Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur

Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur

Titel: Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
Vom Netzwerk:
Palast, der den einzig brauchbaren Soldaten mit einer Selbstmordmission rausjagen will?«
    Manzur scherte sich nicht um die zänkische Art. Das hieß nur, daß der Kerl schon halbbetrunken war, wodurch sein Plan noch leichter wurde.
    »Verzeih, daß ich dich belästige«, sagte Manzur nur, »aber ich habe so herrliche Sachen über euch Männer vom Boten-Corps gehört, daß es mir eine Ehre wäre, dich zu einem oder zwei Glas Wein einzuladen. Ich bin Poet und würde gern ein Epos über eure Heldentaten und diesen Krieg schreiben, sobald wir die Wilden vertrieben haben.«
    Bei der Erwähnung von Wein wurden die Züge des Mannes heller. »Es wird nicht mehr viele geben, die deine Verse hören können, wenn dieser Krieg vorbei ist. Aber setz dich ruhig. Ja, wir sind die feinste Truppe der ganzen Armee, alles ausgesuchte Männer und die besten Gäule. Und das hier ist unser Paß.« Er schlug mit der Hand auf die vergoldete Kapsel an seiner Seite. »Wenn ich im Dienst bin und auf einen Fürsten treffe, und mein Pferd ist müde, kann ich verlangen, daß er mir sein Pferd gibt. Das muß er tun. Er kann sich ja beim Prinzen Wiedergutmachung holen.«
    Der Krug mit Wein traf ein. Manzur schenkte dem Boten kräftig ein, sich nur wenig. »Erzähl mir mehr!«
    Die nächsten beiden Stunden schwelgte der Mann in Geschichten über die Abenteuer des Boten-Corps. Gegen Ende lallte er nur noch. Dann sank sein Kopf auf die Tischplatte. Manzur packte ihn und stellte ihn auf die Beine.
    »Zeit, daß du in deine Unterkunft zurückkommst«, sagte er. »Laß dir helfen, mein Freund!«
    Keiner schaute auf, als Manzur den Betrunkenen aus der Taverne abschleppte. Anscheinend war der Mann bei seinen Kameraden nicht besonders beliebt. Statt ihn ins Bett zu schaffen, ging Manzur in einen dunklen Hinterhof bei den Stallungen. Als er wieder heraustrat, trug er die Uniform des Boten-Corps. Er hatte nur sein eigenes Schwert und den Dolch behalten.
    Schnell musterte Manzur die Pferde vor der Taverne. Endlich entdeckte er den Namen seines Zechkumpanen auf einer Satteldecke. Er band das Pferd los und führte es am Zaum ein Stück weg. Dann stieg er auf und ritt vorsichtig durch die verstopften Straßen.
    Die Wachen am Nordtor warfen einen Blick auf den gelben Federbusch. »Noch eine Botschaft heute nacht?« fragte ein Posten. »Wohin geht's denn, Bote?«
    »Du weißt doch genau, daß ich das nicht sagen kann«, bluffte Manzur.
    »Entschuldige«, sagte der Wachtposten. »Eine Minute, dann ist das Tor offen. Steig schon ab!«
    »Absteigen?« fragte Manzur erstaunt.
    »Klar, damit wir die Hufe umwickeln können. Die Erde ist hart vor den Mauern, und du willst doch nicht, daß sie dich meilenweit hören, oder?«
    »Ja, natürlich«, sagte Manzur erleichtert. »Irgendwie kann ich mich schlecht an den Gedanken gewöhnen, daß Sogaria belagert wird.« Er hoffte, daß der Mann nicht mißtrauisch würde. Aber dieser wickelte nur dicke Strohbündel um die Hufe.
    Als er fertig war, stieg Manzur wieder in den Sattel und ritt durch das kleine Ausfalltor hinaus. Er gab sich Mühe, das ungeduldige Pferd zurückzuhalten und keinen Lärm zu machen. Er stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, als kein Pfeilhagel seinen Auszug begleitete.
    In der Ferne konnte er die Lagerfeuer der Hyrkanier sehen. Er hielt an und lauschte. Keine Patrouillen zu sehen oder zu hören. Langsam ritt er nach Nordwesten weiter. Als Junge hatte er oft den kleinen Bauernhof seiner Verwandten besucht, die am Rande des kultivierten Landes lag. Der Hof war bestimmt in Schutt und Asche, aber dort führte ein im Sommer ausgetrockneter kleiner Fluß vorbei. Manzur hoffte, im Schutz des Bachbetts ungesehen durch die feindlichen Linien zu gelangen.
    Nach einer Stunde hatte er den Bachlauf fast erreicht. Aufmerksam blickte er auf den Boden unter den Hufen seines Pferdes. Da sprach ihn unvermittelt jemand von rechts an. »Wer bist du? Zu welcher Horde gehörst du?«
    Manzur verstand den Dialekt der Steppenvölker nur mühsam. Er wollte nicht fliehen, da er nicht ganz sicher war, wo das Bachbett sich befand. Fieberhaft versuchte er sich an alles zu erinnern, was er je von Nomaden gehört hatte. Sicher war, daß sie Säufer waren. Manzur ließ sich nach vorn fallen und lallte ein altes Schafhirtenlied.
    »Ich habe dich gefragt, wer du bist, Kerl!« brüllte der Mann. Zwei Männer ritten näher.
    »Wieder ein Besoffener«, sagte eine andere Stimme. »Der Kagan wird dir die Haut vom Leib ziehen.«
    Eine Hand

Weitere Kostenlose Bücher