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Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur

Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur

Titel: Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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hinaufzureiten. Doch alle brachen nach wenigen Schritten tödlich getroffen zusammen.
    Innerhalb weniger Minuten war der Paß ein ekelhafter Klumpen aus Leichen in Rüstungen. Auf Conans Befehl hin schwenkte Guyak die gelbe Flagge. Jetzt stürmten die Hyrkanier die Abhänge hinunter und verfolgten mit ihren Pfeilen die Feinde, die den Paß schon hinter sich gebracht hatten. Die wilden Steppenreiter teilten sich nach rechts und links. Im Nu waren die Reste der Bukhrosher umzingelt. Flucht war sinnlos. Die Pfeile durchbohrten erbarmungslos Mensch und Tier. Kettenhemden boten nicht mehr Schutz als Spinnweben.
    Die Hyrkanier ritten jetzt auf die beiden Bergkuppen zu, allerdings ohne den von Leichen verstopften Paß zu benutzen. Wieder teilten sie sich in zwei Gruppen und stürmten mit wildem Kriegsgeheul an den Abhängen auf die Nachhut zu, die immer noch versuchte, einen Weg in den Paß zu erzwingen. Conan sah, wie die beiden mächtigen Scheren seiner Truppe sich um den Feind legten. Vergeblich mühten sich die Bukhrosher um eine halbwegs geordnete Schlachtordnung. Sie vermehrten nur das Durcheinander.
    Die Steppenreiter stachen die dichtgedrängten Soldaten reihenweise ab. Jetzt hatte die Nachhut genug. In kleinen Gruppen lösten sie sich aus dem Gemetzel und ritten in vollem Galopp zur Straße, zurück nach Bukhrosha. Doch die Steppenreiter setzten ihnen nach und schossen erbarmungslos auf die Fliehenden.
    »Weiße Flagge!« befahl Conan. Sobald die Bogenschützen das Signal sahen, gaben sie die Verfolgung auf und machten kehrt. Der Cimmerier kam von seinem Beobachtungsposten herab. Es war ein großer Sieg; aber er konnte sich nicht recht darüber freuen. Trotz ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit hatten die Städter gegen die Steppenreiter so viele Chancen wie unbewaffnete Kinder gehabt. Conan liebte Schlachten, verabscheute jedoch Massaker.
    Als er den Fuß des Berges erreicht hatte, waren seine Männer schon dabei, Pfeile aus den Leichen zu ziehen und Rüstungen und Wertsachen einzusammeln. Der Geruch des Blutes lag schwer in der Luft. Fliegenschwärme waren auch schon eingetroffen. Hoch oben zogen die Geier ihre Kreise. Rustuf ritt zum Cimmerier. Sein Gesicht war ungewohnt ernst.
    »Dein Plan ist gelungen«, sagte der Kozak. »Aber das ist eine unmännliche Art zu kämpfen.«
    »Da hast du recht«, sagte Conan. »Schwert gegen Schwert ist besser. Diese Männer werden es nicht so leicht haben, wenn wir vor den Mauern von Sogaria liegen. Noch nie habe ich eine Belagerung erlebt, wo die Belagerer nicht auch schwere Verluste hinnehmen mußten. Du kannst eine Festung nicht mit Pfeilen erobern.«
     
    Das Lager des Kagan war zwei Tagesmärsche von Sogaria entfernt, als Conan mit seinen fünfhundert Männern einritt und die Beute vor dem großen Zelt niederlegen ließ. Conan entließ die Männer mit dem Befehl, sein Zelt aufzuschlagen, während er Meldung machte. Vor dem großen Zelt lag schon viel andere Beute, die mit Karren weggeschafft wurde.
    Nachdem Conan Meldung gemacht hatte, ging er zu seinem Zelt. Aufgeregt schnatternd, mit verängstigten Gesichtern standen seine Männer daneben. Der Cimmerier konnte sich nicht denken, was diesen tapferen Kriegern Angst einjagen könnte; aber ein ungutes Gefühl beschlich ihn.
    »Was ist los, Rustuf?« fragte er.
    »Komm und sieh selbst!«
    Der Kozak führte ihn zum Zelteingang. Davor hatte jemand eine Stange in den Boden gerammt. Von ihrer Spitze baumelte ein Bündel, das mit Federn, Schnäbeln und Klauen verziert war. Außerdem waren da noch Knochen und Kräuter, alles in Häute mit bunten Schnüren befestigt.
    Der Cimmerier schnaubte verächtlich. »Was soll dieser Kram?«
    »Du bist verflucht, Kapitän«, erklärte Guyak. »Dies ist ein Schamanenfluch. Solange er nicht von dir genommen ist, hast du kein Glück. Alle deine Unternehmungen schlagen fehl, du wirst krank und stirbst bald.« Die anderen Männer nickten und musterten ihren Anführer mit furchtsamen Blicken.
    »Was?« brüllte Conan wütend. »Sind das dieselben Männer, die gerade noch einen sechsfach überlegenen Feind vernichtend schlugen und jetzt vor einem dreckigen Bündel vor Angst zittern?« Er blickte in die Runde, doch man wich seinen Blicken aus. »Welcher Schamane hat das getan?«
    »Wir haben niemanden gesehen, Kapitän«, antwortete Guyak. »Die Schamanen machen sich unsichtbar. Doch kann in diesem Lager niemand ohne die Erlaubnis von Danaqan magische Handlungen vornehmen.«
    »Wo ist dieser alte

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