede Menge adliger Damen mit Töchtern im heiratsfähigen Alter, die liebend gern einen König als Schwiegersohn hätten! Oder suche dir einen Bauerntölpel und erkläre, er sei der verlorene Sohn deines Bruders. Du würdest ihn sowieso nicht bis zur Mannbarkeit leben lassen. Aber so könntest du dir noch fünfzehn bequeme Jahre auf dem Thron sichern.«
    »Was du sagst, ist sehr klug, mein Bruder«, sagte Odoac eingeschüchtert. »Laß uns folgendermaßen übereinkommen: Wir vereinigen unsere Heere gegen die Cambrer. Nach dem Kampf bekommst du Alcuina, wenn du Leovigild umgebracht hast, und dazu ihr halbes Reich. Ich bekomme die südliche Hälfte. Danach scheiden wir als Freunde und marschieren mit unseren Kriegern nach Hause.«
    Totila streckte die Hand aus, und Odoac schlug ein. Keiner der beiden hatte im geringsten die Absicht, das Abkommen einzuhalten. Mit den Armen über den Schultern des anderen schritten sie lächelnd zurück zu ihren Kriegern.
     
    »Ist Odoac ein solcher Narr?« fragte Iilma ungläubig.
    König und Magier saßen in einem kleinen Zelt aus geölten Häuten, einen halben Tagesmarsch vor Alcuinas Feste. Es war Nacht, und die Männer ruhten sich aus, um für die Strapazen des morgigen Tages frisch zu sein. Iilma hatte ein kleines rauchloses Feuer entzündet, das unheilvolle Schatten auf ihre Gesichter warf. Sie beratschlagten.
    »Er ist zwar ein Narr, aber so dumm ist er auch nicht. Odoac ist ein verängstigter alter Mann, dessen bessere Tage vorüber sind und der für die paar Jahre, die ihm noch bleiben, sein Königreich nicht verlieren will. Jetzt weiß er nicht, wen er mehr fürchten soll – mich oder Leovigild. Natürlich gefällt ihm das Bündnis nicht, das ich ihm aufgezwungen habe; aber ihm bleibt keine andere Wahl.«
    »Läßt du ihn friedlich nach Hause ziehen, wenn der Kampf vorbei ist?«
    »Das kommt darauf an, wie die Dinge dann aussehen. Wenn er viele Männer verloren hat, wir aber nur wenige, rechne ich mit ihm vielleicht gleich dann ab. Ansonsten müssen wir eben ein oder zwei Jahre warten. Wir könnten sie selbstverständlich jederzeit schlagen; aber warum in einem zweiten Kampf Verluste einstecken, wenn es eleganter gemacht werden kann? Ich habe große Pläne. Meine kleinen Rivalen im Norden auszuschalten, ist nur ein kleiner Teil davon. Ich möchte nicht geschwächt werden, weil ich den Süden erobern will.«
    »Wie Ihr schon andeutetet, Herr«, sagte Iilma, »könnte man doch die Sache vereinfachen, indem man Odoac im bevorstehenden Kampf tötet, oder?«
    Totila dachte nach. »Vielleicht. Wenn die Cambrer ihn töten. Stirbt er von meiner Hand, würden mir seine Männer nicht folgen.«
    »Und angenommen, Leovigild bringt ihn um?«
    »Was?« Totila war überrascht. »Leovigild? Den Jungen habe ich bereits erledigt. Mit den Wunden dürfte er kaum noch leben.«
    »Das wissen die Thungier aber nicht! Ich kann ein Phantom heraufbeschwören, das dem jungen Leovigild vollkommen gleicht. Die Thungier sehen dann, wie Leovigild Odoac niedermacht.

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