Conan-Saga 33 - Conan der Herausforderer
einer Frau zusammen war. Ihre Haut nahm die geringe Wärme war, wenn ein alter Mann, der nicht schlafen konnte, sich eine Pfeife anzündete und an die herrlichen Tage der Jugend zurückdachte. Das fehlende Augenlicht machte diesen schurkischen Priestern nichts aus. Unermüdlich suchten diese Raubtiere auf Beutezug nach dem Wild. Sie würden das finden, was sie suchten, oder niemals wieder in ihren Tempel zurückkehren.
Und sie würden Tuanne finden.
Malo vergrub sich in die Wollballen, die in der Scheune lagen, welche er sich als Nachtquartier gewählt hatte. Durch Fragen hatte er herausbekommen, daß der Barbar, der zwei seiner Mitbrüder getötet hatte, tatsächlich hier Zuflucht gesucht hatte. Nun, die würde er nicht finden!
Dieser Barbar, der sich Conan nannte, hatte Cengh und den Boten Mikahl getötet. Daran bestand für Malo kein Zweifel. Die Beweise waren erdrückend. Der cimmerische Kraftprotz war geflohen und hatte die Quelle des Lichtes mitgenommen, welche der Bote zum Tempel gebracht hatte. Würde ein Unschuldiger fliehen? Bestimmt nicht!
Daß dieser cimmerische Gorilla Malo vor seinem Lehrer beschämt und lächerlich gemacht hatte, vergrößerte seine Wut. Daher hatte er sich sofort gemeldet, als Freiwillige gesucht wurden, um den Mörder der beiden Oblaten zu verfolgen. Für dieses eine Mal galten auch die strengen Ordensregeln nicht. Die Klinge an Malos Seite war aus feinstem turenischen Stahl kunstvoll geschmiedet und so scharf, daß er sich damit den Bart scheren konnte. Die sollte dieser Kraftprotz mal mit bloßer Hand abfangen, wie er es mit dem Stab getan hatte, dann gab es aber Blut und Knochen auf der Straße!
Conan mußte für den Tod der beiden Oblaten sterben! Für die Schande, die er Malo zugefügt hatte, sollte dieser Tod langsam und qualvoll sein! Er würde diesen Barbaren wie die Strohpuppe im Training aufschlitzen und seine Innereien in die Gosse werfen!
Morgen würde er den Mörder finden. Morgen würde der Mörder bezahlen. Mit diesen Gedanken schlief Malo ein, um von Ruhm und Blut zu träumen.
Im Herzen von Opkothard, in den Tiefen des schwarzen Tempels, der dem Achtbeinigen-Namenlosen geweiht war, verrichtete ein zaundünner Priester seine abstoßenden Zeremonien. Auf dem Altar lagen die Eingeweide eines getöteten Widders. Ein Dutzend schwarzer Spinnen, auf deren Bäuche eine rote Sanduhr gemalt war, krochen zwischen den Gedärmen und dem geronnenen Blut herum. Der Priester beobachtete aufmerksam die Muster, welche die Spinnen schufen. Die Prophezeiungen verhießen nichts Gutes. In der Stadt waren gefährliche Menschen, einige mit Kräften, mit denen man sich besser nicht anlegte, andere, die diese Kräfte suchten. Menschen wie diese schufen viele Probleme, wenn man nicht aufpaßte.
Der dürre Priester sah den Spinnen noch einen Augenblick länger zu, dann holte er den Zeremonienstab aus dem Gürtel. Die Spinnen hatten ihre Schuldigkeit getan und waren nun überflüssig. Sorgfältig zerstampfte der Priester sie. Die Spinnen waren Weibchen. Was er ihnen zufügte, war auch nicht schlimmer als das, was sie mit ihren Männchen machten, sobald diese ihren Zweck erfüllt hatten. Das Rad des Schicksals drehte sich ewig und erfüllte den kosmischen Kreis.
Er mußte das Ergebnis seiner Augurenschau sofort dem Hohen Priester Emreaves melden, damit dieser gegen die Eindringlinge ins Heiligtum des Spinnengotts Schritte unternehmen konnte.
Eine Spinne zuckte noch auf dem Altar. Vielleicht nur ein Nervenkrampf. Da brachte der Priester schon seinen Stab mit kräftigem Schlag auf sie herab. Ein Teil der Därme spritzte heraus und befleckte ihm das Gewand. Doch nahm er davon keine Notiz. Die Zeremonie war wichtig. Das Gewand konnte gewaschen werden, aber von einer mißhandelten Spinne, die spukte, Tag und Nacht verfolgt zu werden, war etwas anderes.
Zehn
Z EHN
Skeer wachte auf, als ein Mann in der Nähe fluchte. Dieser Mann lag auf dem Boden von Skeers dreckigem Verschlag mit dem Gesicht im stinkenden Heu. Sein Fluchen war gedämpft, da man mit dem Mund voll Kompost nicht besonders laut reden kann.
Skeer war auf einen Schlag hellwach. Er rollte sich mit gezücktem Dolch auf den Eindringling zu. Innerhalb von Sekunden hatte er den Mann beim Schopf gepackt, den Kopf nach hinten gebogen und die Klinge an die merkwürdig saubere Kehle gesetzt. Ein dünner Strahl der Morgensonne schien durch einen Spalt im Bretterdach. Skeer erkannte den Säufer, der in dem anderen Verschlag
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