Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur

Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur

Titel: Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
Vom Netzwerk:
Zivilisten eingesetzt. Die richtigen Truppen standen an Stellen, wo man einen Angriff erwarten mußte.
    Sobald der Platz über dem Cimmerier leer war, schwang dieser sich mit der Geschmeidigkeit eines Tigers über die Mauerbrüstung. Dann ließ er sich fallen, um sich umzusehen. Rechts von ihm sorgten die Brandpfeile immer noch für Aufregung. Er hatte einigen seiner Männer den Befehl gegeben, noch ein paar Minuten weiterzuschießen, nachdem er die Mauer überwunden hatte. Links von ihm gab es eine Treppe, die direkt zur Straße hinunterführte. Mit einem Sprung hatte er sie erreicht und huschte lautlos hinunter. Auf halber Höhe hörte er Stimmen über sich.
    »Sie haben aufgehört zu schießen«, sagte einer der Wachtposten.
    »Brennt es irgendwo?« fragte jemand mit Autorität in der Stimme.
    »Alles aus«, meldete ein anderer.
    »Gut«, meinte die Stimme mit Autorität. »Es war nur ein Störmanöver. Sie wollen uns den Schlaf rauben und unsere Nerven aufreiben. Aber wieso seid ihr Kerle nicht auf eurem Posten? Geht sofort zurück, oder ich lasse euch bei Sonnenaufgang wegen Pflichtvergessenheit auspeitschen.«
    Conan grinste. Er kannte den Ärger, den ein erfahrener Soldat mit unausgebildeten Zivilisten hatte. Dann nahm er noch die letzten Stufen bis zur Straße. Sofort mischte er sich unters Volk. Die meisten Leute hatten sich in Decken oder Mäntel gehüllt und versuchten etwas zu schlafen, ehe ein neuer langweiliger Tag heraufzog.
    Der Cimmerier sah an der Straßenecke einen Brunnen. Eine kleine steinerne Göttin hielt einen Krug, aus dem Wasser in ein Marmorbecken in Muschelform floß. Schnell wusch er sich den Ruß ab.
    Nun konnte er unbeschwerter durch die engen Straßen gehen. Er hatte keine Angst, unerwünschte Aufmerksamkeit zu erregen, da alle möglichen Fremden von den Karawanen umherliefen. Außerdem sah der Cimmerier nun wirklich nicht wie ein Hyrkanier aus. Da er bis Sonnenaufgang noch sehr viel Zeit hatte, schlenderte er gemächlich zum Palast des Prinzen.
    Aus einer Taverne drangen fröhliche Stimmen. Conan bückte sich und schob den seidenen Vorhang zurück, der den niedrigen Eingang verhüllte. Die Schenke bestand nur aus einem einzigen Raum. Die Gäste waren größtenteils Fremde, die mit Karawanen aus aller Herren Länder hergekommen waren. Obwohl diese Taverne im reichen Sogaria nur ein bescheidenes Etablissement darstellte, beeindruckte ihre Ausstattung den Cimmerier. Wände und Decke waren aus exotischen Hölzern gefertigt, überall hingen die reich bestickten Seidenteppiche, für welche die Stadt berühmt war.
    Ein Schankmädchen stellte eine Platte mit Brot, Käse und Obst vor ihn auf den Tisch. Er bestellte einen Krug Wein. Offensichtlich waren Essen und Trinken noch nicht rationiert. Über dem Feuer drehten sich große Fleischstücke; aber das war kein Wunder. In einer belagerten Stadt wurde das Vieh als erstes geschlachtet, um Futter zu sparen. Obst, Gemüse und Oliven kamen als nächstes dran, da sie schnell verdarben. Am Schluß aß man getrocknete Bohnen, Käse und das Getreide, das die Ratten und Getreidekäfer nicht gefressen hatten. Wie es hier aussah, konnte Conan melden, daß die Stadt guten Mutes war und keineswegs die Absicht hatte, sich zu ergeben. Sogaria mußte außerdem der Ansicht sein, daß die Belagerung höchstens ein paar Wochen dauern werde. Vielleicht war Unkenntnis der Grund für diese optimistische Haltung, aber er war da nicht sicher.
    Eine Gruppe junger Männer kam herein. Sie protzten mit ihren Rüstungen, die offensichtlich neu waren. Nach kurzem Umhersehen ließen sie sich, ohne zu fragen, an Conans Tisch nieder und riefen nach dem Schankmädchen.
    Einer musterte Conan finster. »Du siehst kräftig und gesund aus«, sagte er. »Warum trägst du keine Waffen und verteidigst nicht unsere Stadt?«
    Conan spielte den Einfaltspinsel. »Ich fremd hier. Nicht sprechen Sprache gut.«
    »Das sollte verboten werden«, erklärte ein anderer junger Mann. »Daß Fremde in unserer Stadt Zuflucht finden und am Kampf nicht teilnehmen.«
    »Laß unsere Gäste in Ruhe!« fuhr ihn das Schankmädchen an. »Der Unterschied zwischen ihm und euch ist, daß er für seine Zeche bezahlt, während ich euch umsonst verköstigen muß, solange ihr die Farben der Stadt tragt.«
    »Das ist doch wirklich nicht zuviel verlangt«, sagte ein junger Held. »Schließlich riskieren wir Kopf und Kragen für die hilflosen Zivilisten. Los, bring uns Essen und den besten Wein!«
    »Essen ja«,

Weitere Kostenlose Bücher