Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige
lauter warnen oder tolpatschiger vorgehen können. Der Cimmerier gab ihnen Raum, sich um ihren Hauptmann zu scharen, ehe sie ihn angriffen. Bei dem Durcheinander war Raihna schnell in ihrem Zimmer verschwunden.
Als sie wieder herauskam, trug sie ein Lendentuch, ein Kettenhemd über dem Wams und zusätzlich zum Schwert einen Dolch. Conan lachte. »Ich dachte, du würdest kämpfen, wie du warst. Dann hättest du diese Esel völlig abgelenkt.«
»Schnitte in meiner Haut hätten aber mich vielleicht abgelenkt!« erwiderte Raihna wütend und warf den Kopf nach hinten. Dann griff sie einen Gegner an und trieb ihn mit einigen gezielten Hieben zum Rückzug.
Conan bemerkte, daß sie nicht kämpfte, um den Gegner zu töten. Darüber war er froh; denn diese Schwachköpfe umzubringen, war kein großartiger Sieg. Vielleicht waren die vier nur ihrem Hauptmann treu ergeben oder bestochen, ihm zu helfen. Wenn sie aber getötet wurden, hätten ihre Kameraden sich verpflichtet gefühlt, sie zu rächen. Und Illyanas geballte Zauberkraft konnte es nicht mit der gesamten Garnison aufnehmen.
Conan stellte sich so, daß die Wand ihm den Rücken deckte, und hob das Schwert. »He, ihr Frischlinge! Wer möchte als erster ein Mann werden, indem er gegen mich antritt?«
Yakoub öffnete einen Fensterladen und spähte über das Fensterbrett. Er konnte in Illyanas Zimmer alles deutlich sehen, auch Illyana, die unbekleidet auf dem Bett lag.
Die Decken waren bis auf die Hüften herabgeglitten. Verführerisch hoben und senkten sich die Kurven ihrer schönen Brüste. Sie verlangten förmlich danach, von einem Mann berührt zu werden.
Zwischen den Brüsten leuchtete ein großer Smaragd. Einen Augenblick lang wunderte er sich, daß sie eine solche Kostbarkeit im Bett trug. Doch dann stockte ihm der Atem. Vor seinen Augen lag der Juwel von Kurag! Völlig offen und ungeschützt, wie seine Herrin!
Scheinbar ungeschützt! Yakoub erinnerte sich an die magischen Schutzvorrichtungen, über welche Zauberer geboten. Das minderte sein Triumphgefühl. Vorsichtig kletterte er durchs Fenster und duckte sich in eine Ecke. Illyana bewegte sich nicht.
Draußen hörte er den Lärm, den Hauptmann Shamils Besuch bei Raihna ausgelöst hatte. Wenn das Illyana nicht weckte, dann auch nicht die leisen Schritte Yakoubs. Er stand auf und ging zum Bett.
Fünf Schritte davor schien sich eine Fliege in seinem Ohr verfangen zu haben. Ärgerlich schüttelte er den Kopf, um das lästige Insekt zu verscheuchen. Er wagte nicht, mit der Hand draufzuschlagen. Das Summen wurde lauter, dann verstummte es plötzlich.
Yakoub betrachtete die Frau auf dem Bett. Enttäuscht stellte er fest, daß sie offenbar nicht so reich war, wie man ihm erzählt hatte. Der Stein war kein Smaragd an einer Goldkette, sondern ein geschickt geschliffenes Stück grünes Glas, das auf den ersten Blick wie ein Smaragd aussah. Die Kette war nur Messing und nicht kostbarer als der Knauf seines Schwerts.
Eine solche Frau würde kaum für eine Nacht der Lust einen Mann gut entlohnen. Das hatte sie auch wirklich nicht nötig! Die Geschichten, daß sie fett und häßlich sei, waren ebenso Lüge wie die über ihren Reichtum. Sie war zwar nicht mehr ganz jung, aber immer noch sehr schön. Sie brauchte keine Männer zu bezahlen, damit sie das Bett mit ihr teilten. Er konnte sich eher das Gegenteil vorstellen.
Am besten ging er jetzt wieder, um ein andermal zu versuchen, den Juwel zu stehlen. Doch war seine Hoffnung so schwach wie die zarten Finger, die auf der Decke ruhten, oder wie die feinen Haarsträhnen auf dem Kissen.
Yakoub wollte mit Würde gehen. Er zog einen Silberring vom Finger der linken Hand und legte ihn behutsam neben das grüne Glas. Er rollte zwischen den Brüsten herab und blieb auf dem Bauch über dem Nabel liegen.
Kühn legte Yakoub eine Hand auf den Bauch und küßte den Busen. Die Brustwarzen schmeckten so süß, als seien sie mit Honig überzogen.
Illyana seufzte tief auf, schlief aber weiter. Doch dann legte sie eine Hand auf die Yakoubs. Dieser spürte keine Angst. Hätte er den sicheren Tod in diesem Augenblick vor Augen gehabt, wäre er ihm keinen Zoll ausgewichen.
Noch ein Seufzer, dann zog sich die Hand wieder zurück. Yakoub trat fünf Schritte zurück. Eigentlich wartete er darauf, die Fliege wieder zu hören; doch alles blieb still. Lautlos schlich er zum Fenster zurück, packte das Seil und kletterte wieder nach oben.
Conan und Raihna wurden mit Shamils treuen
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