Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur

Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur

Titel: Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
Vom Netzwerk:
auf und gähnte. »Der Kagan will meinen Bericht erst in Stunden hören. Zuerst muß ich eine Ewigkeit lang bei dem Festmahl mit den anderen Anführern dabeisitzen, die mich allesamt nicht zur Kenntnis nehmen. Wenn alle weg sind, kann ich meinen Bericht abliefern. Ich weiß nicht, warum er mich nicht erst dann zu sich befiehlt, wenn er mir zuhören will.«
    »Vielleicht möchte er mit deiner Schönheit dem Festessen den richtigen Rahmen verleihen.« Conan warf eine stinkende Satteldecke nach dem Turanier, der sich lachend duckte.
    Wie erwartet mußte der Cimmerier das endlose Essen absitzen, während der Kagan seinen Verbündeten Honig ums Maul schmierte und sich die Berichte der einzelnen Hordenführer und des khitanischen Ingenieurs anhörte. Der Khitanier erläuterte lang und breit, wie er die Seitenwände der Rampe bauen und das Innere mit Erde und Schutt auffüllen wollte. Seiner optimistischen Schätzung nach würde er pro Arbeitstag mindestens fünfhundert Sklaven verlieren. Der Kagan fand diese Verluste nicht tragisch.
    Die Anführer der Horden verstanden von Bautechnik höchstens so viel, daß sie Steine kreisförmig um ein Lagerfeuer legen konnten. Sie hatten Mühe, ihre Langeweile nicht zu zeigen. Sie hatten nicht verstanden, daß der Kagan die Belagerung von Sogaria als Paradebeispiel für sie durchführte, damit sie ihm in Zukunft wirkungsvoller dienen konnten.
    Conan unterdrückte ein Gähnen. Er aß kräftig, trank aber mäßig und wartete auf die Gelegenheit, seinen Bericht zu erstatten und weiterzuschlafen. Endlich erhob sich Bartatua und entließ die Gäste.
    »Nun, Conan, was hast du in Sogaria erfahren?« wandte er sich leutselig an den Cimmerier.
    »Sie rechnen mit einer kurzen Belagerung«, antwortete er.
    »Wie kommen sie auf diesen Gedanken? Was ...« Der Kagan wurde unterbrochen. Vor dem Zelt wurden Trommeln und Gesang laut, begleitet von Rasseln und schrillem Pfeifen.
    »Was soll das?« rief Bartatua aufgebracht.
    Die abstoßende Gestalt Danaqans tauchte im Eingang auf. Mit wild rollenden Augen schüttelte der Alte seine Rassel und verstreute buntes Pulver. Sobald das Pulver die Flammen einer Fackel oder eines Kohlenbeckens berührten, explodierte es grell und stank furchtbar.
    »Was willst du, Schamane?« fragte der Kagan.
    » Kagan, ich habe mit meinen Schamanenbrüdern Beweise für einen verräterischen Anschlag gegen dich entdeckt. Da wir immer nur auf dein Wohl bedacht sind, müssen wir dir melden, daß wir heute abend herausfanden, daß dir jemand nach dem Leben trachtet. Komm zu uns nach draußen, dann werden wir dir mittels unserer Kunst zeigen, wer dieser Schurke ist.«
    Bartatua musterte den Alten unter zusammengezogenen Brauen. »Nun gut, Schamane; aber ich rate dir, bessere Beweise als einen ausgestreckten Zeigefinger zu bringen. Solltest du darauf aus sein, einen mir treu ergebenen Mann in Mißkredit zu bringen, um mich zu schwächen, lasse ich dir bei lebendigem Leib die Haut abziehen.«
    Der Alte grinste und nickte. »Sei unbesorgt, Kagan. Wenn wir den Schuldigen finden, wird kein Zweifel über seine Schurkerei bestehen. Unsere Götter lassen ihrer nicht spotten.«
    Als Bartatua zum Eingang schritt, sagte er zu Conan: »Cimmerier, warte hier! Ich möchte unbedingt deinen Bericht hören. Dieser alte Scharlatan wird mich nicht lange aufhalten.«
    Conan ging ein paar Minuten hin und her. Dann warf er sich auf einen ledernen Diwan. Mit dem Daumen der linken Hand lockerte er das Schwert in der Scheide. Er vermutete, daß die Schamanen etwas gegen ihn im Schilde führten, und wollte nicht überrascht werden. Sein schnellstes Pferd war draußen angebunden. Leider hatte er die gepackten Satteltaschen nicht aufgeschnallt, ehe er herkam. Der heutige Abend mochte sehr wohl mit einer überstürzten Flucht enden.
    »Wie ich sehe, steigst du immer weiter auf, Barbar.« Die Stimme kam hinter dem Vorhang bei Bartatuas Hochsitz. Conan stand auf, als die vendhyanische Frau hervortrat. Sie trug silbergetriebene Brustplatten mit strahlenden großen Rubinen in der Mitte. Ein ähnlicher Rubin glänzte auch in ihrem Nabel. Ein silberner Gürtel umschloß ihre Taille. Von ihm hing ein knöchellanger schwarzer Rock aus hauchdünner Seide. Sie war bis auf die Ringe an den Zehen barfuß.
    Conan verbeugte sich. »In diesem Lager Barbar genannt zu werden, ist nichts Besonderes, edle Frau. Ich erfreue mich der Gunst des Kagan, weil ich ihm treu diene, was er großherzig belohnt.«
    »Du bist ein

Weitere Kostenlose Bücher