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Conan-Saga 32 - Conan der Champion

Conan-Saga 32 - Conan der Champion

Titel: Conan-Saga 32 - Conan der Champion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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Da der Feind keine Belagerungsmaschinen hatte, bestand für die Bewohner keine unmittelbare Gefahr auf dem Hof. Möglich, daß sich der eine oder andere Speer dorthin verirrte. Aber Conan war der Meinung, daß jemand, der einem Speer nicht ausweichen konnte, verdiente, aufgespießt zu werden.
    »Macht euch bereit!« rief der Cimmerier. »Werft nicht, bevor ihr ganz sicher seid, auch zu treffen. Kein Grund zur Eile! Sie bieten ein leichtes Ziel, sobald sie unten am Fuß der Mauer sind.«
    Die Gesichter der Männer um ihn zuckten vor Erregung. Sie waren begierig zu kämpfen. Bei den Armeen im Süden hatte Conan als Offizier die größte Mühe gehabt, die widerstrebenden Männer in den Kampf zu treiben. Hier mußte er höllisch aufpassen, daß sie nicht in den Hof liefen, das Tor aufrissen und sich mit gezückten Schwertern auf den Feind stürzten. Mann-gegen-Mann-Kampf. Den liebten die Krieger des Nordens.
    Die Feinde kamen mit Geschrei. Einige trugen lange Leitern. Conan sah an der Bauweise der Leitern, daß diese Krieger noch nie eine Mauer erstürmt hatten. Aber sie würden es schnell lernen, so wie sie auch gelernt hatten, sich gegen Reiter zu schützen. Er ließ seine Blicke über den wahllos anstürmenden Haufen Krieger schweifen. Da waren etliche lange Piken, wie er sie gegen den Jäger benutzt hatte. Conan war erleichtert, daß es nicht allzu viele waren, da man mit ihnen die Verteidiger von der Palisade auf der nicht besonders hohen Mauer zurücktreiben konnte, um einigen unerschrockenen Männern den Aufstieg zu ermöglichen. Hatte aber der Feind erst einmal auf dem Wehrgang sicheren Fuß gefaßt, würden die anderen wie Ameisen über die Leitern heraufkrabbeln. Dann konnte man die Mauer nicht mehr verteidigen, und die Belagerung war zu Ende. Danach kam nur noch das Abschlachten der restlichen Verteidiger.
    Die Angreifer hatten den Fuß der Mauer erreicht. Jetzt prasselten die Geschosse auf sie nieder. Sie hoben die Schilde und riefen den Verteidigern zu, herunterzukommen und wie echte Männer zu kämpfen. Die Antwort war ein weiterer Steinhagel. Ungeschickt legten sie die Leitern an. Anfangs stießen die Verteidiger die Leitern mühelos weg. Doch dann wurden die Versuche der Angreifer entschiedener. Und bald tauchten die Köpfe der Tapfersten vor der Palisade auf.
    Direkt vor Conan schoben sich ein Schild und ein Helm über die Mauer. Der erste Schlag des Cimmeriers traf den Schild, der zweite spaltete den Helm. Beim Sturz riß der Krieger seinen Hintermann auf der Leiter mit in die Tiefe. Conan beugte sich vor, um die Leiter wegzustoßen; aber zufällig oder geplant – die Leiter stand goldrichtig. Ihre Spitze blieb ein Stück unter dem Mauerkranz. Um sie wegzustoßen, mußten sich die Verteidiger weit hinauslehnen. Ein Speerhagel trieb Conan zurück.
    Ein Mann erreichte die Leiterspitze ohne Schild. Er schwang eine Axt so blitzschnell, daß der Cimmerier Mühe hatte, die Schläge mit seinem Schild abzuwehren. Er wartete, bis der Gegner zu einem weiten Schlag ausholte, sprang vor und stieß dem Mann den metallenen Schildbuckel mitten ins Gesicht. Dann setzte er noch einen Schwerthieb in die rechte Seite nach. Rippen knackten unter dem bronzenen Küraß. Schreiend fiel der Mann nach unten. Jetzt griff Conan zu einem Langspeer, benutzte die Palisade als Hebelpunkt und stieß so die Leiter weg. Dies gelang ihm aufgrund seiner Riesenkraft, obwohl drei Männer auf der Leiter standen.
    Auch an anderen Stellen wurden die Leitern ebenso erfolgreich abgewehrt. Die Angreifer versuchten, ihrerseits mit Speeren die Verteidiger zu treffen, was ihnen aber nicht gelang, da es viel schwieriger ist, von unten nach oben zu werfen. Nach einiger Zeit hörte man ein Trompetensignal.
    Conan hielt nach dem Bläser Ausschau und sah drei Männer auf einem Hügel stehen. Einer war klein, fett und hatte einen grauen Bart. Der zweite trug die Felle und das Geweih von Rentieren. Aber der dritte erregte Conans Aufmerksamkeit. Die sinkende Sonne ließ den prächtig verzierten Helm aufblitzen. Ein langer, scheckiger Umhang hing von den breiten Schultern. Odoac, Iilma und Totila! Odoac wirkte nur so klein, weil er neben dem hühnenhaften König der Tormanna stand. Das also war der Mann, mit dem Conan es aufnehmen mußte.
    Totila selbst hatte das Signal geblasen. Die Männer zogen sich von den Mauern zurück. Sie brüllten wütend aus Enttäuschung über solch unmännliche Kriegstaktik. Die Verteidiger jubelten oben auf der Mauer und riefen

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