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Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur

Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur

Titel: Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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daß ich heute so milde gestimmt bin.«
    Auf dem Weg zurück ins Zelt war der Cimmerier zufrieden, daß er für den Augenblick vor den Schamanen seine Ruhe hatte. Er war froh, daß er die Sache selbst geregelt hatte statt sie vor den Kagan zu bringen. Der Ärger war in Bartatuas Zelt entstanden. Er schüttelte den Kopf. König, Priester, Konkubine. Es war tödlich, in einem solchen Dreieck zu stehen. Bei den Hyrkaniern herrschte dieselbe Korruption wie an zivilisierten Höfen.
    Als er ins Zelt trat, schauten Rustuf und Fawd ihn erwartungsvoll an. Sie hatten sich inzwischen dem nächsten Weinschlauch gewidmet.
    »Wie ist es gelaufen?« fragte Rustuf.
    »Er ist schließlich doch noch zur Einsicht gelangt. Trotzdem halte ich es für eine gute Idee, wenn wir von jetzt an dafür sorgen, daß jederzeit schnelle Pferde für uns bereitstehen.«
    »Ich halte das seit eh und je so«, erklärte Rustuf.

Neun
    N EUN
     
     
    Als die Sonne sich senkte, schloß die Stadt Sogaria ihre Tore endgültig. Sie sollten erst wieder geöffnet werden, wenn der Feind nicht mehr ihr Gebiet bedrohte. Trompeten erschallten, Gongs ertönten, als die schweren Holzbalken in die Eisenklammern geschoben wurden. Maurer verschlossen die Toreingänge mit zugehauenen Steinen. Von nun an konnte man nur noch durch die kleinen Ausfallstore hinein und hinaus, durch welche Reiter im Gänsemarsch reiten mußten. Diese Tore waren leicht zu verteidigen.
    Auf den Mauern standen Bürger, die man dienstverpflichtet hatte, Schulter an Schulter mit erfahrenen Kriegern, welche die Maschinen in Stellung brachten, mit denen man heißes Öl und Steinbrocken auf die Angreifer herabschleudern konnte. Wachtposten hielten vom höchsten Turm der Stadt nach den schrecklichen Steppenreitern Ausschau.
    Ein Schrei erhob sich. Im Westen war eine Reiterkolonne auf der niedrigen Hügelkette aufgetaucht. Dann sah man eine weitere im Süden, die auf der breiten Straße angeritten kam. Finger zeigten nach Norden. Auf der Mauerböschung, welche die Grenze zur unendlich weiten Steppe war, standen unzählige Reiter.
    Diese wilden Nomaden boten einen schreckenerregenden Anblick, doch die Klügeren in der Stadt wußten, daß sie nicht die größte Bedrohung darstellten. Die schlimmste Gefahr drohte von den unscheinbaren Massen von Arbeitern, die langsam und mühsam die Mauern von Sogaria untergraben, den Burggraben aufschütten und dann die Sturmleitern heranschleppen würden.
    Viele machten sich Gedanken, wo wohl die Abteilung der Roten Adler steckte, die die Stadt vor einigen Tagen unter der Führung des turanischen Zauberers Khondemir verlassen hatte.
     
    Zu dieser Zeit durchquerten Khondemir und seine Begleiter die Steppe der Hungersnot. Der Name paßte gut zu diesem trockenen Gebiet, in dem es kaum Wasser und Weidegras gab. Die Packpferde verminderten zwar das Tempo, waren aber nötig, da sie das zur Fütterung der Reittiere notwendige Getreide mitführten. Sonst hätte man die Pferde tagelang nach Gras suchen lassen müssen.
    Prinzessin Ishkala saß verängstigt in ihrer Prachtkutsche. Sie machte sich Gedanken, welch wahnwitzigen Plan ihr treuer, aber törichter Geliebter aushecken mochte. Sie kannte Manzur gut genug, um zu wissen, daß er ihr nie gehorchen und bis zu ihrer Rückkehr in Sogaria ausharren würde.
    Wenn es überhaupt eine Rückkehr für sie gab! Der Zauberer Khondemir behandelte sie abweisend und kalt. Aus seinem Zelt hörte sie jede Nacht seltsame Geräusche. Morgens schickte er eine Taube los, an deren Bein ein Röhrchen befestigt war. Jeden Abend flog eine andere Taube ins Lager. Die trug er sogleich in sein Zelt. Niemand bekam die Meldungen dieser Vögel je zu sehen. Brieftauben waren sehr beliebt und keineswegs ungewöhnlich; aber welcher Vogel fand untrüglich eine Kolonne, die jeden Tag ihren Standort veränderte?
    Ishkala beugte sich aus der Kutsche und winkte Kapitän Jeku, dem Führer der Eskorte. Der Offizier mit der glitzernden Uniform ritt sofort zu ihr und salutierte mit der silberbeschlagenen Reitgerte. »Ja, Herrin?«
    »Kapitän, was haltet ihr vom Turanier Khondemir?«
    »Halten, Herrin?« Er runzelte die Stirn bei dieser für ihn offenbar ungewohnten Denkanstrengung. »Was soll ich von ihm halten? Meine Befehle lauten, ihn an ein Ziel zu eskortieren, das er selbst wählt, und das tue ich.«
    »Natürlich müßt Ihr die Befehle meines Vaters ausführen«, sagte die Prinzessin ungeduldig. »Aber findet ihr es nicht seltsam, daß Khondemir dauernd

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