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Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur

Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur

Titel: Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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Gebieter an der Spitze kann es nicht fehlschlagen«, sagte Lakhme und schenkte ihm nochmals ein.
    Nach einer kurzen Erholungspause ging Bartatua wieder. Er wolle die Nacht bei seinen Männern verbringen, wie er Lakhme erklärte. Sie tat so, als widerstrebe es ihr, ihn gehenzulassen. Doch kaum war er verschwunden, machte sie sich selbst für ihren nächtlichen Ausflug fertig.
     
    Ganz in schwarze Gewänder gehüllt, schlüpfte Lakhme aus dem Zelt. Kein Wachtposten war in der Nähe. Die ganze Aufmerksamkeit galt der Stadt der Grabhügel. Der Ushi-Kagan hatte befohlen, daß bei Todesstrafe niemand entweichen durfte, der wußte, wo dieser heilige Ort lag. Sie ging auf die hyrkanischen Linien zu.
    Aus dem Dunkel trat eine Gestalt hervor, ebenfalls schwarz gekleidet. »Hier bin ich, Herrin.«
    »Hast du meine Anordnungen befolgt, Bajazet?«
    »Ja, Herrin. Nicht weit von hier ist eine Senke, die führt auf die Stadt zu. Ich habe dafür gesorgt, daß mein Führer mich dort als Wache postiert. Wenn du gebückt gehst, kommst du unbemerkt zum Erdwall.«
    »Das hast du gut gemacht. Sag mir, Bajazet, bist du nicht auch empört, daß die Fremden die heiligen Stätten besudeln?« Falls der Mann doch noch Skrupel hatte, war es besser, das gleich herauszubringen. Nichts war so gefährlich wie ein widerwilliger Komplize. Lieber ihn gleich töten als ihn als möglichen Verräter im Rücken zu haben.
    »Ich bin kein Ashkuz!« Er spuckte aus. »Die Grabstätten von Bartatuas Stamm bedeuten mir nichts. Ich möchte nur meinen Herren rächen, den edlen Kuchlug, den der Ushi-Kagan so heimtückisch ermordete.«
    »Sehr gut«, sagte Lakhme. »Vergiß das nicht!«
    Als sie sich der Senke näherten, waren sie so in Gedanken bei ihrer Aufgabe, daß sie die beiden Schatten nicht bemerkten, die in der Dunkelheit an ihnen vorbeischlichen.
     
    Die verschlafenen Wachtposten fuhren erschreckt hoch, als plötzlich vor ihnen eine schwarzgekleidete Gestalt auftauchte. Sie senkten sofort die Lanzen. Doch die Gestalt lüpfte den Schleier, so daß sie das Gesicht einer schönen Frau im Feuerschein erkennen konnten.
    »Sagt eurem Herrn, daß Lakhme hier ist!« befahl sie.
    Ein Offizier kam eilends herbei. »Der edle Khondemir erwartet dich, Herrin«, sagte er. Sein silbergetriebener Helm glänzte. »Ich werde dich zu ihm führen.«
    Sie gingen durch das Lager, das heute ausnahmsweise ruhig war. Selbst die ausschweifendsten Schurken wußten, daß sie vor einer Schlacht sich nicht betrinken durften. Der Offizier führte Lakhme an den Fuß des höchsten Grabhügels.
    »Dort oben«, erklärte er und deutete zur Spitze des riesigen, mit Gras bewachsenen künstlichen Hügels. »Unser Herrscher ist dort oben. Die Männer haben ihm schon den ganzen Tag bei seinen Vorbereitungen geholfen. Seit Sonnenuntergang darf niemand mehr hinauf. Nur du, falls du kommen solltest.«
    Lakhme stieg hinauf. Es war steiler, als sie von unten angenommen hatte. Die Knie waren ihr weich geworden, als sie endlich oben war. Ein Anfall von Schwindel übermannte sie. Aber sie riß sich zusammen, damit Khondemir sie nicht in einem Augenblick der Schwäche erblickte. Mit letzter Willenskraft machte sie die wenigen Schritte, als sei ihr der Aufstieg leichtgefallen.
    »Ich bin hier, Khondemir«, sagte sie ruhig.
    »Ich habe dich erwartet«, antwortete der Zauberer. Er trug vollen Ornat. Auf den schweren Gewändern waren mit Gold und Silber seltsame, beunruhigende Figuren eingestickt. Das Gewand selbst war mit dem Blut von khitanischen Drachen eingefärbt worden. Darüber trug Khondemir einen kurzen Chorrock, der aus der Haut einer jungfräulichen Prinzessin aus Zamora gefertigt war, die ein turanischer Magier vor dreihundert Jahren gefangen und geopfert hatte.
    »Hast du die Dinge, die ich brauche?« fragte der Zauberer.
    »Hier, das sollte reichen.« Lakhme holte aus einer Innentasche einen Seidenbeutel und eine kleine Phiole. Khondemir nahm ihr die Gegenstände ab und wandte sich dem niedrigen Altar aus Holz und Leder zu, der neben einer Standarte errichtet war, von der weiße Roßschweife wehten. Der Pferdeschädel, an dem sie befestigt waren, grinste im fahlen Mondlicht.
    An den Ecken des Altares waren Gurte angebracht. Auch sie waren mit seltsamen Zeichen und Figuren verziert, die denen auf der Robe sehr ähnelten. Fasziniert betrachtete Lakhme sie. Hierin lag also die Kraft, die sie noch nicht gemeistert hatte. Die Figuren schienen vor ihren Augen zu kriechen. Sie mußte wegschauen.
    Um

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