Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur

Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur

Titel: Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
Vom Netzwerk:
nicht zweimal tun müssen. Laßt einige leben, damit wir sie befragen können.«
    »Aber nicht Khondemir!« sagte der Kagan der Budini und umklammerte das Amulett an seinem Hals. »Der Fluch eines sterbenden Magiers ist wirkungsvoller als ein normaler Zauberspruch. Ihn muß man blitzschnell umbringen.«
    »Dann nehmen wir eben einen Offizier«, sagte Bartatua. »Obwohl es mir in der Seele weh tut, diesem Schurken einen kurzen, schmerzlosen Tod zu geben.«
    »Manchmal muß man Rache aufschieben«, meinte der Mann aus dem Land der aufgehenden Sonne. »Wenn der Tag kommt, an dem wir Turan erobern, werden wir die Einwohner nicht vergessen lassen, daß ihre Landsleute diesen Frevel begingen und uns so viel Unannehmlichkeiten bereiteten.«
    »Ja, und die Sogarier ebensowenig«, fügte der Gerul- Kagan hinzu. Die grünen Schlangentätowierungen in seinem Gesicht zuckten und schlängelten sich, als seien sie lebendig. »Die Füße sogarischer Soldaten besudeln hyrkanischen Totengrund! Ich bin froh, daß die Gräber der Gerul ganz weit im Norden der Steppe liegen, wo Stadtbewohner sie nie finden werden!«
    »Sogaria wird auch bezahlen«, erklärte Bartatua. »Da könnt ihr sicher sein. Ich hatte vor, sie schonend zu behandeln; aber das ist vorbei. Dort, wo jetzt die Stadt steht, werden Schafe weiden. Die Steine werden zurück in die Steinbrüche geschafft und mit Erde bedeckt. Kein Mann, keine Frau und kein Kind sollen je wieder dort wohnen. Die Obstbäume lasse ich schlagen, die Äcker mit Salz bestreuen. Wenn Reisende in Zukunft fragen: ›Wo ist die große Stadt Sogaria, welche die Dichter priesen?‹, wird es ihnen niemand sagen können.«
    Die anderen nickten feierlich. Das war die Art von Rache, welche Hyrkanier verstanden.
    »Wann greifen wir an, Ushi-Kagan? « fragte des Narbengesicht. Er blinzelte mit seinen schrägen Augen zur Sonne hinauf. »Noch wäre Zeit.«
    »Nein«, widersprach Bartatua, »das ließe uns keine Zeit, die Männer zu instruieren. Sie sind mit der Art zu kämpfen, wie sie uns bevorsteht, nicht vertraut. Wie viele von uns haben schon zu Fuß, nur mit Schwert und Lanze gekämpft?«
    »Dann also ein Nachtangriff«, sagte der Kagan der Geruls. »Da bleiben uns mehrere Stunden, um die Truppen vorzubereiten. In der Dunkelheit werden die Sogarier und Turaner auch keinen so großen Vorteil aus ihrer Erfahrung mit Schwert und Schild haben.«
    »Nein!« rief der Anführer der Budini. Seine braunen Zöpfe flogen, als er den Kopf schüttelte. »Nicht nachts! Wir Budini werden jedenfalls nicht mitmachen. Wenn ein Mann nachts getötet wird und nicht auf einem Pferd sitzt, kann er nicht zu den Jagdgründen hinter dem Mond reiten. Ohne die Geisteraugen seines Pferdes, die ihn durch die Dunkelheit führen, ist seine Seele auf ewig verloren! Wenn du die Hilfe der Budini willst, mußt du am Tage kämpfen.«
    Bartatua knirschte mit den Zähnen, um nicht die Beherrschung zu verlieren. Wieder das alte Problem! Die verschiedenen Stämme unterschieden sich zu sehr in Sitten und alten Vorurteilen, um vereint vorzugehen.
    »Wir werden am Tag angreifen«, entschied er schließlich. »Eine Nacht Ruhe wird für die Männer und die Pferde gut sein. Und wir haben Zeit, unsere Pläne auszuarbeiten.«
    »Aber wir brauchen doch für diesen Kampf keine Pferde«, meinte der Gerul.
    Bartatua holte tief Luft. Dies war am schwersten, wenn man Ushi-Kagan war: Man mußte auch bei jeder Kleinigkeit für die anderen mitdenken, die angeblich so erfahrene Krieger sein wollten.
    »Diese Männer dort drüben«, erklärte er, »studieren uns ebenso wie wir sie. Sie sehen genau, wie sehr wir in der Überzahl sind. Vielleicht überlegen sie in dieser Minute, ob sie nicht besser fliehen sollten. Unsere Pferde sind ohne viel Rast seit Tagen gelaufen, während ihre in aller Ruhe das Gras von den Gräbern unserer Ahnen fressen konnten.«
    Bartatua funkelte seine Begleiter wütend an. »Sollten sie jetzt oder heute nacht fliehen, könnte es sein, daß einige es durch unsere Linien schaffen. Mit erschöpften Pferden können wir sie nicht so schnell verfolgen. Diese Männer kennen jetzt den Weg zu unserer Stadt der Grabhügel. Keiner, ich wiederhole: Keiner darf entkommen und das Geheimnis verraten!«
    »So ist es«, stimmten ihm alle bei.
     
    Hinter den hyrkanischen Linien schlugen einige Krieger ein kleines Zelt auf. Das einzige, das sie auf dem Eilritt mitgenommen hatten. In schwarze Gewänder gehüllt, stand die Bewohnerin des Zeltes dabei.
    Lakhme

Weitere Kostenlose Bücher