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Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Titel: Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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Rebellion ausbrechen, oder viele würden aus Angst fliehen. Je größer die Bedrohung, desto größer die Armee, die man ausschickte, um sie zu bekämpfen. Je größer die Armee, desto mehr Soldaten unter Fürst Houmas Oberbefehl. Und je mehr Männer Fürst Houma unterstanden, desto größer würde seine Macht sein an dem Tag, an dem er losschlagen würde. Wenn aber Shamil die Wahrheit sagte, würde Khezal ein fähiger Kommandant des Forts sein – und er stand nicht auf Fürst Houmas Seite. Yakoub tat so, als bewundere er die gelbe Rose mit dem rötlichen Schimmer auf den inneren Blütenblättern, während er die Möglichkeiten und Gefahren erwog. Die Worte seines Vaters fielen ihm ein: »Denke immer daran, daß im Krieg jede Entscheidung ein Glücksspiel ist. Der Unterschied zwischen einem weisen und einem törichten Hauptmann liegt darin, daß der eine genau weiß, wieviel er riskieren kann.«
    Yakoub entschied sich, ein weiser Hauptmann zu sein. Er konnte die Macht über Fort Zheman nicht aufs Spiel setzen.
    »Ich gebe dir weder einen Befehl noch bitte ich um etwas. Ich biete dir lediglich meine Hilfe an. Ich kann dir Raihnas Wächter vom Leib halten. Sobald sie sicher sein kann, daß diese nichts sehen, wird sie es kaum erwarten können, mit dir ins Bett zu gehen.«
    »Na, endlich sagst du etwas Vernünftiges! Aber wieso Hilfe? Glaubst du vielleicht, daß ich nicht mit einer Krämerfamilie fertig werde?«
    »Bin ich ein Narr? Habe ich dir Grund gegeben, daß du annehmen könntest, daß ich dich für einen halte?«
    »Darauf möchte ich nicht antworten.«
    Yakoub seufzte. Die Angst zu versagen war vorüber. Jetzt fand er die Verhandlungen mit Shamil schrecklich ermüdend. Wie anders war Caraya! Sie war so rein – in Herz, Kopf und Körper. Es war unmöglich, sie nicht zu lieben.
    Aber es war auch unmöglich, sich keine Gedanken zu machen, ob sie ihm verzeihen würde, auf welchem Weg er die Stellung erklommen hatte, die ihm nach dem Sieg Houmas zufallen würde. Dann könnte er ihr mehr bieten, als sie sich je hätte erträumen können.
    Yakoub schob die trüben Gedanken beiseite. »Also, ich halte dich nicht für einen Narren, und du mich auch nicht. Mir steht eine pralle Börse zur Verfügung. Mit Gold kann ich die Leute um Raihna bewegen, eine Nacht lang nichts zu sehen und nichts zu hören. Könntest du ein paar Männer in der Nähe postieren, falls mein Gold doch nicht ausreicht?«
    »Wenn du auch ihnen Gold gibst.«
    »Das kommt auf den Preis an. Wenn der annehmbar ist – sicher.«
    Der Preis, auf den sie sich schließlich einigten, war keineswegs annehmbar, fand Yakoub. Wenn es so weiterging, würde Fürst Houma den Thron besteigen müssen, um nicht im Schuldturm zu landen.
    War Conan erst tot und Raihna Spielzeug der Garnison, würde Illyana eine leichte Beute sein. Für einen gewitzten Mann mit schneller Klinge war es dann durchaus möglich, den Juwel von Kurag Eremius zu bringen. Selbst wenn es Yakoub nicht selbst gelang, den Juwel zu überbringen und die Belohnung zu bekommen, würde der Diebstahl den Sieg näherbringen.
    Die Schattenfinger hatten schon beinahe den ganzen Garten im Griff, als Yakoub hinausging. Unter dem dunkler werdenden Himmel und im stürmischen Wind suchte er seine Unterkunft auf. Als er die Fensterläden vorlegte, hörte er das Pfeifen des Windes über sich. Auf dem Bergfried stand das Banner von Turan fest da und zeichnete sich schwarz gegen die letzten Flammen des Sonnenuntergangs ab.
     
    »Alles in Ordnung«, sagte Raihna dicht hinter Conan.
    Der Cimmerier vollendete die Drehung langsamer, als er sie begonnen hatte. »Schleich dich an niemanden heran, Raihna! Du könntest leicht mit einem Schwert im Bauch enden.«
    »Die Männer hier sind doch keine Idioten!«
    »Die Veteranen nicht, bei den anderen bin ich mir nicht sicher, ob sie nicht bei jedem Nachtmarsch überall Feinde sehen, wenn man ihnen von Dämonen erzählt hat. Und die Veteranen haben auch einige Kameraden bei Patrouillen verloren. Die Männer sind einfach verschwunden.«
    »Ich paß schon auf.« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küßte Conan. Aus einiger Entfernung sah der Kuß harmlos aus, aber dem Cimmerier wurde dabei heiß. Schnell zog er Raihna an sich.
    Doch dann gewann seine Selbstbeherrschung wieder die Oberhand. »Vorsichtig, Schwester meiner Herrin«, sagte er lächelnd. »Wir wollen doch keinen Verdacht erregen.«
    »Du hast recht. Familienehre – es wäre unschicklich für mich als

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