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Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur

Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur

Titel: Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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bei der feinsten Kavallerieeinheit Sogarias aufnehmen sollte, junger Mann? Wenn ich mir deine Kleidung betrachte, halte ich es für unwahrscheinlich, daß ein Herr bei Hofe für dich eine Kaution hinterlegt.«
    »Ich habe keine Fürsprecher bei Hofe«, gab Manzur freimütig zu. »Aber ich bin hervorragend mit dem Schwert.« Er führte dem Offizier eine schwierige Finte vor.
    »Sehr schön«, meinte der Offizier. »Mit der Klinge kannst du umgehen. Aber in der Armee benutzen wir diese kleinen Waffen nicht. Kannst du auch ein richtiges Schwert schwingen?« Er gab Manzur seine Waffe. Sie war lang und breit und geschwungener als die Manzurs. Dies Schwert hatte die Reichweite, die ein Kavallerist brauchte, und das Gewicht, um eine Rüstung zu spalten.
    Manzur dankte den Göttern, daß der alte Nakhshef ihn an allen möglichen Waffen ausgebildet hatte. Ohne große Mühe führte er dem Offizier sein Können vor.
    »Sehr schön«, meinte dieser, »aber kannst du auch reiten?«
    »Kann ich«, behauptete Manzur. Er war ein recht passabler Reiter, freilich kein ausgebildeter Kavallerist.
    »Dann geh hinüber zu diesem Truppenlager, wo die ganzen Gäule stehen. Da wird eine neue Abteilung aufgestellt. Wenn du dich beeilst, bekommst du vielleicht noch ein Pferd.«
    »Nein«, widersprach Manzur, »es müssen die Roten Adler sein.«
    »Junger Mann«, sagte der Offizier, »du kannst nicht so einfach in die Roten Adler eintreten. Viele möchten das, werden aber abgewiesen, obwohl es erfahrene Krieger sind. Geh in irgendein anderes Regiment und sammle einige Jahre Erfahrung, dann kannst du dich wieder bei mir melden.«
    Manzur ging tiefenttäuscht weg. Aber irgendwie mußte er einen Weg finden, Ishkala in die Steppe der Hungersnot zu folgen.

Fünf
    F ÜNF
     
     
    Als die Sonne sich senkte, brachte man den Männern, die an der Kette lagen, etwas zu essen. Ein Sklave stellte eine Platte und eine Flasche zwischen Rustuf und Conan auf den Boden. Die beiden machten sich mit Heißhunger darüber her. Es gab gutes Brot, Käse und reichlich hervorragendes Rauchfleisch.
    »Das Essen ist hier jedenfalls besser als in der Grube«, meinte Rustuf und griff nach dem nächsten Stück Fleisch.
    Auch für Conan war es die erste vernünftige Mahlzeit seit Tagen. »Man füttert uns, als wäre es unsere Henkersmahlzeit«, sagte er. »Aber halt dich zurück! Mit vollem Bauch kämpft sich's schlecht.« Er nahm einen Schluck aus der Flasche. Kein übler Wein, mit Wasser verdünnt.
    »Stimmt«, sagte Rustuf mit vollem Mund. »Unsere Genossen sehen das nicht so.« Die anderen Gefangenen fraßen wie ausgehungerte Schakale und kämpften um die besten Brocken. Conan schnaubte voller Verachtung über solch mangelnde Selbstdisziplin.
    Nach dem Essen erschien ein Besucher. Es war eine Frau, so tiefverschleiert, daß man nur ihr Gesicht sah. Begleitet wurde sie vom obersten Sklavenaufseher. Sie musterte die Gefangenen wie ein Käufer auf dem Viehmarkt. Jeder Mann mußte vor ihr strammstehen.
    Conan übersah sie, als sie zu ihm kam.
    »He, du!« rief der Sklavenaufseher. »Steh auf!«
    Conan wischte sich Brotkrumen vom Mund.
    »Ist er taub?« fragte die Frau. »Oder versteht er unsere Sprache nicht?«
    »Der versteht alles«, erklärte der Sklavenaufseher. »Der Bursche ist nur anmaßend. Hat einen Wachtposten heute nachmittag ganz schön zugerichtet. Der Krieger, der ihn herbrachte, meint, dieser Kerl sei in Fesseln stolzer als die meisten Freien.« Er versetzte dem Cimmerier mit dem Peitschenknauf einen leichten Schlag auf die Schulter. »Steh auf, Held! Heute abend kannst du deinen Mut beweisen.«
    Langsam schraubte Conan sich zu voller Größe hoch. Die Frau musterte ihn genau. Ihrem kritischen Blick entgingen weder die langen Beine, die breite Brust, der kräftige Nacken und die muskelbepackten Arme. Sie ging um ihn herum und vermerkte auch die Narben. Dann prüfte sie den Bizeps und stupste ihn mit der Hand in den stahlharten Bauch. Zuletzt studierte sie sein Gesicht.
    »Wenn er sauber und ordentlich rasiert ist, könnte man ihn vorzeigen«, meinte sie. »Wie kämpfst du, Fremder?«
    »Ich bin ein Mann des Schwertes, kann aber auch mit anderen Waffen umgehen, mit Axt, Lanze, Streitkolben und Dolch. Ich bin ein Krieger.«
    »Das mag sein. Was man eben bei deinem Volk einen Krieger nennt. Kannst du auch mit bloßen Händen kämpfen?«
    »Bis jetzt hat mich noch keiner bezwungen«, antwortete er und blickte ihr offen ins Gesicht. Sie war wunderschön.
    »Du bist

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