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Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur

Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur

Titel: Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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gibt.«
    Typisch Bartatua! Erst überschüttete er einen Mann mit Wohlwollen, dann schickte er ihn zu einem Himmelfahrtskommando aus. Als herumziehender Abenteurer konnte Conan nicht protestieren, daher sagte er: »In Ordnung, Kagan! Hast du ein besonderes Ziel im Auge?«
    Bartatua zeigte auf ein großes Gebäude in dem Modell. »Hier, der Palast des Prinzen. Die Stadt ist von Flüchtlingen überschwemmt, da dürftest du kaum Schwierigkeiten haben, sobald du über der Mauer bist. Vielleicht hörst du etwas, was für mich wichtig ist.«
    Conan überlegte, ob der Mann eine Ahnung hatte, wie gefährlich die Mission war. Dann entschied er, daß der Kagan es wußte, daß es ihm aber gleichgültig war. Die Leben anderer Menschen waren in seinem Machtspiel nur Figuren. Conan war eine sehr unwichtige Figur.
    »Noch etwas?« fragte der Cimmerier kurz.
    »Eine Überprüfung der Verteidigungsanlagen wäre von Vorteil und natürlich die Zahl der Pferde in den Stallungen. Außerdem würde mich die Stimmung der Soldaten und Flüchtlinge interessieren; aber das kann auch bis zur nächsten Mission warten.«
    »Noch eine Mission? Nun denn, Kagan, ich mache mich für die heute nacht fertig.«
    »Tu das«, sagte Bartatua und widmete seine Aufmerksamkeit wieder dem Stadtmodell. »Ach ja, Conan – enttäusch mich nicht!«
    Wortlos verließ der Cimmerier das Zelt.
     
    »Das ist der reine Wahnsinn, Conan!« rief Rustuf. Die beiden Männer saßen in ihrem Zelt. Fawd war auf Patrouille. »Tu's nicht! Laß uns die besten Pferde nehmen und so schnell wie möglich abhauen. Die Belagerung zieht sich noch monatelang hin. Dann wird nichts übrig sein als Schutt und Asche. Komm, ich habe ein paar Notreserven beiseite geschafft, und mein Beutel ist von den Gewinnen im Würfeln gut gefüllt. Wir suchen uns eine vernünftige Armee ohne einen wahnwitzigen Führer, der die ganze Welt zerstören will, um sie zu beherrschen. Ich will in einer Armee dienen, wo die wichtigen Dinge des Lebens geschätzt werden: Beute, Weiber und guter Wein.«
    »Ich habe auch einen Vorrat angelegt«, sagte der Cimmerier. »Vielleicht verwende ich ihn eines Tages; aber ich pflege nicht den Anführer zu verlassen, unter dem ich diene. Sollte er ein falsches Spiel mit mir treiben, steht die Sache natürlich anders. Aber bis jetzt hat mich Bartatua anständig behandelt und vom Sklaven zum Offizier befördert.«
    »Und jetzt schickt er dich auf eine Mission, die deinen sicheren Tod bedeutet«, sagte der Kozak.
    Conan hob die Schultern. »In welchem Krieg schickte mich der Führer nicht auf gefährliche Missionen? Wäre es etwas Lächerliches oder aus einer Laune heraus, hätte ich keine Bedenken, wegzureiten. Aber Informationen über die Lage in der Stadt und die Stimmung der Leute sind wichtig. Und er hat in mir nun mal einen Mann, der Mauern erklettern und fremde Sprachen sprechen kann. Der Plan ist vernünftig. Ich bin auch nicht sicher, ob ich dabei draufgehe. So leicht bin ich nicht umzubringen.«
    Rustuf warf vor Verzweiflung die Hände in die Luft. »Man kann Mut und Treue auch zu weit treiben!«
     
    Conan stand am Fuß der Stadtmauer und griff nach oben. Er erwischte einen Spalt zwischen den Steinen und begann mit dem Aufstieg. Jeder, der nicht in den Bergen Cimmeriens großgeworden war, hätte die Mauern für unbezwingbar gehalten. Die Jahre als Dieb in den reichen Städten hatten Conans Kletterkünste so gefördert, daß eine alte verwitterte Stadtmauer für ihn kaum schwieriger als eine Leiter war.
    Die Schwierigkeit lag darin, nicht gehört oder gesehen zu werden. Zu diesem Zweck hatte er eine dunkle Tunika gewählt und die Haut mit Ruß geschwärzt. Um unnötigen Lärm zu vermeiden, trug er nur im Gürtel auf dem Rücken einen Dolch. Die Sandalen hingen ihm zusammengeknüpft um den Hals.
    Am Abend hatte er die Mauern genau studiert und eine Stelle gefunden, wo es die wenigsten Wachtposten gab. Hier stand die Mauer an einem felsigen Abhang. Niemand erwartete einen Angriff von solchem Gelände aus. Daher hatte man hier nur ein paar verschlafene Männer aufgestellt.
    Jetzt näherte er sich dem Mauerkranz. Er hielt inne. Direkt über ihm stand ein Wachtposten auf den Speer gelehnt und unterhielt sich mit einem Kameraden. Da schwirrten plötzlich Brandpfeile herauf, ein Stück rechts von ihm. Die Wachen schlugen Alarm.
    Disziplinlos rannten sie zu der Stelle, wo die Pfeile aufgetroffen waren. Conan hatte mit diesem unsoldatischen Verhalten gerechnet. Hier hatte man

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