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Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur

Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur

Titel: Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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geschlagen hatte, schaute auf. Sein Haar und sein Bart waren völlig verfilzt, die Zähne gelbe Hauer. »Warum störst du unsere Zeremonie?« fragte er.
    »Ich habe eine Aufgabe für euch«, antwortete Lakhme. »Der Einfluß eines gewissen Menschen auf den Kagan wächst von Tag zu Tag. Dem möchte ich ein Ende setzen.« Nie würde sie mit diesen ekelhaften Kerlen direkt gegen Bartatua Böses planen; aber gegen einen Fremden war es risikolos, sie einzusetzen.
    »Wer ist es?« fragte der uralte Schamane.
    »Der Fremde, dieser Conan. Innerhalb weniger Tage hat er sich vom Fünfziger-Führer zum Kommandanten von fünfhundert emporgedient. Sein Ehrgeiz wird übermächtig; deshalb wünsche ich sein Ende.«
    Der Alte lachte schrill. »Tod ist das Ende jeglichen Ehrgeizes, ganz gleich ob der eines gewöhnlichen Abenteurers oder der eines großen Kagans .«
    »Erwähne den Kagan nicht vor mir«, warnte Lakhme. »Es geht um den Cimmerier. Könnt ihr ihn für mich beseitigen?«
    Wieder lachte der Alte wie ein kreischender Vogel. »Wen könnten wir nicht beseitigen? Wir stehen in Verbindung mit der Welt der Geister. Wir erspähen, was die Zukunft bringt, und können die Urheber von Schadenzaubern entdecken – und natürlich auch selbst todbringende Zauber verhängen. Ja, ich werde den großen Fremden zurückschicken in das Nichts, aus dem er hervorkroch.«
    »Gut. Ich werde dich reichlich belohnen.« Sie wandte sich zum Gehen.
    »Und wie wird unsere Belohnung aussehen?« rief der Schamane.
    Langsam drehte sich Lakhme um. »Gold, Edelsteine oder Silber.«
    »Diese Dinge bedeuten uns nichts«, entgegnete der Alte verächtlich. Lakhme spürte die gierigen Augen aller Schamanen.
    »Was verlangt ihr?«
    »Es gibt einen alten Ritus«, flüsterte der Alte. Seine Stimme raschelte wie das dürre Gras der Steppe im Wind. »Eine überaus wichtige Zeremonie. Wir müssen sie bald wieder abhalten, da sie unsere Kräfte auflädt. Dazu ist eine Frau nötig. Eine Frau so wie du, Herrin. Viele Frauen hätten Angst, an solch einer Zeremonie teilzunehmen; doch du hast den Mut, das zu tun, was deinen Einfluß erhält.« Seine Worte klangen einschmeichelnd. Lakhme sah den weibischen Knaben an, der mit süßlichem Lächeln auf dem geschminkten Gesicht vorbeischwebte. Jenseits der Flammen stand der Hirschmann, seine übersteigerten Attribute glänzten im Feuerschein.
    »Nun gut«, erklärte sie. »Beseitigt den Fremden, dann werde ich an eurer Zeremonie teilnehmen.«
    Auf dem Weg zurück zum Lager hörte Lakhme, wie die Trommeln und Flöten ihr wildes Spiel wieder aufnahmen. Jetzt war Conans Schicksal besiegelt, falls der Samen des Mißtrauens, den sie bei Bartatua gesät hatte, keine Früchte trug. Sie hätte natürlich auch einfach einen Meuchelmörder dingen können, aber sie bezweifelte, daß jemand im Lager den furchteinflößenden Cimmerier zu töten vermochte. Lakhme überließ bei keinem ihrer Pläne dem Zufall eine Chance. Sie sicherte alles doppelt und dreifach ab. Bei Conan, bei Bartatua und auch bei Khondemir.
     
    Conan ritt mit seinen fünfhundert Männern durch ein verwüstetes Land. Hier hatten die Steppenreiter bereits gewütet. Alle paar Meilen stiegen die Rauchsäulen eines brennenden Dorfes in den Himmel. Wege und Straßen waren von Flüchtlingen verstopft, die mit ihrer armseligen Habe auf dem Rücken oder in Bündeln auf dem Kopf dahinmarschierten.
    »Ich werde diese Bauern nie verstehen«, sagte Rustuf beim Anblick des Durcheinanders. »Warum müssen sie weglaufen, wenn ihr Dorf angegriffen wird? Als ob es irgendwo anders sicherer wäre.«
    Conan ließ anhalten, um den Pferden eine kurze Rast zu gewähren und einen besonders großen Haufen Flüchtiger vorbeizulassen. Seine Männer hatten sich mit dem Schwert freie Bahn schaffen wollen, doch er hielt sie zurück und erinnerte an den Befehl des Kagans, Massaker noch zu vermeiden.
    »Vielleicht ist das der Grund, daß wir die Dörfer verbrennen«, meinte Conan.
    »Wie lange braucht man, um so eine Hütte wieder aufzubauen? Würden sie bleiben, wären sie ziemlich sicher. Sie könnten sich nach Abzug der Soldaten Eßbares von den Feldern holen. So laufen sie alle in die Stadt, wo sie mit Sicherheit verhungern oder an der Pest sterben.«
    »Sie haben Angst, ausgeplündert zu werden«, sagte Fawd.
    »Aber das ist doch auch Blödsinn«, fuhr Rustuf auf. »Die sind doch schon ausgeraubt. Außerdem besaßen sie kaum etwas. Den Rest schleppen sie in Bündeln auf dem Kopf weg, wo man es

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